Schauspiel im Kultur- und Medienzentrum
Anleitung zum Überleben

Die Autoren Ronen und Schaad beschreiben in „(R)Evolution“ die Auswirkungen und Herausforderungen, die die digitale Revolution mit sich bringt.  | Foto: Loredana la Rocca
  • Die Autoren Ronen und Schaad beschreiben in „(R)Evolution“ die Auswirkungen und Herausforderungen, die die digitale Revolution mit sich bringt.
  • Foto: Loredana la Rocca

(R)Evolution | Eine Anleitung zum Überleben im 21. Jahrhundert ist der Titel eines Schauspiels von Yael Ronen und Dimitrij Schad, das Montag, 18. November, 20 Uhr, im Kultur- und Medienzentrum Pulheim zu sehen sein wird.

Pulheim (hs). 2040 – unser Leben wird bestimmt von Maschinen und Algorithmen. Babys werden noch vor der künstlichen Zeugung perfektioniert, um immun gegen die schlimmsten Krankheiten, hyperintelligent und gewappnet gegen alle zu erwartenden Umweltkatastrophen zu sein – alles lediglich eine Frage des Geldes. Die elektrischen Geräte bestellen sich ihren Reparaturservice selbst und der Kühlschrank warnt vor zu ungesunder Ernährung. Die Niederlande sind längst dem steigenden Meeresspiegel zum Opfer gefallen, Natur- und Klimaschützer die neuen Terroristen unserer Zeit, die es mit allen Mitteln zu bekämpfen gilt.

Über allem schaltet und waltet in jedem Haushalt Alecto, in ihrem ersten Leben griechische Rachegöttin des Unerbittlichen und Bösen, nun die künstliche Intelligenz, ohne die keiner mehr von uns leben kann. Alecto sagt uns, was wir fühlen, wonach uns der Sinn steht und dass es um unsere Beziehung eventuell doch nicht so gut bestellt ist wie wir bisher dachten. Alecto weiß alles von uns und das früher als wir. Sie steht uns näher und kennt uns besser als jeder andere, ist Familienmitglied, Therapeutin, Alltagsmanagerin und Vertraute. Selbstverständlich ist sie auch Spionin des Staats, was wir wüssten, wenn wir wenigstens ein einziges Mal in unserem Leben den Nutzungsbedingungen nicht nur zugestimmt, sondern sie vorher auch gelesen hätten.Die Autoren Ronen und Schaad beschreiben in „(R)Evolution“ die Auswirkungen und Herausforderungen, die die digitale Revolution mit sich bringt. Mit einer großen Portion schwarzem Humor und subtiler Lakonie treiben sie in zwölf Szenen die Entwicklungen und Folgen des technologischen Fortschritts auf die Spitze, zeigen die Gefahren von Digitaldiktaturen auf und wie wenig das Individuum und seine Selbstbestimmung darin zählen. Die vermeintlich ferne Zukunftsmusik rückt so bedrohlich nah – von der Utopie zur Dystopie an nur einem Abend.In dem Theaterstück spielen Marc-Philipp Kochendörfer, Isabel Kott, Ina Meling/Mara Widmann, Hubert Schedlbauer, Jakob Tögel und Judith Toth unter der Regie von Jochen Schölch.

Der Eintrittkostet zwischen 29,50 und 16 Euro,| ermäßigt die Hälftefür Jugendliche unter 25 Jahren. Die Tickets sind im Vorverkauf bei der Kulturabteilung der Stadt Pulheim, 02238-808 116 oder https://stadt-pulheim.reservix.de/events erhältlich.

Redakteur/in:

Holger Slomian aus Pulheim

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