90 Jahre Ahl Häre

Ausstellung im Rathaus zeigt seltene Stücke

Pulheim - 90 Jahre KG Ahl Häre, 90 Jahre Fastelovend in Pulheim: Diese Session
steht ganz im Zeichen des runden Geburtstages der Karnevalisten.

Unter dem Motto „Mer bränge Pullem en Bewäjung“ feiern gemeinsam
KG, ihr Dreigestirn und alle jecken Untertanen durch die fünfte
Jahreszeit; und im September holen die Ahl Häre die Kölschrocker von
Brings zum zweiten Open-Air-Konzert auf dem Marktplatz. Der Feiermodus
steht sichtbar auf „on“.

Allerdings kann die KG auch ruhiger. Und zwar mit einer Ausstellung.
Zum 90. Geburtstag werden im Foyer des Rathauses Exponate der langen
Geschichte der KG Ahl Häre ausgestellt. In drei Vitrinen und auf vier
Stellwänden können die Besucher der Ausstellung in Erinnerungen
schwelgen und beispielsweise alte Zeitungsartikel lesen,
Kostümentwürfe,  Uniformen und Mützen der KG betrachten oder einen
Blick in das alte Kassenbuch der KG werfen, in dem Mitgliedsbeiträge
vermerkt wurden, ehe Kontoüberweisungen Usus wurden.

Ein ganz besonderes Stück, das sicher nicht alle Tage zu sehen sein
wird, stellte KG-Präsident Norbert Rhode zur Verfügung. Dabei
handelt es sich um das handgeschriebene Notenblatt von Rhodes Vater
Hermann, der 1947 das Vereinslied der Ahl Häre komponierte: „Wollt
Ihr ens richtig Fastelovend fiere.“

Viele weitere Exponate der Ausstellung stammen aus der Sammlung von
Matthias Bonnessen, Ehren-Baas des Veedelszog. Seit 1969 beobachtet
der 81-Jährige als jeckes Mitglied das Geschehen in der KG aus
nächster Nähe. Und sammelt alles, was mit der KG und dem Veedelszog
zu tun hat. Er sei in dieser Beziehung halt wie ein Hamster, lacht
Bonnessen. Wievel Stücke er im Laufe der Jahre zusammengetragen,
wisse er nicht genau. Gezählt habe er sie bisher nicht. Eine
ungefähre Andeutung, wie profunde sich Bonnessen mit der Materie
auskennt, zeigte sich im Rahmen der Ausstellungseröffnung. Nach dem
offiziellen Part durch Bürgermeister Frank Keppeler  skizzierte
Bonnessen in Mundart die 90-jährige Historie der KG und streute dabei
die eine oder andere Anekdote in den Verzäll ein.

- Holger Bienert