Assistenzhundefreundliche Kommune
Beschluss: "Beschilderung nicht notwendig"

Assistenzhunde unterstützen Menschen mit unterschiedlichen Erkrankungen.  | Foto: Günter Rehfeld/stock.adobe.com
  • Assistenzhunde unterstützen Menschen mit unterschiedlichen Erkrankungen.
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Für Menschen mit Beeinträchtigungen oder Erkrankungen sind sie häufig unverzichtbare Begleiter: Assistenzhunde öffnen Türen, warnen bei Gesundheitsgefahren und sind auch emotional wichtig für ihre Menschen. Die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschuss (HFA) haben sich mit der Bedeutung dieser Tiere und mit der rechtlichen Situation beschäftigt.

Pulheim (me). In einem Bürgerantrag hatte die Initiative „Pulheim für Hunde“ gefordert, dass Pulheim „Assistenzhundfreundliche Kommune“ werden soll. Diese bundesweite Kampagne unter dem Motto „Assistenzhund Willkommen“ ist vom Verein „Pfotenpiloten“ ins Leben gerufen worden.
Damit soll auf die Zutrittsrechte der Menschen mit ihrem Assistenzhund aufmerksam gemacht werden.
„Die Verwaltung der Stadt Pulheim ist bereits assistenzhundefreundlich, denn hier werden die geltenden Gesetze selbstverständlich eingehalten“, sagte Bürgermeister Frank Keppeler. In Gebäuden der Verwaltung werde Menschen in Begleitung eines Assistenzhundes der Zutritt auf keinen Fall verwehrt. Vielmehr seien die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jederzeit behilflich, falls dies gewünscht oder notwendig sei. Geregelt sei das Zutrittsrecht in § 12e des Gesetzes zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen.
Auf der Internetseite „DogMap“, die der Verein Pfotenpiloten betreibt, seien bereits zahlreiche Punkte in Pulheim – darunter Einzelhandel und auch die Verwaltung – als assistenzhundefreundlich markiert.
Der HFA habe im Anschluss an die Beratung mehrheitlich entschieden, dass eine ausdrückliche Beschilderung nicht notwendig sei.
„Diese Initiative macht jedoch darauf aufmerksam, dass noch Aufklärungsbedarf darüber besteht, welche Rechte Menschen in Begleitung eines Assistenzhundes haben“, führte Bürgermeister Keppeler aus. Deshalb habe die Debatte die Problematik in das Bewusstsein gerückt. So gelte das Zutrittsrecht für Menschen in Begleitung von Assistenzhunden beispielsweise auch für den Einzelhandel, Friseur, Museen, Kinos und auch Arztpraxen.
„In unseren Augen hätte sich an diesem Abend keiner einen Zacken aus der Krone gebrochen, um diesem so wichtigen Antrag zuzustimmen. Alle reden von Inklusion, und dass Menschen mit Handicap gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Mit diesem kleinen Schritt hätte unsere Stadt dokumentieren können, dass Menschen mit Behinderung sich willkommen fühlen dürfen und nicht am Rand stehen“, so die Fraktionsvorsitzende des Bürgervereins Pulheim (BVP), Birgit Liste-Partsch.
Andere Städte wir Brühl und Bergheim hätten das Siegel „assistenzhundfreundliche Kommune“ bereits erhalten. Es sei bedauerlich, dass Pulheim diese Chance vertan habe.
„Wir meinen: Es ist an der Zeit, dass Pulheim die unsichtbaren Helden auf vier Pfoten nicht nur „duldet“, sondern willkommen heißt! Und gegen ein Siegel familienfreundliche Kommune oder seniorenfreundliche Stadt hätten wir vom BVP auch nichts einzuwenden“, so die Fraktion in einer Pressemitteilung.

Redakteur/in:

Martina Thiele-Effertz aus Hürth

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