40. "Ritter der Freude"
Bosbach ist Karnevalist mit Leib und Seele
Pulheim - Es war schon richtig etwas los beim 40. Ritterschlag der Neuen
Pulheimer Karnevalsgesellschaft von 1973 am späten Sonntagabend im
Saal des Hotels Ascari in Pulheim. Wolfgang Bosbach, Politiker und
ehemaliges Mitglied des deutschen Bundestages, vor allem aber
Karnevalist mit Leib und Seele, wurde von Ex-Räuber Sänger Charly
Brand höchst feierlich zum Ritter der Freude geschlagen.
„Wir müssen einen Knaller haben, ohne den geht es nicht“, begann
Senatspräsident Christoph Ostendorf seine Anmoderation am Abend.
„Wir waren uns ziemlich schnell einig, das es nur einen geben kann
– Wolfgang Bosbach“, so Ostendorf.
„Wir sind sehr froh, das er zugesagt hat und wir ihn zukünftig als
Ritter der Freude in Pulheim begrüßen dürfen“, freute sich auch
Dieter Bell, Schriftführer des Senats. Vor 40 Jahren habe man mit dem
ersten Ritterschlag – eine der wichtigsten Auszeichnungen im Kölner
Bereich und der damit verbundenen Würdigung von lokalen Politikern
und Karnevalisten begonnen.
Die Riege der Ritter ist im Laufe der Jahre beachtlich gewachsen und
mit Wolfgang Bosbach liege die Messlatte aktuell sehr hoch. Viele
Mitglieder befreundeter Karnevalsgesellschaften aus Pulheim und Köln
waren ebenfalls vertreten, um sich das besondere Ereignis in der noch
jungen Session nicht entgehen zu lassen.
Gegen 21.30 Uhr war es dann endlich soweit. Charly Brand hielt die
Laudatio auf Wolfgang Bosbach.
Bei seiner Recherche über Bosbach stieß Brand auf ein paar sehr
interessante Sachen und zog dabei Parallelen zu sich selbst. Sie beide
würde viel verbinden. In gewisser Weise seien sie „Zirkuspferde“,
die die Menschen belustigen würden. Jeder auf seine ganz eigene Art
und Weise.
Besonders beeindruckt zeigte sich Brand von der eloquenten Redeweise
Bosbachs, die jedoch fast jeder verstehen könnte, auch ohne sich mit
Politik großartig auszukennen.
Besonders viel Beachtung fand am Abend auch immer wieder, dass der
Mensch Bosbach sich seiner Linie als Politiker und Karnevalist im
Leben stets treu geblieben ist.
Bosbach ist Karnevalist mit Leib und Seele und hat dem Brauchtum viel
zu verdanken. 1977 war er Prinz in seiner Heimatstadt Bergisch
Gladbach und 22 Jahre Präsident der KG Große Gladbacher, bevor es
ihn in die Politik zog und er zunächst in Bonn und später in Berlin
aktiv war. Er lebe Karneval, er kenne Karneval und habe sich als
würdig erwiesen in den Ritterstand aufgenommen zu werden, so die
Verantwortlichen der KG.
Bosbach dankte in seiner anschließenden Rede den Verantwortlichen des
Sentas sowie den zahlreichen Gästen für die Auszeichnung und trug
einige amüsante Geschichten aus seiner Zeit als Politiker in Bonn und
Berlin sowie als gern gesehener Talkgast in zahlreichen TV-Sendungen
zur allgemeinen Belustigung bei.
Etwas Wichtiges gab er allen Anwesenden zum Schluss noch mit auf den
Weg. Man solle doch bitte Politiker wählen, die lachen können und
Humor haben, denn wenn man diese nicht wähle oder andere wählt,
könne einem unter Umständen sehr schnell das Lachen Vergehen.
Im weiteren Verlauf des Abends waren unter anderen noch „Kuhl un de
Gäng“, Jupp Menth sowie das „Rockemariechen“ zu sehen.
- Holger Eichner
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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