Höchstspannung am Hybridmast
Bürger wehren sich gegen die Hybrid-Trasse
Pulheim - (red) Für die Montage der 380 Kilovolt-Leistungen werden die B59 und
die Bergheimer Straße an drei Wochenenden im Auguts vollständig
gesperrt.
Nach Angaben der Stadtverwaltung sind derzeit die Wochenenden 11./12.
August, 18./19. August sowie 25./26. August vorgesehen. Der Verkehr
werde „weiträumig“ umgeleitet, heißt es.
Die Netzbetreiber Amprion und Transnet BW haben die Strommasten in den
vergangenen Wochen soweit vorbereiten lassen, dass sie künftig im
Hybridbetrieb genutzt werden können. Das heißt: Neben den Kabel für
die 380 Kilovolt Gleichstromleitgung sollen auch Gleichstromkabel
installiert und mitgeführt werden.
Etwa 40 Bürgerinnen und Bürger haben Anfang Juli eine ‚Pulheimer
Bürger-initiative gegen Ultranet‘ (PBU) ins Leben gerufen und
hinterfragen das Pro-jekt der Netzbetreiber Amprion und Transnet BW.
Die Initiative kritisiert, dass auf der Hybrid-Trasse erzeugte
elektrische und magnetische Felder nicht abschließend und anhand
belastbarer Studien auf ihre Gefährlichkeit erforscht seien. Und auch
der SPD-Landtagsabgeordnete Guido van den Berg hat sich nun in die
Diskussion eingeschaltet. Er hat eine sogenannte „Kleine Anfrage“
an die Landesregierung gestellt, die „Hintergründe zur
Ultranet-Leitung bei Pulheim-Geyen liefern soll“.
Es gebe Hinweise der Bürgerinitiative, so van den Berg, dass sich das
Risiko auf Leukämie bei Kindern und Lungenkrebs durch vom
Gleich-strom ionisierte Partikel erhöhen könne. Auch die von den
Bürgern befürch-tete Lärmbelästigung erwähnt van den Berg. Es
werde ein Dauerbrummen der Hybrid-Stromleitung befürchtet.
Angesichts der massiven Kritik möchte der SPD-Landtagsageordnete van
den Berg wissen, wie weit die Planungen für den Trassenverlauf und
das Genehmigungsverfahren für das Ultranet im Stadtgebiet Pulheim
fortge-schritten sind. Weiterhin soll die Landesregierung erklären,
welche Abstände zur Bebauung in Pulheim sichergestellt werden und
welche wissenschaftli-chen Erkenntnisse ihr zu möglichen
gesundheitlichen Auswirkungen – insbesondere Krebsrisiken – durch
diese Form der kombinierten Höchstspannungs-Freileitungen für
Gleichstrom und Wechselstrom vorliegen. Schlussendlich möchte der
Abgeordnete zudem erfahren, wie die Landesregierung mögliche
Wertverluste von Häusern und Grundstücken beurteilt. Schließlich
sei der geforderte 400-Meter-Abstand zur geschlossenen Bebauung im
Bereich Pulheim deutlich unterschritten. Guido van den Berg
abschließend: „Mit der Kleinen Anfrage möchte ich erreichen, dass
auch die Landesregierung die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger ernst
nimmt und objektive Hintergründe zur geplanten Hybrid-Trasse
darstellt.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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