Jetzt fehlen noch die Fahrgeschäfte:
Dansweiler feiert seinen Hahnenkaiser

Wilfried Nelles, Karl Schmitz und Walter Lugt kurz nach dem Sieg des neuen Hahnekaisers. | Foto: Christina Stemmermann
  • Wilfried Nelles, Karl Schmitz und Walter Lugt kurz nach dem Sieg des neuen Hahnekaisers.
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Dansweiler. Auf vier Tage Abwechslung und Spaß im Dorf
schaut die Dansweiler Ortsgemeinschaft zurück. Die 64. „Kirmes em
Dörp“ hat zwar nicht mehr den Stellenwert, wie etwa noch vor 20
Jahren, als Greti und Pleti samt Pänz während der Kirmestage
komplett in den  Ausnahmezustand gerieten. Der harte Kern aber freut
sich seit Wiederbelebung der guten alten Tradition alle Jahre wieder
über ein geselliges gemeinsames Treiben an den verschiedenen Orten
des Geschehens in Dansweiler.

So startete der Samstag mit dem Hahneköppen auf dem Schulhof der
Wolfhelmschule. Zehn Teilnehmer samt Fangemeinde lauerten auf den
Moment, an dem der künftige Hahnekünning mit Geschicklichkeit und
Ausdauer des Gummihahnes Haupt zu Boden befördern würde.
Ausgerüstet mit einer Flasche Schnaps als Zielwasser für alle
Kämpfer und angefeuert durch hämische Bemerkungen wie schadenfrohes
Gelächter am Rande erkämpfte sich schließlich Karl Schmitz den
Titel, der ihm die entsprechenden Insignien zu teil werden ließ.
In der vierten Runde gelang ihm beim dritten Schlag der Durchbruch zum
Sieg, der für Schmitz nicht der erste in diesem Zusammenhang ist.
Bereits 2007 und 2014 setzte er sich gegen die anderen Anwärter
durch, so dass er in 2016 gar den Kaisertitel für sich in Anspruch
nehmen darf.
Später zog die Kirmesgemeinde von Ruland’s Zehnthof aus mit einem
Fackelzug los, holte den Kirmesmann Zacheies ab und verhandelte mit
ihm hart über die Anzahl der Kirmestage. Nach gütlicher Einigung auf
die insgesamt vier Tage ging es weiter zum Oktoberfest des
Tambourcorps Edelweiß ins Clubheim an der Vochemsgasse.
Dort hieß es bei Dirndl, Janker und original bayerischem Bier:
„O‘zapft is!”
Der Sonntag begann mit dem Festgottesdienst anlässlich der Kirchweihe
in der Kirche St. Maria Königin des Friedens. Mit Abordnungen der
Vereine ehrten die  Sonntagsgäste anschließend mit einer
Kranzniederlegung am Ehrenmal die Toten, Gefallenen und Vermissten der
beiden Weltkriege.
Von hier setzte sich der Umzug zum Kirmesfrühschoppen in den Saal von
Ruland‘s Zehnthof in Gang. Mit einem besonders unterhaltsamen
Prozedere wurde hier der neue Hahnekaiser gesegnet und geehrt, musste
aber gleichsam jede Menge Spott der „Neider“ über sich ergehen
lassen.
Am Tag vier war von Müdigkeit noch keine Spur. Die
„Trauergemeinde“ traf sich im TCE-Clubheim, um mit einem Fackelzug
zum Lindenplatz weiter zu ziehen. Nicht etwa in friedlicher Absicht:
Da der Zacheies für alle Sünden und Verfehlungen während der Kirmes
verantwortlich zeichnete, wurde er erbarmungslos in aller Härte vom
Volk verurteilt und anschließend auf dem Platz verbrannt.
Der Ausklang nach diesem humoristischen Ausflug zu archaischen
Gepflogenheiten fand – wie sollte es auch anders sein – wieder an
der Theke statt, nach althergebrachter Weise in der Gaststätte
Lindeneck. „Wir bedanken uns beim Tambourcorps Edelweiß, dem
Männergesangverein Eintracht, den Donswieler TRÖÖTE, der KG
Löstije Donswieler und den Abordnungen der Vereine für ihre
Unterstützung“, sagte Walter Lugt, 1. Vorsitzender des Vereins, im
Nachklang.
Neue Pläne zur weiteren Belebung der „Kirmes em Dörp“ hat er
für 2017 bereits im Hinterkopf: „Eine Kirchweihe ohne Kirmesplatz?
Ja, so ist es in Dansweiler und in größeren Orten leider schon seit
vielen Jahren. Die ,Lang Bud`, das Kettenkarussell und die
Schiffschaukel gibt es nur noch in der Erinnerung. Sicherlich besteht
bei einigen Kindern und Erwachsenen Bedarf und Interesse an
Fahrgeschäften. Wir müssen überlegen, ob wir das künftig wieder
irgendwie hinkriegen.“

- Christina Stemmermann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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