Kapazitäten erhöhen
Das altes Hallenbad wird zur Unterkunft

Jeden Tag melden sich auch bei der Verwaltung der Stadt Pulheim Menschen, die vor dem Krieg in ihrer Heimat Ukraine hierher geflohen sind. Derzeit haben sich 144 Personen einwohnermelderechtlich registrieren lassen. Die meisten von ihnen sind privat untergebracht worden.

Pulheim (red). Aufgrund der anhaltend kriegerischen Ereignisse in der Ukraine ist eine rasante Entwicklung bei den Zuweisungen zu erwarten. Seit Beginn des Krieges bereitet die Stadtverwaltung intensiv alle notwendigen Schritte vor, um die Kapazitäten zu erhöhen.

Bürgermeister Frank Keppeler hat diese Woche darüber die Vorsitzenden der Ratsfraktionen in einer Sitzung des Ältestenrats über die Planungen informiert. „Wir können zwar auf Prozesse und Strukturen aus dem Jahr 2015 zurückgreifen. Allerdings kamen damals sehr viele allein reisende Männer, während jetzt vor allem Frauen und Kinder vor dem Krieg in der Ukraine fliehen. Somit muss die Verwaltung auch neue Konzepte entwickeln“, erläutert Bürgermeister Keppeler.Die Stadtverwaltung prüft aktuell verschiedene Liegenschaften, ob diese für die Unterbringung von Familien geeignet sind. „Uns erreichen viele Hilfsangebote aus der Bevölkerung, die eine große Solidarität widerspiegeln“, fügt Bürgermeister Keppeler hinzu.

In einem ersten Schritt sollen sehr zeitnah zusätzliche Kapazitäten im Bürgerhaus Sinthern geschaffen werden. Hier können zwischen 25 und 30 Menschen untergebracht werden. Darüber hinaus beabsichtigt die Stadtverwaltung – entgegen der bisherigen Planung –Mietverträge bei bestehenden Unterkünften zu verlängern und so Plätze zu sichern.

Das größte Projekt ist die Herrichtung des alten Hallenbads als Unterkunft. Dafür sind Mittel in Höhe von rund 230.000 Euro notwendig. Die Finanzierung erfolgt durch eine Umschichtung im Haushalt. Die ersten Aufträge werden jetzt erteilt. Für die Arbeiten sind mindestens sechs Wochen vorgesehen.

Darüber hinaus werden private Liegenschaften derzeit in Absprache mit den Eigentümerinnen und Eigentümern auf Nutzbarkeit überprüft.„Unser Ziel ist es, nach Möglichkeit Sporthallen nur für kurze Zeit zu belegen“, ergänzt Bürgermeister Keppeler. Wie er weiter ausführt, wird eine Belegung jedoch bereits notwendig. Es ist vorgesehen, die Turnhalle der ehemaligen Grundschule Kopfbuche in Stommeln zeitnah entsprechend vorzubereiten.

Da zahlreiche Kinder und Jugendliche unter den Geflüchteten sind, bedarf es auch Regelungen für den Schul- und Kitabesuch. Bislang liegen in Pulheim 35 Anmeldungen für Schulen vor, darunter zehn für die Grundschule, 21 für weiterführende Schulen und vier für Berufskollegs. Von den 35 Kindern und Jugendlichen haben bereits 28 einen Schulplatz erhalten, 22 davon an städtischen Schulen.

Die Stadt Pulheim hat eine Hotline für Fragen und Anregungen zur Thematik eingerichtet. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind erreichbar unter der Rufnummer 02238/808-900 oder per E-Mail unter ukrainehilfe@pulheim.de. Darüber hinaus hat die Stadtverwaltung auf der städtischen Homepage www.pulheim.de Informationen zusammengestellt.

Redakteur/in:

Holger Slomian aus Pulheim

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