Landwirtschaftliche Politik

Ein Hofabend im Kuhstall

Kommenden Montag, 8. Januar, gehen viele Bauern auf die Straße, um auf die wirtschaftlich immer schwerer werdende Situation in der Landwirtschaft aufmerksam zu machen. Unsere solidarische Landwirtschaft in Stommeln „Bürger machen Landwirtschaft“ ist nicht nur von den geplanten finanziellen Kürzungen betroffen, sondern auch von dem geplanten Bau der L93n.

Pulheim-Stommeln (hs). Aber nicht nur die Bauern, sondern auch die Preise für unsere Lebensmittel und damit jeder Konsument sind von den geplanten Änderungen direkt betroffen.

„Bürger machen Landwirtschaft“ lädt zum Hofabend am Donnerstag, 25. Januar, um 18 Uhr in den Kuhstall des Hellmese Hofs, Nettegasse 53, in Stommeln zu einem offenen Austausch ein. Moderiert wird der Abend durch Sandra Paul von Visual Plot in einem Kreisgespräch: Was kann man gemeinsam tun, um nicht tatenlos zuzuschauen, wie die kleinbäuerliche Landwirtschaft immer weiter ausstirbt und mehr und mehr Lebensmittel aus dem Ausland importiert werden?

Zur direkten Unterstützung der bäuerlichen Landwirtschaft gibt es seit vielen Jahren in Deutschland die solidarischen Landwirtschaften (SoLaWis). Hier kann man durch eine jährliche Vereinbarung teilnehmen und bekommt wöchentlich das erntereife Gemüse und oft auch weitere Lebensmittel direkt vom Bauern. Dabei haben Produzenten und Konsumenten direkten Kontakt zueinander und die Lebensmittel werden zielgerichtet, direkt vom Hof dorthin gebracht, wo sie gebraucht werden.

„Bürger machen Landwirtschaft“ ist eine solidarische Landwirtschaft in Stommeln und geht dieses Jahr bereits in die fünfte Saison. Geplant ist, in diesem Jahr Gemüse für 190 Haushalte auf den Ackerflächen in Stommeln anzubauen. Bereits 170 Haushalte sind seit 2022 sogenannte Ernteteiler. Von dem Gärtner-Team werden über 40 Gemüsekulturen angesät, angepflanzt und gepflegt. Wöchentlich wird geerntet, was reif ist und in aktuell sechs Lieferdepots in Stommeln, Pulheim, Esch, Fühlingen, Vogelsang und Frechen ausgeliefert. Weitere Depots in Worringen, Brauweiler, Longerich und Bergheim sind für dieses Jahr geplant. Neben dem Gemüseanbau werden auch Rinder und Schafe gehalten sowie die dafür notwendigen Ackerflächen bewirtschaftet, um im Winter ausreichend eigenes Heu und Stroh für die Tiere zu haben.

Tanja Schlote, Initiatorin von „Bürger machen Landwirtschaft“, bietet immer am 25. eines Monats einen Hofabend an. Ein großes Erlebnis war im vergangenen Jahr der Hofabend mit einem Picknick auf der Schafsweide, berichtet sie. Aber auch direkt neben einem offenen Bienenvolk zu stehen und von der Imkerin Beate Görges, die einige Bienenstöcke auf den Flächen der Solidarischen Landwirtschaft hat, Informationen über das Imkern zu bekommen, war nicht alltäglich. Und natürlich interessieren sich viele Menschen dafür, wie die Initiative es schafft, so gesundes und leckeres Gemüse zu produzieren. Auch hierzu geben Tanja Schlote und Bauer Lukas Hartenberg ihr Wissen an solchen Abenden gerne weiter.

Auch scheuen sich Tanja Schlote und ihr Team nicht vor der Aufgabe zurück, Ackerflächen auf Demeterqualität umzustellen und so ist „Bürger machen Landwirtschaft“ auf der Suche nach weiteren Acker- wie auch Scheunenflächen und freuen sich über neue Kontakte.

Die nächsten Termine bei „Bürger machen Landwirtschaft“:

Politischer Hofabend in Stommeln, 25. Januar, 18 Uhr

Infoabende zum Eintritt in die SoLaWi: Stommeln, Sonntag 28. Januar, 15 Uhr, Longerich, Mittwoch, 31.Januar, 19 Uhr, Pulheim, 5. Februar, 19 Uhr, Brauweiler, Mittwoch, 14. Februar, 18 Uhr, Pulheim, Mittwoch, 28. Februar, 19 Uhr. Aus Platzgründen wird um Anmeldung gebeten unter tanja@BuergerMachenLandwirtschaft.de oder 0151-19435718