80. Geburtstag

Er läuft und läuft und läuft

Pulheim - Am 30. April wird der gebürtige Berliner Wolfgang Tuchen 80 Jahre
alt. Seit seinem 14. Lebensjahr hat sich das Sonntagskind der
Leichtathletik verschrieben und ist ihr seitdem treu geblieben.
Schon in der Schule in Stendal fiel er durch seine schnellen Beine
auf, mit dem Erfolg, dass er dem dortigen Leichtathletikverein
Lokomotive beitreten musste. Bei den ersten Wettkämpfen und
Meisterschaften im Bezirk Magdeburg waren die Ergebnisse mit 11,8
Sekunden über die 100 Meter schon recht erfolgreich.
Nach seinem Umzug 1957 nach Dortmund schloss er sich dem TuS Eintracht
Dortmund an und die Ergebnisse wurden respektabel. Die 100 Meter in
11,3 Sekunden, 200 Meter in 22,0 Sekunden und ein erster Versuch im
Weitsprung landete auf Anhieb bei guten 6,85 Meter. Der Aufenthalt
endete im September 1959 durch den berufsbedingten Umzug nach Köln.
Hier schloss er sich dann dem ASV Köln, mit seinen damaligen
Supersportlern Manfred Germar, Martin Lauer sowie vielen deutschen
Spitzenathleten, an, mit dem Ergebnis über 100 Meter in 10,7
Sekunden. Damit war er unter diesen Athleten nicht einer der
schlechtesten. Die Kölner Zeit wurde durch die Bundeswehr im
ostfriesischen Aurich unterbrochen, wo die Aktivitäten beim MTV
Aurich nahtlos fortgesetzt wurden. Am Ende standen die ostfriesischen
Meisterschaften mit 10,8 Sekunden über 100 Meter, im Weitsprung mit
7,13 Meter und die Divisionsmeisterschaft der Bundeswehr mit 11,0
Sekunden zu Buche. Nach Beendigung der Bundeswehrzeit in Köln wurde
der Wettkampfsport durch das Maschinenbaustudium und der
anschließenden Außendiensttätigkeit bei den Fordwerken auf
Sportabzeichenniveau zurückgefahren. Richtig Gas gegeben hat der
„Wolle“ nach dem Berufsleben, wo er dann für den Pulheimer SC
seine Karriere im Seniorensport auf großer Bühne fortsetzte.
Bei Deutschen, Europa- und Weltmeisterschaften sammelte er Erfolge und
diverse Gold-, Silber- und Bronzemedaillen im Weitsprung, in der
Staffel und auch im Fünfkampf. Gemeinsam mit seinen PSC-Oldies gewann
er auch zweimal die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft und wurde einmal
Vizemeister. Wer aber glaubt, dass sich der Wolle mit 80 jetzt zur
Ruhe setzt, hat sich gewaltig geirrt. Der Terminplan für 2019 mit
nationalen und internationalen Events liegt schon auf dem Schreibtisch
bereit.Was ihn am Sport so fasziniert? „Sport bedeutet eine
Verbindung zu anderen Menschen zu finden, die gleichgesinnt sind, und
das nicht nur in Deutschland sondern auf der ganzen Welt“, freut
sich Wolle, der immer aufgeschlossen auf andere Menschen zugeht.