Bürger machen Landwirtschaft
Erste Ernte an gesundem Gemüse eingefahren

Auf der Ackerfläche des Hellmesehofes werden etwa 45 Gemüse- und Getreidesorten für „Bürger machen Landwirtschaft“ angepflanzt. | Foto: Slomian
  • Auf der Ackerfläche des Hellmesehofes werden etwa 45 Gemüse- und Getreidesorten für „Bürger machen Landwirtschaft“ angepflanzt.
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Stommeln - (hs) Seit etwa 30 Jahren bewirtschaftet Bauer Reinhard Kamp den
Hellmesehof nach Demeter Biorichtlinien. Im vergangenen Jahr kamen er
und Tanja Schlote im Zuge einer Lösung der Hofnachfolge auf das
Konzept: „Bürger machen Landwirtschaft“.

Im verhangenen Monat konnten die ersten Gemüsesorten geerntet und
ausgeliefert werden: Mangold, Schnittlauch, Salat, Kohlrabi,
Radieschen und Eiszapfen, eine weiße und längliche Sorte des
Radieschens. Es folgen Dicke Bohnen, Zwiebeln, Brokkoli, Rosenkohl und
Zucchini, Gurken und Pastinaken – alles produziert nach den strengen
Demeter Biorichtlinien. Nach der Ernte werden die Gemüse zu
verschiedenen Ausgabestellen in Stommeln, Pulheim und Esch gefahren,
wo sich die Mitglieder mit gesundem Gemüse eindecken können. Dabei
sind die Depotstellen wie kleine Kaufmannsläden – ein Spaß für
die Kinder.

„Bürger machen Landwirtschaft“ zählt inzwischen etwa 125
Mitglieder, die neben ihrem Anteil an den Kosten der Landwirtschaft
sich in den unterschiedlichsten Bereichen einbringen. Sie arbeiten
nicht nur auf dem Feld mit. So wurde in Coronazeiten auch ein Tool
entwickelt, mit dem die Mitglieder untereinander kommunizieren und
Aufgaben verwalten, kommende Aktionen planen oder auch Rezepte für
die selbst angebauten Gemüse austauschen.

„Manche Mitglieder hatten jetzt während der Kurzarbeit Zeit und
haben zwei Folientunnel für den Gemüseanbau errichtet“, berichtet
Tanja Schlote. Auch sonst wird viel Zeit investiert: Alle zwei Wochen
werden Jungpflanzen gesetzt, die ausreichend bewässert werden
müssen.

Auf einem zweiten Feld wurden Kürnisse eingesät. Gelbe Bete sind
ebenfalls gesetzt – alles in Demeter-Qualität in gesundem Boden.
„Aber die Mitglieder genießen nicht nur gesunde Lebensmittel,
sondern vernetzen sich auch untereinander, knüpfen Kontakte.
Mitglieder sind Neugeborene bis hin zu 83-Jährigen“, so Tanja
Schlote. Und es entwickeln sich weitere gemeinsame Projekte, etwa das
Scheren von Schafe, Spinnen von Wolle und Stricken.

Für Interessierte gibt es Infoabende am kommenden Donnerstag, 25.
Juni, und am Dienstag, 21. Juli, jeweils aum 18.30 Uhr. Treffpunkt ist
auf dem Feld und bei Regen auf dem Hof. Um Anmeldung wird gebeten
unter tanja@BuergerMachenLandwirtschaft.de. Ab sofort kann man sich
auch in die Warteliste für die kommende Saison bei „Bürger machen
Landwirtschaft“ eintragen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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