Eichenprozessionsspinner
Gesundheitsgefährdung durch kleine Raupen
Pulheim - (red) Derzeit kommt es im Pulheimer Stadtgebiet vereinzelt wieder zu
einer Gefährdung durch die Raupen des Eichenprozessionsspinners. Bei
der Kontrolle der Eichen im öffentlichen Raum hat die Stadt die
Raupen an insgesamt neun Stellen vorgefunden.
Betroffen sind aktuell im Ortsteil Pulheim die Eichen an der Turnhalle
Ecke Steinstraße/Zur alten Wassermühle und die Eiche im Stadtgarten
im Zugangsbereich zum Ruhegarten. Darüber hinaus sind Eichen am
Fußweg im Edelsteingarten in der Nähe des Spielplatzes zwischen
Topasstraße und Maria-Montessori-Straße sowie im kleinen Park an der
Ecke Orrer Straße / Randkanal betroffen. In Stommeln sind zwei Eichen
im Freibadbereich der Aquarena befallen – hier ist der Teil
entsprechend abgesperrt. In Brauweiler sind es zwei Eichen auf der
Grünfläche an der Helmholtzstraße und am Fußweg in Richtung
Abteipark (hinter dem Spielplatz links). Darüber hinaus sind Eichen
auf der Grünfläche im Bereich Abt-Aemilius-Straße und
Nikolaus-Lauxen-Straße befallen. Erneut betroffen ist auch eine Eiche
in dem Gehölzstreifen auf der Verlängerung des Brüngesrather
Straße nördlich von Sinnersdorf zwischen der L 183 und dem Kölner
Randkanal.
Die Bürgerinnen und Bürger werden zum eigenen Schutz gebeten, sich
von den betroffenen Eichen fernzuhalten und insbesondere auch Kinder
auf die Gefahr hinzuweisen. Die Stadt hat eine Fachfirma beauftragt,
die die Nester und Raupen in den kommenden Tagen mittels
Spezialstaubsauger fachgerecht beseitigen wird.
Die Raupe des Eichenprozessionsspinners häutet sich bis zur
Verpuppung sechsmal. Ab der dritten Häutung im Mai /Juni bildet sie
zusätzlich zu ihren langen sichtbaren Haaren rund 600.000 nur 0,1 bis
0,25 Millimeter lange „Brennhaare“, die das Eiweißgift
Thaumetopein enthalten. Damit schützt sie sich vor Fressfeinden. Der
Befall mit dem Eichenprozessionsspinner ist durch die Bildung von
Gespinstnestern am Stamm oder an Astgabeln des Wirtsbaumes zu
erkennen. Auf Nahrungssuche bilden die Tiere die typischen
„Prozessionen“ von den Gespinsten zu den Fraßstellen.
Die „Brennhaare“ bleiben nach dem Schlüpfen des unscheinbaren
Falters in den Gespinsten am Stamm. Der Kontakt mit ihnen kann zu
starken Reizungen und allergischen Reaktionen von Haut und Atemwegen
führen. Zu den Begleiterscheinungen zählen Schwindelgefühl, Fieber
und Müdigkeit. In jedem Fall sollten Betroffene einen Arzt
konsultieren.
Laien verwechseln den Eichenprozessionsspinner häufig mit der
Gespinstmotte, dessen Raupe Gehölze völlig kahl frisst und sie
komplett mit Netzen wie aus Gaze einspinnt. Diese Raupe ist jedoch
für den Menschen völlig ungefährlich. Zu den sicheren
Unterscheidungsmerkmalen zählt, dass die Gespinstmotte in der Regel
nicht bei Eichen auftritt. Im Gegensatz hierzu befällt der
Eichenprozessionsspinner ausschließlich Eichen. Hinweise zum Befall
von Eichen mit dem Eichenprozessionsspinner im öffentlichen Raum
nimmt die Koordinierungsstelle Umweltschutz der Stadt Pulheim
telefonisch unter 02238-808-468 oder per E-Mail unter
kai.egert@pulheim.de entgegen.
Für die Beseitigung des Eichenprozessionsspinners auf
Privatgrundstücken und der damit einhergehenden Gefahr für die
öffentliche Sicherheit und Ordnung sind die Eigentümerinnen und
Eigentümer verantwortlich. Es sollten nur Fachfirmen mit hierfür
geschultem Personal und der entsprechenden Schutzausrüstung
beauftragt werden. Von einer eigenständigen Beseitigung wird
abgeraten.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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