Hospizverein
Hospiz-Verein Pulheim sucht interessierte Helfer für die Trauerbeglei ...
Pulheim - (hs) Seit einem Jahr nehmen viele Menschen nur noch die große Zahl
Verstorbener wahr, die täglich vom Robert-Koch-Institut
veröffentlicht wird. Die Hospizbewegung nimmt dagegen jeden einzelnen
Sterbenden in den Blick und widmet sich seinen besonderen Wünschen
und Anliegen.
Und seitdem die ehrenamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen fast
alle geimpft sind, können sie jetzt auch alle wieder, ohne Sorge vor
einer Ansteckung, zu den Menschen in die eigene häusliche Umgebung
oder in einer der Pulheimer Senioreneinrichtungen gehen.
Selbstverständlich beachten sie weiterhin alle Hygienevorschriften.
„Was wir aber deutlich merken ist, dass wir weniger kontaktiert
werden, obwohl unser Angebot sich nicht verändert hat. Wir vermuten,
dass viele Angst haben oder nicht von unserem Angebot, auch während
Corona, wissen“, sagt Barbara Schwenzer, Koordinatorin des
Hospizvereins.
Hospiz Pulheim biete aber nicht nur Sterbe- sondern auch
Trauerbegleitungen an. Hier sei die Nachfrage deutlich gestiegen.
Viele Corona-Patienten seien alleine gestorben und somit hatten die
Angehörigen nicht die Möglichkeit, sich zu verabschieden. Hier habe
die Trauer noch einmal eine andere Dimension. Barbara Schwenzer:
„Wir möchten den Menschen auch hier an der Seite stehen. Wir bieten
Trauernden in der momentanen Situation Einzelbegleitungen,
Spaziergänge, Gespräche per Telefon oder per zoom an.“ Momentan
läuft auch eine Trauergesprächsreihe über Zoom.
Neben den trauernden Menschen dürfen aber in dieser schwierigen Zeit
auch Menschen beim Hospizverein anrufen, die einen kranken
Angehörigen pflegen, oder sich durch die Kontaktbeschränkungen sehr
einsam fühlen und einen Menschen zum Reden benötigen.
„Sobald sich die Zeiten ändern, die Menschen zum größten Teil
geimpft sind, werden auch wieder die Präsenzveranstaltungen, wie das
monatliche Trauercafé und Trauerfrühstück, die Wanderungen mit
trauernden Menschen in größer Anzahl, die Letzen Hilfe Kurse und
alle anderen öffentlichen Veranstaltungen zu verschiedenen Themen
fortgesetzt“, so Koordinatorin Schwenzer.
Der Hospiz-Verein sucht immer wieder Bürger, die ebenfalls helfen
möchten, Trauernde zu begleiten. „Hierfür gibt es bei uns eine
umfassende Ausbildung“, erklärt Petra Schenzler, ebenfalls
Koordinatorin des Vereins. Auch bei der Trauerbegleitung werden die
Trauerbegleiter in regelmäßigen Gesprächen unterstützt und nicht
mit ihren Gefühlen allein gelassen. „Man darf sich ber nicht
vorstellen, dass alles traurig ist, oft sogar eher im Gegenteil: Die
kranken oder sterbenden Menschen wollen oft gerne noch etwas
unternehmen und lachen“, erzählt Holger Broedersen aus seinen
Erfahrungen, „als Trauerbegleiter gibt man zwar viel, aber man
bekommt viel mehr an positiven Gefühlen wieder zurück!“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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