Jagdszenen am Brauweiler Waldrand
Hunde hetzen Feldhasen zu Tode

Den toten Feldhasen haben Spaziergänger zum Jagdpächter gebracht. Augenzeugen berichten, gleich fünf freilaufende Hunde hätten den Hasen zu Tode gehetzt. | Foto: Foto: Stegmüller
  • Den toten Feldhasen haben Spaziergänger zum Jagdpächter gebracht. Augenzeugen berichten, gleich fünf freilaufende Hunde hätten den Hasen zu Tode gehetzt.
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Brauweiler - Wildernde Hunde haben am vergangenen Samstag (11. Februar) auf dem
Feld an der Mühle in Brauweiler einen Feldhasen zu Tode gehetzt.
Spaziergänger haben den Vorfall beobachtet, den zuständigen
Jagdpächter informiert und den toten Hasen dort abgeliefert. Der
Jagdpächter hat nach eigenen Angaben inzwischen bei der Polizei und
beim Landschaftswart Anzeige erstattet.
"Dies war nicht das erste Mal, dass bei Brauweiler Wildtiere von
Hunden gehetzt und getötet werden", sagt Ferdinand Stegmüller, einer
der beiden Jagdpächter in diesem Revier. Kurz vor Weihnachten kam es
an derselben Stelle zur Hasenhatz durch Hunde, die ihre Besitzer
offensichtlich nicht unter Kontrolle hatten.

Auch jetzt wieder haben gleich fünf Hunde, die mit ihren Besitzern
unterwegs waren, Hasen gehetzt. Der sehr selten gewordene Feldhase ist
leicht zu verwechseln mit dem Kaninchen, von denen es rund um
Brauweiler noch recht viele gibt. Der Feldhase lebt auf dem offenen
Feld und ist Raubtieren wie dem Hund schutzlos ausgeliefert.

Kaninchen sind deutlich kleiner, leben in unterirdischen Bauen und
entfernen sich nicht weit davon. Der Feldhase hat gerade Paarungszeit
und setzt seine Jungen normalerweise ab März, ist aber durch die
offene Landschaft und die zunehmende Nässe im Frühjahr in seinem
Bestand bedroht. Ferdinand Stegmüller: "Von uns Jägern wird der
Feldhase auch schon seit vielen Jahren verschont, um den Bestand
nicht noch weiter zu gefährden."

Die Jäger in den Pulheimer Revieren führen regelmäßig
Hasenzählungen durch und wissen ganz genau, in welchen Bereichen sich
Hasen aufhalten. Umso bedauerlicher ist dieser jüngste Vorfall der
Wilderei durch hetzende Hunde. Während rund um Pulheim noch vor zehn
Jahren etwa 50 Hasen auf 100 Hektar lebten, sind es zur Zeit gerade
noch  zwei bis drei.

Hirschkälber von weißem Schäferhund gerissen

Im letzten Sommer haben Hunde am Waldrand zur Glessener Höhe bei
Dansweiler einen Rehbock gehetzt und zu Tode gebissen. Auch hier haben
Spaziergänger den Vorgang gemeldet. Zudem hat ein weißer
Schäferhund im Wald zwei Hirschkälber gerissen. Vorgänge, die von
den Jagdpächter persönlich und direkt beobachtet worden sind!

Der Hegering Pulheim und die Pulheimer Jäger bitten Hundehalter
eindringlich darum, ihre Hunde beim Spazierengehen in offenen
Feldbereichen an die Leine zu nehmen, auch wenn nicht überall
Leinenzwang besteht. Viele Hunde haben einen angeborenen Jagdtrieb,
der je nach Hunderasse unterschiedlich ausgeprägt ist. „Der tut das
sonst nicht“ sei die übliche Ausrede, mit der sich Hundebesitzer
für das unkontrollierte Verhalten ihres Vierbeiners
rechtfertigen, weiß Stegmüller aus leidvoller eigener Erfahrung.
Deshalb ersetze eine Leine allein auch nicht die artgerechte Erziehung
und Ausbildung eines Hundes, die jedem Hundehalter zu empfehlen ist.
Nur so könne sichergestellt werden, dass der Hund sich nicht
unkontrolliert entfernt und im schlimmsten Fall sich der Halter wegen
Jagdwilderei (eine Straftat, keine bloße Ordnungswidrigkeit) vor
Gericht verantworten muss und dazu noch der Hund als gefährlich
eingestuft wird.

Redakteur/in:

Ulf-Stefan Dahmen

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