Konzertreihe für zeitgenössische Musik
Interdisziplinäre Klänge sprengen die Grenzen

The Octopus – sie haben acht Arme. Jedoch haben sie alle unterschiedliche Hintergründe: Einer spielt Bach, einer Jazz, ein anderer Boulez. Sie alle aber improvisieren, hören aufeinander und arbeiten zusammen und führen zu musikalischen Kollisionen, Diskussionen und unerwarteten Wendungen. | Foto: Wolfgang Vogt
  • The Octopus – sie haben acht Arme. Jedoch haben sie alle unterschiedliche Hintergründe: Einer spielt Bach, einer Jazz, ein anderer Boulez. Sie alle aber improvisieren, hören aufeinander und arbeiten zusammen und führen zu musikalischen Kollisionen, Diskussionen und unerwarteten Wendungen.
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Stommeln - (hs) Die Konzertreihe „Raumklänge“ in Pulheim-Stommeln,
Leverkusen und Kölnstartet am Dienstag, 5. Juni, 20 Uhr, mit „The
Octopus“, einem Celloquartett für freie Improvisation.

„Haben sie jemals einen Oktopus gesehen, wie er mit beeindruckender
Virtuosität seine Arme schlingt und wirft und sich so über den
Meeresgrund bewegt?“. – Was macht die vier Musiker Elisabeth
Coudoux, Nora Krahl, Nathan Bontrager und Hugues Vincent nun zu einem
Oktupus? Es scheint offensichtlich – sie haben acht Arme. Jedoch
haben sie alle unterschiedliche Hintergründe: Einer spielt Bach,
einer Jazz, ein anderer Boulez. Sie alle aber improvisieren, hören
aufeinander und arbeiten zusammen und führen zu musikalischen
Kollisionen, Diskussionen und unerwarteten Wendungen. The Octopus
wurde 2013 gegründet und unternahm zahlreiche Konzertreisen durch
ganz Europa. „The Octopus“ sind Dienstag, 5. Juni, 20 Uhr in der
Alten Kirche St. Martinus, Ingendorfer Straße, Pulheim, zu erleben.

RAUMKLÄNGE wurde 1998 als Konzertreihe für zeitgenössische Musik
gegründet und widmet sich immer wieder interdisziplinären
Grenzgängen. In jedem Jahr steht die Reihe unter einem anderen Motto
mit dem sich Musikerinnen und Musiker in den Konzerten
auseinandersetzen. Als Konzertreihe in Pulheim-Stommeln gestartet,
werden die Raumklänge seit 2013 im Rahmen der Regionalen Kulturpolitk
vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert. Es besteht eine Kooperation
mit der Temporary Gallery, Zentrum für zeitgenössische Kunst im
Köln und seit 2016 mit dem Museum Morsbroich in Leverkusen.

Unter dem Titel RAUMKLÄNGE | SAME, SAME BUT DIFFERENT liegt der
Schwerpunkt im 20. Jahr der Reihe auf der Klangvielfalt gleicher und
verwandter Instrumente, dem Zusammenspiel von notierter und
improvisierter Musik sowie auf außergewöhnlichen Konzertformaten.
Das Highlight des diesjährigen Programms ist eine Klangwanderung, bei
der das Publikum Stommeln zu Fuß erkundet und dabei an den
ungewöhnlichsten Orten auf Musikerinnen und Musiker trifft.

„Klangwanderung | Musik an außergewöhnlichen Orten“, heißt es
Samstag, 9. Juni, 15 Uhr. Als Gruppe wandert das Publikum durch
Stommeln und Umgebung und trifft an den gewöhnlichsten und
unwahrscheinlichsten Orten auf Musik. Die Klangwanderung bringt Natur
und Kultur zusammen, Musiker und Publikum, historische Orte und
zeitgenössische Musik. Die Wandernden begegnen Menschen die singen
oder Instrumente spielen. Es ist Zeit kurz innezuhalten und den
vielseitigen Klängen zu lauschen, bevor der Weg fortgesetzt wird. Von
bekannten Größen der Kölner Improvisationsszene bis zu lokalen
Chören, von Solisten bis zu kleinen Ensembles wird die musikalische
Vielfalt bei der Klangwanderung großgeschrieben.

Den Abschluss bildet die Klanginstallation und Performance „Birds,
part of the weather?“ von Johan Vandermaelen und Georg Wissel. Eine
raumgreifende, belebte Klanginstallation mit verschiedenen
Alltagsobjekten wie Kunstofffolien, MP3-Player, Spielzeugmegaphone,
Blumentöpfe, Ventilatoren aber auch singenden Steinen und
Pinienzapfen.

Treffpunkt ist auf dem Dorfanger Stommeln. Die Wanderung dauert etwa
zweieinhalb Stunden, im Anschluss besteht die Möglichkeit zur
gemeinsamen Einkehr. Getränke, Sonnenschutz, wetterfeste Kleidung und
festes Schuhwerk sind mitzubringen. Beitrag: 15 Euro, ermäßigt zehn
Euro, Anmeldung bis zum 1. Juni unter ( 0 22 38-80 81 89

„STROM | Flöten und Elektronik“, 12. Juni, 20 Uhr, Stommeln:
Winzige Zeitverschiebungen im musikalischen Klangraum erzeugen
faszinierende Minimal-Beats und schwebende Mikromodulationen. Luft-
und Datenströme von Bassflöte und Elektronik verdichten ihre
vielfarbigen Staccato-Töne und offenen Improvisationslinien zu frei
atmenden Geräusch-Texturen. Die Klänge von STROM, Angelika Sheridan
(Flöte/Bassflöte) und Frank Niehuusmann (Elektronik), erinnern
charmant an alte Kraftwerk-Sounds, spielen aber ganz zeitgenössisch
mit Witz und Tricks der Neuen Musik.

„Multiple Joy(ce) Orchestra | Widerspruch ist Hingabe“, 28. Juni,
19 Uhr, Leverkusen: Das Multiple Joy(ce) Orchestra hat sich der
komponierten Musik für improvisierende Musiker verschrieben. Vom
verbalen Konzept über grafische Notation bis hin zu ausgeschriebenen
Stücken interpretieren die Musikerinnen und Musiker Noten auf ihre
ganz eigene Weise. Die Mitglieder dieses Orchesters gehören zu den
prägnantesten Stimmen der Kölner Szene. Sie sind in der Lage, sich
selbst bei komplexesten Notaten so viel Freiheit und Eigensinn zu
bewahren, dass jedes Stück zu ihrem eigenen wird.

Für den 28. Juni bereiten die drei Gründer Frank Gratkowski, Carl
Ludwig Hübsch und Matthias Schubert neue Stücke vor. Als
Gastkomponist wird der Geiger Axel Lindner ein Stück zum Abend
beisteuern.

„Lazara Rosell Albear | Unsurrounded“, 20. September, 20 Uhr,
Köln: Anstatt zwischen den verschiedenen Sparten der Kunst zu wählen
nutzt die cubanisch-belgische Künstlerin Lazara Rosell Albear die
Medien und Methoden von Klangkunst, Video, Performance, Theater und
Tanz. Mit Hilfe neuer Technologien dekonstruiert sie traditionelle
Kunstbegriffe und lässt sie zu ihrer eigenen, einzigartigen Kunstform
verschmelzen. In „Unsurrounded“ verbindet sie die Klänge von
Stimme und Schlagzeug mit Videoprojektionen und Perfomance. Als
Tänzerin ausgebildet, tanzte sie unter anderem im „ballets C de la
B“ in Gent und wurde mit zahlreichen Preisen auf Cuba und in Belgien
ausgezeichnet. Seit den 1990er Jahren arbeitet sie Crossmedial und hat
vor und hinter der Kamera an zahlreichen Dokumentar- und Kurzfilmen
mitgearbeitet.

„Leverkusener Kunstnacht | Albrecht Maurer & Norbert
Rodenkirchen“, 5. Oktober, 18 Uhr, Leverkusen: Das Schloss
Morsbroich, in der Zeit des Rokoko gebaut und seit der Nachkriegszeit
eines der wichtigsten Museen für zeitgenössische Kunst im Rheinland,
zeigt ab dem 23. September die Ausstellung „Der flexible Plan. Das
Rokoko in der Gegenwartskunst“. Dabei wird der historische
Baubestand des Schlosses als Partner und spielerisches Gegenüber für
die Kunstwerke verstanden. Zu dieser Partnerschaft gesellen sich im
Rahmen der Leverkusener Kunstnach die Musiker Albrecht Maurer
(Violine, gotische Fidel) und Norbert Rodenkirchen (Flöten), bekannt
für ihre einzigartige Kombination von historischen Instrumenten und
zeitgenössischer Musik beleben sie die Räume des Schlosses mit
kurzen musikalischen Interventionen.

Raumklänge ist eine Kooperation von der Stadt Pulheim, dem Museum
Morsbroich und der Temporary Gallery, Zentrum für zeitgenössische
Kunst e.V. im Rahmen der Regionalen Kulturpolitik NRW.
Zusammengestellt wird das Programm von Harald Kimmig und Sara Bosqui.
Veranstaltungsorte sind: Alte Kirche St. Martinus, Ingendorfer
Straße, 50259 Pulheim-Stommeln, Museum Morsbroich,
Gustav-Heinemann-Straße 80, 51337 Leverkusen, Temporary Gallery,
Zentrum für zeitgenössische Kunst e.V., Mauritiuswall 35, 50676
Köln.

Kartenreservierung unter ( 02238-808189, sara.bosqui@pulheim.de.
Weiterführende Informationen gibt es im Internet unter
www.raumklaenge.de.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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