Das war die Stommelner Woche
Kein Grund zum Klagen

Glückliche Gewinner des Eisstockschießens: Die Reissdorf-Freunde aus Stommeln hatten wohl das richtige „Zielwasser“ für diesen Wettbewerb zum Auftakt der Stommelner Woche intus. | Foto: Holger Bienert
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  • Glückliche Gewinner des Eisstockschießens: Die Reissdorf-Freunde aus Stommeln hatten wohl das richtige „Zielwasser“ für diesen Wettbewerb zum Auftakt der Stommelner Woche intus.
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Stommeln - Auch die Stommelner Woche geht mit der Zeit. Das merkten zuerst die
Leser der Festschrift, die Wochen zuvor an die Haushalte im Mühlenort
verteilt wurde. Anstatt der gewohnten, satten Feuerwehr-Rot-Umrandung
auf dem Cover, zierte das neue Logo der Veranstaltung das neu
gestaltete Heft. Neu war allerdings auch, dass gegen die beliebte
Veranstaltung juristisch vorgegangen werden sollte. Die Gewerkschaft
Verdi hatte vor dem Kölner Verwaltungsrichter geklagt, konkret gegen
den verkaufsoffenen Sonntag im Rahmen des großen Flohmarkt-Spektakels
im Ortsskern. Als Verdi die Klage zurückzog, hatten die Organisatoren
nur ein Schulterzucken übrig. Wahrscheinlich, so deren Einschätzung,
ging Verdi davon aus, dass die Geschäfte in Stommeln mehr Publikum
mit dem Trödelmarkt anlocken wollen. Dabei sei es eher umgekehrt der
Fall. Seit der ersten „Stommelner Woche“ hat sich der riesige
Trödelmarkt in der Region einen Namen gemacht, der jedes Jahr
unzählige Besucher anlockt.

Umso passender, dass eine Ausstellung des Heimatmuseums im
Feuerwehrhaus gerade an den Mann erinnerte, der die Veranstaltung
seinerzeit ins Leben rief.

Jakob Dünnwald, der am 31. Mai seinen 90. Geburtstag gefeiert hätte,
organisierte 1971 die erste Stommelner Woche mit Hilfe des Löschzuges
Stommeln. Mit vielen Fotos auf Stellwänden wurde das Engagement des
Ehrenbürgers der Gemeinde Stommeln nachgezeichnet, etwa als es um den
Florian-Brunnen im Ort ging, den Umzug der Christinaschule, den Bau
des alten Freibades oder die Ausrichtung eines Stock-Car-Rennens.
Dünnwald, so Ingrid Funken und Albert Kandels vom Heimatmuseum, habe
den Gemeinderat immer auf Trab gehalten.

Das galt nun für die Stommelner. Am Feuerwehrtag an Fronleichnam,
rund um die Wache am Kattenberg, waren die großen, roten Autos
magischer Anziehungspunkt für die Kleinen, die sich auch auf dem
Übungsparcours „Atemschutzstrecke“ oder beim Löschen einer
Gasflamme ausprobieren konnten. Wie es nach intensiven Schulungen
schon richtig gut geht, zeigte eine Einsatzübung der Jugendfeuerwehr:
Ein Standard-Löschangriff mit drei C-Strahlrohren. Zudem
demonstrierte der Löschzug, mit welchen Ereignissen die
Feuerwehrleute im Einsatz rechnen müssen, wenn beispielsweise Fett
oder eine Spraydose explodiert. Und mit der Hubrettungsbühne der
Werkfeuerwehr von RWE, die Höhen bis zu 90 Metern erreicht, konnte
der Löschzug ein ganz außergewöhliches Einsatzfahrzeug
präsentieren.

Schade eigentlich, dass diese Woche nur vier Tage hat. Denn alle
Veranstaltungen könnten kaum besser laufen. „Das Feedback für den
bayrischen Abend war immer positiv und hat sich wohl herum gesprochen.
Jeder Stuhl war besetzt. Und für die Fassbierparty sind bereits im
Vorverkauf 400 Eintrittskarten verkauft worden, und am Abend selbst
fast genau soviel. Und die Atmosphäre an allen Tagen war einfach
toll“, freuten sich Christian Densch, Vorsitzender des
Fördervereins, und Tim Schweren, Pressesprecher. Mit den Erlösen der
Stommelner Woche, so Densch, sollen Zugteilnehmer in der
Brandsimulationsanlage in Düsseldorf geschult werden.

 

- Holger Bienert

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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