Raumklänge
Klarinette und Saxophon stehen im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe „ ...

Urs Leimgruber ist naben dem Jazz auch in der Rockmusik zuhause. Er spielt zusammen mit Annette Maye im Doppelkonzert in der St. Martinus-Kirche in Stommeln. | Foto: Peter Gannushkin
  • Urs Leimgruber ist naben dem Jazz auch in der Rockmusik zuhause. Er spielt zusammen mit Annette Maye im Doppelkonzert in der St. Martinus-Kirche in Stommeln.
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Pulheim - (hs) Unter dem Titel „aerophonie“ liegt der Fokus der kleinen
Veranstaltungsreihe „Raumklänge“ in diesem Jahr auf
Blasinstrumenten. Besonders die Klangvielfalt von Klarinette und
Saxophon, die in der klassischen und zeitgenössischen Musik genauso
wie in Pop, Rock und Weltmusik zuhause sind, steht im Mittelpunkt.

Zusammengestellt wird das Programm von Frauke Berg, Pavel Borodin,
Sara Bosqui und Harald Kimmig. RAUMKLÄNGE wurde 1998 als Konzertreihe
für zeitgenössische Musik gegründet und widmet sich
interdisziplinären Grenzgängen. In jedem Jahr steht die Reihe unter
einem anderen Motto, mit dem sich die Musikerinnen und Musiker in den
Konzerten auseinandersetzen.

Beim Doppelkonzert mit Urs Leimgruber und Annette Maye am 25. Juni, 20
Uhr in der Alten Kirche St. Martinus in Stommeln steht die
Klangvielfalt von Klarinette und Saxophon im Mittelpunkt. Beide lassen
Jazz und zeitgenössische Musik in ihren Improvisationen miteinander
verschmelzen. Urs Leimgruber ist darüber hinaus musikalisch auch in
der Rockmusik zuhause, Annette Mayes Stil von Weltmusik geprägt.

Annette Maye befasst sich als Klarinettistin mit Weltmusik, Jazz,
zeitgenössischer Musik und Improvisation. Sie komponiert und
arrangiert für ihre Ensembles „Duo Doyna“ (Modern Klezmer) und
„ensemble FisFüz“ (Oriental Jazz) und hat in diesen Besetzungen
bereits zahlreiche CDs veröffentlicht. Daneben ist sie auch in ihrem
Quartett „Vinograd Express“ und mit dem „Multiple Joyce
Orchestra“ zu hören. 2016 bekam sie im Rahmen des WDR-Jazzpreises
den „Künstlerinnenpreis NRW“ des Landes Nordrhein-Westfalen
verliehen.

Urs Leimgruber gehört zu den wichtigsten Improvisatoren Europas. Er
ist einer von wenigen Saxophonisten, die sich in zeitgenössischer
Musik und freier Improvisation einen Namen gemacht haben. Durch neue
Spieltechniken und seinen erweiterten Saxophonklang hat er Bedeutendes
zur Entwicklung seines Instruments beigetragen. Als Solist und im
Ensemble ist Urs Leimgruber weltweit aktiv. Er spielt im Trio mit
Jacques Demierre und Barre Phillips im Ensemble 6ix und in zahlreichen
weiteren Formationen. Urs Leimgruber ist Kunstpreisträger der Stadt
Luzern 2003.

Der Eintritt kostet zehn Euro, ermäßigt fünf Euro.

An gleicher Stelle spiele tags darauf, 26. Juni, 20 Uhr, Joachim Zoepf
und Michael Kolberg. Vorausgeplantes und Zufälliges, Gewolltes und
Unbewusstes stehen sich in den Improvisationen von Joachim Zoepf und
Michael Kolberg gegenüber. Rhythmisches und Flächiges, Einfaches und
Komplexes, Energetisches und Meditatives, (A)-Tonales und
Geräuschhaftes, Melodisches und Schwergängiges – all dies sind die
Gegenpole, die in der Musik von Zoepf und Kolberg zum Tragen kommen.

Joachim Zoepf ist Saxophonist, Bassklarinettist und Pianist. Sein
Arbeitsschwerpunkt liegt in der „Neuen Improvisierten Musik“ und
der „elektroakustischen Musik“, die er in Ensembles oder Solo
spielt. Sein besonderes Interesse gilt der genreübergreifenden
Zusammenarbeit mit der darstellenden oder bildenden Kunst. Neben
seiner künstlerischen Tätigkeit engagiert Joachim Zoepf sich
kulturpolitisch in der „Initiative Kölner Jazzhaus“ und im
„Initiativkreis Freie Musik“ in Köln und ist Mitbegründer der
„Arbeitsgemeinschaft Improvisierte Musik“.

Michael Kolberg ist improvisierender Musiker und zuweilen auch
Komponist oder Interpret und spielt seit über 30 Jahren eine Fender
Jazz Master. Außerdem spielt er Akustikgitarre und Steelguitar sowie
kommerzielle und selbstkonstruierte Elektronik. Kolberg begann das
Gitarrespielen mit 17 Jahren in Jazz-, Jazzrock- und
Experimentalbands, studierte Musikwissenschaft und Musikerziehung,
lernte Gitarre bei Axel Zinowsky und Klaus Krass und ist in
zahlreichen Projekten aktiv, die sich nicht nur mit improvisatorischer
Praxis, sondern auch mit musikpädagogischen Themen beschäftigen.
Auch hier kostet der Eintritt zehn Euro, ermäßigt fünf Euro.

Bei der Klangwanderung am Samstag, 27. Juni, zwischen Pulheim und
Stommeln treffen Musizierende und Publikum auf außergewöhnliche
Weise zusammen. Die Klangwanderungen ermöglichen einen Zugang zu
zeitgenössischer Musik jenseits von Konzerthäusern, Bühnen und
Stuhlreihen und haben sich in den letzten Jahren zu einem beliebten
Konzertformat der Raumklänge entwickelt. Musiker und Publikum trafen
sich zu kurzen musikalischen Interventionen an verschiedenen Orten im
öffentlichen Raum und gingen den Weg dorthin gemeinsam. In der
aktuellen Situation ist es zwar nicht möglich, zusammen zu wandern,
dennoch soll auf das besondere Erlebnis von kleinen Konzerten in der
Natur nicht verzichtet werden. Die Orte und Zeiten der Stationen
werden im Vorfeld bekannt gegeben, und jeder kann allein, zu zweit
oder mit der Familie individuell eine oder mehrere Stationen
ansteuern. Der Eintritt zur Klangwanderung ist frei.

Die Anmeldung ist vorab per Mail an sara.bosqui@pulheim.de oder
telefonisch unter 02238-808188 erforderlich. Angemeldete Teilnehmende
erhalten den Plan mit Strecke und Klangstationen per E-Mail.

Weitere Konzerte der Raumklänge finden im Herbst bei den
Kooperationspartnern in Bonn, Düsseldorf und Leverkusen statt. Das
Programm steht unter dem Vorbehalt der weiteren Entwicklung der
Coronavirus-Pandemie. Gegebenenfalls sind kurzfristig Änderungen des
Veranstaltungsortes notwendig. Interessenten sollten sich online oder
telefonisch informieren, ob die Konzerte wie geplant stattfinden
können.

Redakteur/in:

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