HipHop im Walzwerk
Kölner Szenegrößen bringen ihr Pulheimer Publikum in Wallung
In Pulheim ist Hip-Hop noch nicht wirklich ein Begriff – für viele
gar ein Fremdwort. Die Brennpunkte liegen hierzulande nach wie vor
eher in den Großstädten; allen voran Berlin, Hamburg, Köln oder
Frankfurt.Guido Leidheuser, Vorsitzender der Rockinitiative, setzte
sich mit Andreas Köll, Mitglied des Rapduos Colognes Simplest,
zusammen, um eine Veranstaltung zu planen, in der möglichst viele
Rapper aus der Kölner Umgebung ihre Kunst live performen konnten.
Die Marsijanas, Fred Denote & Johnny Clap, Jolle sowie Colognes
Simplest sagten zu und das das Line-Up für diesen Abend stand.
Das Ganze begann mit einer sogenannten „Open Mic Cypher“: jeder,
der wollte, konnte auf die Bühne kommen und die Besucher durch
Freestyles oder Textperfomances einheizen.
Unter anderem konnte man dabei die Freestylekünste von Jolle und den
durch die Battlerapplattformen „Rap am Mittwoch“ und „DLTLLY“
bekannt gewordenen Notyzze vor ausverkauftem Haus bestaunen.
Anschliessend betraten die Marsijanas die Bühne und lieferten eine
tolle Show, die von Fred Denote und Johnny Clap mit ihren Werken
fortgesetzt wurde. Die Stimmung stieg kontinuierlich an und man merkte
bereits nach den ersten Acts, dass das ein ganz besonderer Abend
werden sollte. Das Publikum ging ordentlich mit und feierte die Acts.
Nach einer kurzen Pause kam der Auftritt von Jolle, der in Köln kein
unbeschriebenes Blatt mehr ist. Er zeigte starke Perfomances und
integrierte ein Live-Battle mit vier Künstlern und spielte darin den
Titel des Freestyle-Kings des Abends aus.
Diese Konstellation wurde von der Zuhörerschaft mit großem Applaus
honoriert. Aber der Höhepunkt des Abends sollte noch folgen. MC
Cologne und Simple!
Die beiden jungen Männer formierten sich im Sommer vergangenen Jahres
zu Colognes Simplest und veröffentlichten das gleichnamige Album im
November 2017, von dem sie direkt mehrere Songs vor der Crowd
zelebrierten. Gepaart mit jeweils zwei Solosongs brachten sie den
kleinen, aber charmanten Raum in ihrem knapp einstündigen Gig zum
kochen.
Es wurde viel gepogt und laut mitgerappt. Den krönenden Abschluss
fand der Gig dann im letzten Track des Abends: „Gin und Juice“
(Video von Liveauftritt).
Pulheim scheint wohl doch Rap zu können. Es bleibt spannend, ob die
Zukunft eine Weiterentwicklung dieser Bewegung mit sich bringen wird -
hoffentlich wieder mit so viel positiver Energie und Dynamik wie an
diesem Freitagabend.
- Ein Gastbeitrag von Guido Leidheuser
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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