Kunst in der Synagoge
Körperformen ohne eindeutige Deutung
Stommeln - (lg) Fast vollständig füllen die beiden großen gelben Dreiecke bei
der Ausstellung „Zwei Körperformen Gelb“ von Franz Erhard Walther
die Synagoge Stommeln aus. Sie scheinen am menschlichen Körper
orientiert zu sein, doch eine eindeutige Deutung gibt es nicht.
Jeder Besucher könne es selber deuten, denn jeder nähme es anders
war. Nichts ist vorgegeben und erst wenn der Betrachter hinzukommt,
wird das Kunstwerk komplettiert. Die Besucher sind eingeladen, mit dem
Kunstwerk in Kontakt zu treten. Verdeutlicht wird dieser Kontakt von
„Aktivierern“, die in verschiedenen Abständen vor den
Körperformen stehen, sich ihnen nähern und wieder von ihnen
wegtreten. Dabei scheinen sie von den Wölbungen der Körperformen
aufgenommen zu werden.
Mit seinen Objekten hat Walther das traditionelle Verhältnis von
Künstler, Werk und Betrachter revolutioniert. So haben die
Körperformen keinen emotionalen Zugang, sondern einen
Konzeptionellen. Erst mit den Aktivierern wird das Werk vollendet. Der
Betrachter wird so zu einer intellektuellen, emotionalen oder
körperlichen Auseinandersetzung mit dem Werk angeregt.
Gezeigt wurden Walthers Arbeiten bereits in New York, der Hamburger
Kunsthalle und der Reina Sofia in Madrid.
Die Ausstellung ist bis Sonntag, 18. November, freitags von 15 bis 18
Uhr, sowie samstags und sonntags von 13 bis 18 Uhr in der Synagoge
Stommeln, Hauptstraße 85a zu sehen. Die Werkaktivierung findet bis
Sonntag, 4. November, jeden Sonntag von 15 bis 17 Uhr statt. Der
Eintritt beträgt 1,50 Euro, ermäßigt einen Euro.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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