Bürger begehren auf
Kritik am Friedhofskonzept - Unterschriftensammlung
Pulheim - „Soll der Ratsbeschluss vom 15.11.2016 der Stadt Pulheim, die gelben
Flächen der Friedhöfe mit den Gräbern der Verstorbenen, auslaufen
zu lassen, nach Ablauf der Grabnutzungsrechte zu entwidmen, und einer
anderen Nutzung zuzuführen, aufgehoben werden?“: So lautet die
Frage des Bürgerbegehrens, für dessen Zustimmung die Antragsteller
Claudia Schweers sowie Jürgen und Stephan Berger aktuell im gesamten
Stadtgebiet Unterschriften der Pulheimer Bürger sammeln.
Noch immer schlägt das neue Friedhofskonzept der Stadt Pulheim hohe
Wellen. Nach Meinung der Antragsteller wird der Unmut in der Pulheimer
Bevölkerung sogar immer größer. Dieser Ratsbeschluss, so die
Begründung der Antragsteller, stünde im Widerspruch zu den
menschlichen, ethischen und christlichen Werten und sei nicht nur für
die betroffenen Hinterbliebenen nicht zu akzeptieren. Und soll daher
daher aufgehoben werden.
Zur Erinnerung: Bereits im Sommer 2014 legte das Institut für
Kommunale Haushaltswirtschaft das erste Gutachten für die Entwicklung
der Friedhöfe vor; im Frühjahr 2015 bat die Stadtverwaltung die
Bürger Pulheims und involvierte Gruppen um ihre Stellungnahmen;
Informationsveranstaltungen in den Stadtteilen und sogar
Sondersitzungen des Rates folgten, ehe im November 2017 der Stadtrat
den Beschluss fasste, der nun mit einem Bürgerbegehren wieder
aufgehoben werden soll. Bis zum 17. Februar müssen die Antragsteller
die nötigen Unterschriften der Bürger beibringen. „Wir brauchen
ungefähr 2.700 Unterschriften, um jetzt erst einmal zu verhindern,
dass die sogenannten gelben Flächen als Bestattungsflächen
auslaufen“, so Birgit Liste-Partsch, Fraktionsvorsitzende des
Bürgervereins (BV), die gemeinsam mit Unterstützern vor dem
Rewemarkt in Stommeln für das Bürgerbegehren warb. „Das Echo ist
wirklich groß und wir müssen auch nicht viel Informationsarbeit
leisten. Die Bürger sind gut informiert. Es ist natürlich hilfreich,
dass sich jetzt auch die Fraktionen von SPD und FDP klar positioniert
haben. Und interessant finde ich, dass dieses Thema auch junge
Menschen anspricht und nicht nur den Senioren überlassen wird“, so
Liste-Partsch.
So kamen allein in Stommeln in der ersten Stunde über 200
Unterschriften zusammen. Fast zeitglich wurde auch in Pulheim,
Sinnersdorf und Geyen gesammelt. Listen, in denen sich Bürger noch
bis zum 14. Februar eintragen können, liegen an folgenden Orten aus:
In Sinthern: Blumengeschäft Sinthern, Schreibwaren Fühlen, Praxis
Dr. Gennen und Neufang, Frisör (gegenüber dem Blumengeschäft) und
im Reiterstübchen.
In Stommeln: Rewe-Markt, Bäckerei Flock, Imbiss Giannis Grill und im
Christinapark.
Im Geyener Brauhaus und in Brauweiler in der Praxis von ProMedik.
Erreicht das Bürgerbegehren die erforderliche Quote, muss sich der
Stadtrat der Sache noch einmal annehmen. Entspricht der Rat dem
Bürgerbegehren nicht, muss innerhalb von drei Monaten ein
Bürgerentscheid erfolgen.
- Holger Bienert
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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