Initiative ratundtat
Mehr erreicht, als gedacht

Siegfried Goddeck und Matthias Beiten (v.l.) freuten sich über den gelungenen Begegnungstag. | Foto: Christina Stemmermann
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  • Siegfried Goddeck und Matthias Beiten (v.l.) freuten sich über den gelungenen Begegnungstag.
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Pulheim - (cs) Seit 2015 ist die Initiative ratundtat in Stommeln bereits am
Start. Jetzt gab es einen Tag der offenen Tür im ehemaligen
Sängerheim zwischen Christinaschule und Seniorenheim Christinapark,
um einen Begegnungsraum für die Öffentlichkeit zu schaffen.

Das nunmehr umbenannte Café International war bestens geeignet, ein
Zusammentreffen von Menschen verschiedenster Nationen zu
bewerkstelligen, sich gegenseitig kennen zu lernen, sowie etwas über
die Arbeit von ratundtat zu erfahren. Im Mittelpunkt stand an diesem
Tag die Begegnung mit den Stommelner Flüchtlingen. So trafen sich
heimische wie neu dazu gekommene Familien, um am Büchertisch zu
stöbern, Köstlichkeiten aus nah und fern zu genießen, den neu
angelegten Gemeinschaftsgarten zu begutachten sowie Spaß zu haben bei
Spielen und Aktivitäten mit den Kindern. Bei dieser Gelegenheit
zeigten auch junge Musiker ihr Talent mit Liedern aus der Heimat, zu
der schnell das ein oder andere Tanzbein in Bewegung geriet.

Interessierte Besucher erfuhren hier auch, dass das Projekt ein
Angebot des Seelsorgebereiches Am Stommelerbusch für Menschen ist,
die Hilfe brauchen. Es steht allen ganz unabhängig von Religion,
Weltanschauung oder Nationalität offen. Träger ist der katholische
Kirchengemeindeverband Am Stommelerbusch, der eine ökumenische
Beteiligung ausdrücklich befürwortet. So will ratundtat eine
Anlaufstelle für die Menschen im Ort bei Sorgen und Problemen aller
Art sein, unentgeltlich und unmittelbar Rat und Hilfe anbieten,
Anlauf- und Vermittlungsstelle für Flüchtlinge und Menschen mit
Migrationshintergrund sein oder professionelle Beratung vermitteln.

Darüber hinaus sollen vorhandene ehrenamtliche Hilfen und Initiativen
wie etwa die Gemeindecaritas, das Kleiderstübchen, die
Ehrenamtsbörse, Eine-Stunde-Zeit oder KFD miteinander vernetzt noch
näher an die Hilfsbedürftigen kommen. So will man Menschen in
Stommeln die Möglichkeit geben, unmittelbar durch ihr Engagement zu
helfen und Ideen für ein gutes Zusammenleben umzusetzen. Sach- und
Geldspenden werden gerne entgegen genommen.

Die Organisation wird getragen durch einen engagierten Kreis von
Ehrenamtlichen. Träger ist der katholische Kirchengemeindeverband Am
Stommelerbusch. Die Pfarrgemeinde unterstützt die Initiative. Dazu
gibt es Kooperationspartner wie die Stadt Pulheim, Vereine,
großzügige Spender, die Kirche, das Informations- und
Koordinationsbüro sowie das Flüchtlingsnetzwerk Pulheim. Der Kreis
der aktiven Mitarbeitenden trifft sich regelmäßig. Dann werden die
aktuellen Beratungsanfragen besprochen sowie Maßnahmen zur
Ausrichtung der Arbeit geplant.

„Wir haben im Laufe unseres Bestehens mehr erreicht, als wir vorher
geglaubt hatten“, sagte Werner Falkenrath von ratundtat. „Wir
konnten unter anderem bei Behördengängen helfen, bei der
Wohnungssuche unterstützen, Sprache vermitteln und vor allem
Freundschaften schließen. Dazu beigetragen haben sicher die
spannenden Ausflüge und Aktivitäten wie Radtouren, Theater,
gemeinsames Kochen, Fußball oder spezielle Kurse. „Alle Zugezogenen
sind inzwischen untergebracht“, so Falkenrath.

Eine wichtige Anlaufstelle in Sachen Willkommenskultur sei auch das
beliebte Kleiderstübchen St. Martinus. „Hier finden die Menschen
nicht nur Kleider- oder Sachspenden, sondern dazu Kontakte und ein
Gefühl des willkommen seins“, erläuterte Beate Schmitz. „Man
kennt sich“, freut sich die Kleiderstübchen- Mitarbeitende.
Aufgefallen sei, dass die Flüchtlinge teilweise nicht nur
Hilfeempfänger sein wollen, sondern ihnen auch daran liege, etwas
zurück zu geben. „Herr Khan aus Pakistan beispielsweise hilft, wo
er kann.

Andere freuen sich, wenn sie etwas für uns kochen können“,
erzählen die Teammitglieder. Pflanzenzüchterin Brigitte Schuch, die
in einer Gemeinschaftsarbeit den anliegenden Garten, der vormals
völlig verwildert war, mit einigen Helferinnen und Helfern wieder auf
Vordermann gebracht hat, zeigte sich ebenfalls erfreut über die
gelungene Integrationsarbeit. „Wir sind dankbar, dass so viele
bereit sind, in unserem Netzwerk mitzumachen“, ergänzten Matthias
Beiten und Siegfried Groddeck als Mitinitiatoren. „Rund 50
ehrenamtliche engagierte Personen und zuzüglich 30 beim
Kleiderstübchen haben viel für das gute Zusammenleben im Ort
bewirkt.“

Siegfried Goddeck und Matthias Beiten (v.l.) freuten sich über den gelungenen Begegnungstag. | Foto: Christina Stemmermann
Werner Falkenrath sowie Beate und Peter Schmitz (v.l.) stellten die Netzwerkarbeit von ratundtat vor. | Foto: Christina Stemmermann
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