100. Geburtstag
Mit Humor und Charme

Kurt Molineus (Mitte) feierte seinen 100. Geburtstag. Mit dabei auch seine Frau Christa (zweite von rechts) und seine drei Kinder Stefan, Thomas und Karin. | Foto: Lena Großekathöfer
  • Kurt Molineus (Mitte) feierte seinen 100. Geburtstag. Mit dabei auch seine Frau Christa (zweite von rechts) und seine drei Kinder Stefan, Thomas und Karin.
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Sinnersdorf - (lg) Ein Geheimrezept zum Alt werden habe er nicht, aber Kurt Molineus
glaubt, dass der Sport auf jeden Fall geholfen habe. „Ich bin sogar
noch mit 89 Jahren Ski gefahren“, berichtete der gut gelaunte
Jubilar. Zusammen mit seiner Frau Christa habe er viele Jahre Tennis
gespielt und ist geschwommen. Um den Geist fit zu halten, spielte er
erfolgreich Schach. Auch sein Humor und Charme habe dem hohen Alter
nicht geschadet.

Geboren wurde Molineus am 29. September 1919 als ältestes von fünf
Kindern in der Nähe von Leipzig. Sein Großvater war Fabrikant in der
Textilindustrie, sein Vater übernahm später die Geschäftsführung.
Die Unternehmensleitung war Kurt Molineus demnach schon in die Wiege
gelegt. Bevor er jedoch seinen eigenen Betrieb gründete, musste er
nach dem Abitur zum Wehrdienst. Im Ruhrgebiet kam er zur Flugabwehr
und später auf der Krim in russische Gefangenschaft. Nach dem Krieg
machte er seine Berufsausbildung in der Textilschule in Wuppertal.

Dann las er eines Tages eine kleine Anzeige in der Zeitung. Der
britische Kinderspielwarenhersteller Kiddycraft suchte einen Geldgeber
für sein Deutschlandgeschäft. „Da habe ich angerufen und bin
eingestiegen“, erinnerte er sich. 1953 gründete er dann den
Kiddycraft-Vertrieb im hessischen Bebra und wurde mit Spielzeug für
Kinder bis sechs Jahren erfolgreich. Drei Jahre später nahm er den
französischen Spielwarenhersteller Bébé-Confort in sein
Vertriebssystem auf und war als Firmenleiter lange Zeit in Frankreich
tätig. Dabei kam er immer sehr gut mit der Belegschaft klar und sei
froh, wie gut alle zusammengearbeitet haben.

1958 fing seine Frau Christa als Buchhalterin in der Firma an. „Sie
war wirklich gut und hat alle Unstimmigkeiten direkt gefunden“,
erinnerte sich Molineus. Seine Frau lachte: „Kurt war immer viel
besser als ich. Er hat mir alles beigebracht.“ Sie verliebten sich
und heirateten zwei Jahre später.

Als die Firma sich vergrößerte und ins Ruhrgebiet zog, kam Kurt
Molineus mit seiner Familie 1964 nach Sinnersdorf. „Damals musste
man mutig sein, hier her zu ziehen. Hier gab es ja fast gar nichts“,
berichtete Molineus.

Schließlich verkaufte er 1975 sein Geschäft und ging in den
Ruhestand. Mögliche andere Arbeitgeber befanden ihn mit seiner
Erfahrung für überqualifiziert. So hatte er Zeit für seinee Familie
und seine Hobbys. Blickt er nun auf sein Leben zurück, ist er sehr
zufrieden: „Ich habe so viel Schönes erlebt und es hört nicht
auf.“ Das nächste Jubiläum in der Familie Molineus steht bereits
nächstes Jahr an. Dann feiern Kurt und Christa Diamanthochzeit.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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