Ultranet
Neutrale Prüfung zugesagt
Seit 2018 kämpfen im Pulheimer Ortsteil Geyen etwa 150 Bürger gegen ein umstrittenes Infrastrukturprojekt entlang der Ortschaft. Mit dem sogenannten Ultranet soll weltweit die erste Hybridstromleitung – Gleich- und Wechselstrom auf denselben Masten – zur Übertragung großer Strommengen vom Standort Osterath bei Düsseldorf nach Philipsburg in Baden-Württemberg in Betrieb genommen werden.
Geyen (red). Die vor Kurzem beendete Bundesfachplanung, mit der zunächst der 1.000 Meter breite Trassenkorridor festgelegt wurde, und die anstehenden Landtagswahl in NRW nahm die Pulheimer Bürgerinitiative gegen Ultranet (PBU) zum Anlass, zum Ortstermin zu laden. Von der Bundesnetzagentur, der für die Genehmigung zuständigen Bonner Behörde, reiste Matthias Otte, Leiter Netzausbau, an. CDU Landtagsabgeordnete Romina Plonsker, SPD Landtagskandidat Bernd Coumanns sowie Landtagskandidatin Alessa Flohe von der Piratenpartei waren der Einladung ebenso gefolgt, wie der Pulheimer Bürgermeister Frank Keppeler und etliche Kommunal- und Lokalpolitiker verschiedener Fraktionen. Rund 60 vom Vorhaben unmittelbar betroffene Bürgerinnen und Bürger waren gekommen, um die Gelegenheit zu nutzen, sich vor Ort zu informieren, Fragen zum Stand des Verfahrens zu stellen, sowie ihre Vorbehalte und Kritik an den Planungen zu äußern. Während die Politkvertreter deutlich ihre Unterstützung der vom Vorhaben Betroffenen signalisierten, zeigte auch Matthias Otte Verständnis für deren Bedenken. Er versprach eine neutrale Prüfung aller im Rahmen des Verfahrens ins Feld geführter Argumente. Die bestehende Möglichkeit einer Verlegung der Leitung, um mehr Abstand zur Wohnbebauung zu gewährleisten, schloss er dabei ausdrücklich nicht aus. Das Planfeststellungsverfahren zur Ultranetleitung startet nach seiner Aussage voraussichtlich noch vor den Sommerferien mit einer Antragskonferenz. Mit einem Planfeststellungsbeschluss sei nicht vor 2024 zu rechnen.
Redakteur/in:Holger Slomian aus Pulheim |
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