Der Ewige Karnevalist
Norbert Rohde feiert seinen 70. Geburtstag mitten in der Session

Norbert Rohde (links) hat das Karnevalsgen quasi mit der Muttermilch aufgesogen. Mitten in der Session feiert er seinen 70. Geburtstag. Und man möchte meinen, seit sieben Jahrzehnten ist er im Karneval aktiv. Auf jeden Fall lange genug, um mit allen Großen der Zunft - hier zum Beispiel Guido Cantz - schon auf einer Bühne gestanden zu haben.  | Foto: Archiv / Holger Eichner
  • Norbert Rohde (links) hat das Karnevalsgen quasi mit der Muttermilch aufgesogen. Mitten in der Session feiert er seinen 70. Geburtstag. Und man möchte meinen, seit sieben Jahrzehnten ist er im Karneval aktiv. Auf jeden Fall lange genug, um mit allen Großen der Zunft - hier zum Beispiel Guido Cantz - schon auf einer Bühne gestanden zu haben. 
  • Foto: Archiv / Holger Eichner
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Pulheim - Willkommen im Klub: Das wird der wohl bekannteste Karnevalist aus
Pulheim, Norbert Rohde, am kommenden Freitag wohl sehr häufig hören.
Der Präsident der Großen Pulheimer Karnevalsgesellschaft Ahl Häre
wird mitten in der Karnevalssession 70 Jahre alt. Und zur Feier des
runden Geburtstags haben sich viele Freunde, Bekannte und
Karnevalisten angesagt.

Der Karneval wurde dem pensionierten Industriekaufmann im wahrsten
Sinne des Wortes in die Wiege gelegt. Sein Vater Hermann Rohde, viele
Jahre Geschäftsführer und Präsident der Ahl Häre, komponierte 1947
seinen ersten Karnevalsschlager „Wollt ihr ens richtig Fastelovend
fiere, dann kutt noh Pullem bei dä Ahlen Här“. Seine Ehefrau
Käthe wollte mitbekommen, ob dieses Lied auch von den Pulheimern
angenommen wurde. Sie war hoch schwanger. Um 4 Uhr morgens gingen die
werdenden Eltern durch hohen Schnee von einer Veranstaltung nach
Hause. Und zwei Stunden später wurde der kleine Norbert schon
gewickelt.
Schon früh wurde Norbert Rohde auf einem Knollenwagen beim
Karnevalszug mit durch Pulheim gezogen, später ging er an der Seite
seines Vaters zu Fuß durch das närrische Pulheim. Seine
karnevalistische Karriere setzte sich auf der Bühne fort. Er sang die
Karnevalslieder seines Vaters, Jahre später organierte er mit
Cäcilie Haentjes die Kindersitzungen. Mitglied des Tanzkorps wurde
er, war Tanzoffizier uns gründete das Kindertanzkorps Pullemännchen.
Singen, Tanzen und die Jugendarbeit gehörten zu seinen Aufgaben, die
1980 den ersten Höhepunkt fanden.
Als Prinz Norbert zog er im Dreigestirn mit durch die Säle. Ein Jahr
später gründete er die Stadtgarde, in der sich mittlerweile sein
Sohn Martin engagiert. Auch das Schrubberballet gehörte zu den
Gründungen des umtriebigen Karnevalisten.
Einen wahren Glücksgriff konnte er 1970 verbuchen. Er heiratete seine
Frau Gisela, die ihm ebenso wie seine drei Kinder eine unermüdliche
und wertvolle Begleiterin bei seiner karnevalistischen Arbeit wurde.
1999 musste er nach heftigen Diskussionen der Öffnung der
Gesellschaft für Frauen zustimmen. Die Jecken Müüs sind bis heute
ein wertvoller Bestandteil der KG.
Seit 1986 ist Norbert Rohde Präsident der Ahl Häre. Und wer ihn
begleitet hat, weiß, dass er noch lange nicht ans Aufhören denkt,
obwohl er eigentlich schon solche Gedanken gehegt hatte. Doch es
findet sich wohl kein geeigneter Nachfolger, der die vielfältigen
Aktivitäten des Pulheimer Karnevalisten übernehmen will.
Dazu gehört auch die Leitung des Festkomitees Pulheimer Karneval.
Zusammen mit den Stommelner Buure gab er vor 25 Jahren den Anstoß zur
Sitzung der Vereins Hand in Hand für Menschen mit und ohne
Behinderung, die in diesem Jahr zum 25. Mal durchgeführt wird.
In Gerd Maaß fand er einen Mitstreiter für den Erhalt des alten
Rathauses, das inzwischen Anlaufstelle für viele Pulheimer Vereine
und zur Belebung der Ortsmitte geworden ist.
Seine Leidenschaft  für die Musik führte ihn zum Kölner
Männergesangverein, wo er seine Aktivitäten aber inzwischen etwas
zurückgefahren hat.
Wie lange Norbert Rohde noch des Pulheimer Karneval verkörperte? Er
weiß keine Antwort auf diese Frage. Doch er freut sich, dass ihm
viele Mitstreiter die Arbeit erleichtern: „Ohne diese Unterstützung
ginge es nicht.“

Redakteur/in:

Ulf-Stefan Dahmen

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