Bewegter Baugrund
Olivenholz aus Bethlehem
Brauweiler - (red) Die Gold-Kraemer-Stiftung hat mit der offiziellen
Grundsteinlegung einen weiteren Meilenstein für das inklusive Wohn-
und Kunstquartier auf dem Brauweiler Guidelplatz gesetzt.
„Wir sind stolz darauf, mit dem Wohn- und Kunstquartier die Idee
einer inklusiven Gesellschaft auch im Herzen von Brauweiler zu
verwirklichen“, betonte der Vorsitzende der Gold-Kraemer-Stiftung,
Johannes Ruland. Er sei zutiefst davon überzeugt, dass sowohl durch
die Immobilie als auch durch die Neugestaltung des Guidelplatzes mit
der unmittelbaren Anbindung an die Abtei Brauweiler eine neue Wohn-
und Lebensqualität entstehe, die auch eine neue Strahlkraft für die
Kunst- und Kulturszene in Nordrhein-Westfalen entfachen werde.
Johannes Ruland verwies in diesem Zusammenhang auf das Kunsthaus als
„Herzstück“ des Platzes. Es bietet für künstlerisch begabte
Menschen mit Behinderung - erstmals in der Kunstszene überhaupt –
die Möglichkeit, sich unter professioneller Anleitung künstlerisch
zu engagieren und beruflich zu entwickeln.
Für die Stadt Pulheim bedankte sich Bürgermeister Frank Keppeler bei
Vorstand und Geschäftsführung der Gold-Kraemer-Stiftung insbesondere
dafür, dass diese „stets Kurs“ gehalten haben, besonders dann,
wenn die Herausforderungen am größten waren. „Das Stiftungsprojekt
ist für die Stadt eine ganz besondere Auszeichnung, denn durch die
Idee eine Kunsthauses erhält Brauweiler eine Strahlkraft, die
Menschen über die Kunst von nah und fern zusammenbringen wird“, so
Frank Keppeler weiter, der nach Jahren der Ungewissheit über die
Zukunft des Platzes ganz besonders die hohe Akzeptanz in der
Bevölkerung hervorhob.
Der Wohn- und Geschäftskomplex, bestehend aus insgesamt vier
Gebäuden, schließt eine Baulücke im Ortskern von Brauweiler
gegenüber der ehemaligen Benediktiner-Abtei, die über mehrere
Jahrzehnte bestand. Im Jahr 2009 erwarb die Stiftung das Grundstück
von der Stadt Pulheim. Die Planungen erfolgen über das
Architekturbüro Hatzmann. Das Quartier bietet einen Mix aus Wohnen,
Einzelhandel und Gastronomie. Geplant sind insgesamt 35 frei
vermietbare barrierefreie Wohnungen, teilweise auch rollstuhlgerecht
und bis zu acht Ladenlokale sowie eine Tiefgarage mit 65 Stellplätzen
und zusätzlichen Außenstellplätzen.
„Wir habe zwei gute Beweggründe, miteinander heute die
Grundsteinlegung zu feiern“, freute sich der Projektkoordinator des
Kunsthauses, Harry K. Voigtsberger, „Zum einen unterstreicht das
Bauvorhaben den reichen Schatz des Kulturstandortes Brauweiler, zum
anderen zeigt es, dass eine inklusive Gesellschaft möglich ist. Denn
die zukünftigen Künstlerinnen und Künstler werden schon bald - auch
durch die Zusammenarbeit mit einem großen Netzwerk - ein Teil der
Kunstszene sein und hier ihr eigenes Profil entwickeln.“ Das
Kunsthaus bietet auf rund 580 Quadratmeter Atelierräume für die
Bereiche Malerei, Plastik, Grafik und Neue Medien sowie angewandte
Kunst auf Produktdesign, im Speziellen auf Schmuckdesign. Aber auch
die Sparten Musik und Literatur sind angedacht. Bereits im Februar
stellte die Stiftung zwölf Kandidatinnen und Kandidaten für das
Kunsthaus vor, die noch mehreren Workshops von einer hochkarätig
besetzten Fachjury ausgesucht worden waren. Bereits in diesem Jahr
nehmen sie an den Brauweiler Kunsttagen und der Kulturwoche der Stadt
Frechen teil.
Der zuständige Architekt Ralf Hatzmann unterstrich, dass das
Bauvorhaben besonders auch die Barrierefreiheit und die Barriere arme
Bauplanung im Blick hat. Die Gebäude und auch der zukünftige
Guidelplatz werden entsprechend gestaltet.
Eine besondere Würdigung erfuhr die Grundsteinlegung durch Peter
Cryan. Der Pfarrer der Brauweiler Pfarrgemeinde St. Nikolaus segnete
die bereitgestellten Zeitdokumente, die an diesem Tag traditionell
einer Zeitkapsel aus Kupfer beigegeben wurden. Neben den Bauplänen,
Stiftungsdokumenten, einer Tageszeitung, dem Münzgeld und einer
Urkunde mit den Unterschriften und Wünschen aller am Projekt
beteiligten Personen gab es von Pfarrer Cryan ein Kreuz aus Olivenholz
aus der Stadt Bethlehem.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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