Abriss der Abteipassage
Protest formiert sich im Schatten der Abtei
Brauweiler - Vor kurzem bekannt geworden ist der Verkauf der in die Jahre
gekommenen Abtei-Passage an eine Grundstücksgesellschaft unter
Beteiligung der GEG Göttsch, einer bundesweit tätigen
Projektentwicklungsgesellschaft.
Wie die Stadt Pulheim bestätigt hat, plant der Investor nach dem
Abriss der Passage den Bau eines großen Supermarktes, Wohnungen und
eine Tiefgarage.
Die Gegner des Projekts, betroffene Geschäftsleute und Nachbarn,
nutzten das Abteifest, um Unterschriften gegen das Projekt zu sammeln.
Die Interessensgemeinschaft kritisiert, dass die Stadt es absichtlich
über die Jahre nicht zugelassen hätte, dass am Objekt interessierte
die Passage sanierten. Auch wiedersprechen sie der Darstellung der
Stadt, es sei ein reiner Privatverkauf. „Mit etwa 1.900
Quadratmetern besaß die Stadt mehr als die Hälfte der Fläche, sie
stand im Grundbuch und bestimmte, was passiert“, stellt Dr. Amadeus
Franke klar.
Am 4. Juli sollte der Eigentumswechsel vonstattengehen. Die Reaktionen
der Brauweiler seien meist Bestürzung gewesen. Eine alte Dame hätte
nach Darstellung der IG geweint und gemeint, „Was wird aus meinem
Obstkörbchen werden“.
Das sei für Jörg Weber, den Eigentümer einer Wohnung in direkter
Nachbarschaft, der Moment gewesen, erzählte er, sich zu engagieren.
„So kann die Politik mit Menschen nicht umgehen! Ich bin
sprachlos!“, so Weber. Auch Konstanze Edelbrecht hat den Protest
unterschrieben. „Man kann doch nur gegen das Projekt sein, oder
sieht das etwas überhaupt jemand in Brauweiler anders?“, fragte
sie.
Das ist durchaus der Fall. Der Vorstandsvorsitzende der „BIG“
(Brauweiler Interessengemeinschaft), Helmut Stahl, ist für das
Projekt. „Man kann es nur positiv sehen“, meint er. Zwar wird
Brauweiler drei Jahre unter dem Lärm und Schmutz der Baustelle
leiden, aber danach wird es schöner werden.“
Bei der Stadtentwicklung müsse man an die Zukunft denken und nicht
nur daran, alles so zu lassen wie es ist. Natürlich müsse der Erhalt
der bestehenden Geschäfte sichergestellt werden, aber viele Mieter,
mit denen er sich unterhalten habe, hätte schon Ideen geäußert, wie
sie es machen möchten.
Auch die Stadt habe wirtschaftliche Hilfe signalisiert. Allein wenn
man an die 200 Parkplätze denke, die geplant seien und im Zentrum
lägen.
Er jedenfalls hoffe, dass dem Projekt jetzt nicht zu viele Steine in
den Weg gelegt würden.
- Magdalena Marek
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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