Telefonaktion zur Rauchentwöhnung
„Raucher sterben zehn Jahre früher“

Wer am Dienstag nicht an unserer Leser-Aktion teilnehmen konnte, aber trotzdem gerne mit dem Rauchen aufhören möchte, der erreicht die Beratung für Rauchentwöhnung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung montags bis donnerstags von 10 bis 22 Uhr und freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr telefonisch unter ( 08 00 – 8 31 31 31 (kostenlos auch aus dem Mobilfunknetz). | Foto: pixabay
  • Wer am Dienstag nicht an unserer Leser-Aktion teilnehmen konnte, aber trotzdem gerne mit dem Rauchen aufhören möchte, der erreicht die Beratung für Rauchentwöhnung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung montags bis donnerstags von 10 bis 22 Uhr und freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr telefonisch unter ( 08 00 – 8 31 31 31 (kostenlos auch aus dem Mobilfunknetz).
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Experten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gaben
unseren Lesern am vergangenen Dienstag zwei Stunden lang Tipps, wie
sie erfolgreich Nichtraucher werden. Hier einige der am häufigsten
gestellten Fragen inklusive der Experten- Antwort:

Leser: Ich habe Anfang des Jahres aufgehört. Leider bin ich öfter
mal schlecht gelaunt, wenn ich sehr gegen das Verlangen ankämpfen
muss. Was kann ich dagegen tun?Experte: Es hilft meist, sich so gut
wie möglich zu verwöhnen, und dies ganz bewusst zu tun. Suchen Sie
sich in der Freizeit Beschäftigungen, die Ihrem Körper und Ihrer
Seele gut tun. Reden Sie mit Freunden darüber, was Sie gerade
durchmachen. Vielleicht kennen Sie ja jemanden, der das auch schon
hinter sich hat. Oder Sie nutzen das Internet. Unter
www.rauchfrei-info finden Sie im Chat oder im Forum bestimmt
Gleichgesinnte.

Leser: Ich bin eine „Nachtraucherin“. Wenn ich nicht schlafen
kann, stehe ich auf, rauche eine und gehe dann beruhigt wieder ins
Bett. Was könnte ich als Nichtraucherin in dieser Situation
tun?Experte: Sie könnten sich zum Beispiel einen beruhigenden Tee
kochen. Während er zieht, machen Sie kurz das Fenster auf und atmen
ein paar Mal tief durch – auch das wirkt beruhigend. Außerdem
inhalieren Sie Sauerstoff. Oder Sie machen im Dunkeln einige
Atemübungen und konzentrieren sich ganz auf sich selbst. Dann trinken
Sie in Ruhe den Tee und gehen ins Bett.

Leser: Ich mag den Geschmack von Zigaretten. Deshalb fällt es mir
schwer, davon weg zu kommen. Was kann ich da tun?Experte: Überlegen
Sie, wonach Zigaretten eigentlich schmecken. Wie hat Ihnen die erste
Zigarette geschmeckt hat, die Sie geraucht haben? Sie haben sich
einfach daran gewöhnt. Nach einem Rauchstopp erholt sich Ihr Geruchs-
und Geschmacksempfinden, das durch den Zigarettenkonsum stark
beeinträchtigt wurde. Sie werden erstaunt sein, wie intensiv Sie
wieder schmecken und riechen können.

Leser: Ich bin im Prinzip von den Zigaretten weg, aber wenn Alkohol
ins Spiel kommt, werde ich dann doch immer wieder weich. Haben Sie
einen Tipp für mich?Experte: Alkohol kann wirklich zu einem Problem
bei der Rauchentwöhnung werden. Erstens reduziert er die
Kontrollfähigkeit. Man kann sich viel schwerer „zusammenreißen“,
wenn man Lust auf eine Zigarette bekommt. Außerdem ist bei Alkohol
der Griff zum Glimmstängel oft einprogrammiert, denn in der Zeit des
Rauchens gehörten die beiden oft zusammen. Man kann sich den Ausstieg
eigentlich nur erleichtern, wenn man in der Anfangsphase auf Alkohol
verzichtet.

Leser: Meine Bekannte meint, ich müsse weniger essen, wenn ich
aufhöre zu rauchen und nicht zunehmen will. Ist das wirklich
so?Experte: Das „Dumme“ ist, dass Sie nach dem Rauchstopp einen
Überschuss von etwa 200 Kilokalorien haben. Diese müssen Sie ohne
Nikotin auf anderem Wege verbrennen. Das funktioniert gut, wenn Sie
Bewegung in Ihren Alltag einbauen: Treppen statt Aufzug, Fahrrad statt
Bus, Abendspaziergänge statt Fernsehen – das sind nur einige
Möglichkeiten, die nicht viel zusätzliche Zeit erfordern. Außerdem
würde zweimal Sport in der Woche den Muskelaufbau und den
Kalorienverbrauch fördern. Beim Walken verbraucht ein 70 Kilo
schwerer Mensch etwa 420 Kilokalorien pro Stunde, beim Joggen 700
Kilokalorien. Wer Muskelgewebe aufbaut, verbraucht auch im Ruhezustand
mehr Kalorien.

Leser: Kann man dem Zunehmen mithilfe von Medikamenten
entgegenwirken?Experte: Zum Teil mit Nikotinersatzstoffen, die in
Tabletten, Pflastern oder Kaugummi enthalten sind. Diese Ersatzstoffe
können die Nebenwirkung haben, eine eventuelle Gewichtszunahme zu
verzögern. Das ändert aber nichts am eigentlichen Problem, dem
Überschuss an Kalorien. Das löst man nur mit bewusster Ernährung,
eventuell mit einer Umstellung auf kalorienärmere Kost und mit mehr
Bewegung.Leser: Bringt ein Aufhören nach über dreißig Jahren
Rauchen noch etwas? Ich habe keine Atem-Probleme. Experte: Es sind
nicht nur die Atemwege, die Schaden nehmen. Raucher haben zum Beispiel
ein extrem erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ein
60-jähriger Raucher weist das Herzinfarktrisiko eines 79-jährigen
Nichtrauchers auf. Studien belegen, dass Raucher im Durchschnitt zehn
Jahre früher als Nichtraucher sterben. Ein Rauchausstieg lohnt sich
in jedem Alter. Das Risiko für einen Herzinfarkt und für einen
Schlaganfall ist bereits während der ersten fünf Jahre nach der
letzten Zigarette um mehr als 40 Prozent niedriger.

Leser: Rauchen heißt für mich Entspannung. Ich muss also einen
Ersatz finden, wenn ich nicht mehr rauche. Gibt es etwas, was man
relativ leicht erlernen kann, um über die Entzugsphase zu
kommen?Experte: Es gibt viele Entspannungstechniken, die man lernen
kann, nicht nur über Kurse, auch mithilfe von CD`s oder Büchern.
Für den Anfang können Sie Folgendes als Kurzentspannung nutzen:
Setzen sie sich locker hin, spüren Sie Ihren Atem. Jetzt: Fäuste
machen, Arme anspannen, Schultern hochziehen, Oberschenkel- und
Gesäßmuskel anspannen, Stirn sowie Augenbrauen runzeln und die
Zähne aufeinander beißen. Die Spannung kurz halten und anschließend
wieder ganz locker lassen - bei jedem Ausatmen ein bisschen mehr.
Lassen Sie die restliche Anspannung dabei immer mehr entweichen. Nach
einigen Wiederholungen wird Ihnen die Entspannung immer besser
gelingen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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