Solidarische Landwirtschaft
Regionaler geht es kaum
Der Hellmese-Hof, Nettegasse 53 in Pulheim-Stommeln macht Werbung für seine solidarische Landwirtschaftsgemeinschaft „Bürger machen Landwirtschaft“ und bietet Informationsveranstaltungen online und in Präsenz an.
Pulheim-Stommeln. Die Sonne lässt sich immer häufiger blicken, die Temperaturen steigen und die Natur erwacht aus der Winterstarre. Auf dem Hellmese-Hof in Stommeln bereitet man sich diesmal auf eine besonders „herausfordernde und arbeitsintensive Zeit“ vor. Der Grund: Der plötzliche und unerwartete Tod des Bauern Rheinhard Kamp im September vergangenen Jahres. Seine Tochter Marie Kamp möchte den Hof aber nach den Vorgaben des Demeter Verbandes weiterführen. Der Demeter Verein ist der älteste Bioverband in Deutschland. Schon seit 1924 bewirtschaften Demeter-Landwirte ihre Felder biodynamisch. Diese nachhaltige Form der Landbewirtschaftung geht – nach eigenen Aussagen - beim Tierwohl und bei der Lebensmittelverarbeitung weit über die Vorgaben der EU-Öko-Verordnung hinaus.
Tanja Schlote bleibt auf dem Hellmesse für den Gemüseanbau, die Selbsterntegärten „Mein Gemüsegärtchen“ und die 2019 gegründete solidarische Landwirtschaftsgemeinschaft (SoLaWi) „Bürger machen Landwirtschaft“ zuständig.
Die Ackerflächen wird Karl-Heinz Bettken bewirtschaften. Das Trio aus Kamp, Schlote und Bettken betreuet gemeinsam die zu dem Demeter Hof gehörende Kuh- und Schafsherde.
Ein wichtiges Standbein des Hellmese-Hofes, die SoLaWi „Bürger machen Landwirtschaft“ geht nun schon in die dritte Saison. Als Mitglied dieser Gemeinschaft bekommt man wöchentlich Bio-Gemüse, Blumen und Kräuter. Dieses wird auf den Stommelner Feldern sowie in zwei Folientunneln von einem GärtnerInnen Team gesät, gepflegt, wöchentlich geerntet und an vier Depots in Stommeln, Pulheim, Esch und am Fühlinger See geliefert, wo die Mitglieder ihren frisch geernteten Anteil dann abholen. Weitere Depots in Köln sind aktuell in Planung.
Die Gemeinschaft tauscht sich außerdem intensiv zu Rezepten und dem Thema Haltbarmachung von Gemüse aus. Für diejenigen, die die Landwirtschaft besser kennenlernen möchten, ist der Name „Bürger machen Landwirtschaft“ Programm. Denn jeder der möchte, kann gemeinsam mit dem GärtnerInnen- und Hof-Team in den verschiedensten Bereichen gemeinsam arbeiten und sich einbringen. Auf diese Weise lernen beide Seiten voneinander. Im vergangenen Jahr hat eine Gruppe begonnen, sich um den vorhandenen Obstbaumbestand zu kümmern. Die Bäume wurden beerntet und der erste Apfelsaft gepresst. Nach dem Besuch eines Workshops zum Thema „Obstbäume schneiden“ ist die Gruppe aktuell dabei, die Bäume zu beschneiden. Dieses Projekt wird im Herbst um eine Streuobstwiese erweitert.
Die Ausdehnung des Produktportfolios für der Mitglieder von „Bürger machen Landwirtschaft“ ist für diese Saison auch im Bereich Getreide vorgesehen. Langfristig ist das erklärte Ziel, den Mitgliedern eine weitestgehende Selbstversorgung anzubieten mit Produkten, die am Hof hergestellt werden.
Aktuell werden noch neue Mitglieder aufgenommen. Für weitere Informationen dazu werden am Donnerstag, 17. März, 19 Uhr und Donnerstag, 28. April, 18 Uhr zwei Veranstaltungen auf dem Hof angeboten. Eine weitere Infoveranstaltung findet am Sonntag, 27. März, 19 Uhr online statt. Weitere Infos und Anmeldung zu den Infoveranstaltungen per E-Mail an tanja@BuergerMachenLandwirtschaft.deWer sich den Hof einmal genauer anschauen möchte kann dies beim Hofflohmarkt am Samstag, 19., März, von 11 bis 16 Uhr. Angeboten werden Kaffee, Kuchen und Trödel jedweder Art.
Redakteur/in:Lars Kindermann aus Rhein-Erft |
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