Staatspreis für Denkmalpflege 2016
Renovierung klappte im fünften Anlauf

Zurecht stolz präsentierte Bauherrin Andrea Köhler mit ihrem Mann, Hartmut Witte (2. Reihe, 2.v.re.) die Staatspreis-Urkunde, die ihr im Beisein vom Architekten Christian Welter (2. Reihe, 2.v.li.) von Minister Michael Groschek und Landtagspräsidentin Carina Gödecke sowie Ulrike Lubek, Direktorin des Landschaftsverbandes Rheinland, verliehen wurde.   | Foto: Magdalena Marek
  • Zurecht stolz präsentierte Bauherrin Andrea Köhler mit ihrem Mann, Hartmut Witte (2. Reihe, 2.v.re.) die Staatspreis-Urkunde, die ihr im Beisein vom Architekten Christian Welter (2. Reihe, 2.v.li.) von Minister Michael Groschek und Landtagspräsidentin Carina Gödecke sowie Ulrike Lubek, Direktorin des Landschaftsverbandes Rheinland, verliehen wurde.  
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Brauweiler - Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung im Kaisersaal der Abtei
Brauweiler verlieh Minister Michael Groschek und Landtagspräsidentin
Carina Gödecke den mit 7.000 Euro dotierten Rheinisch-Westfälischen
Staatspreis für Denkmalpflege 2016 an die Eigentümer des Hauses
Mayer-Kuckuk, das Ehepaar Andrea Köhler und Hartmut Witte.

In ihrer Begrüßung zitierte Carina Gödecke Thomas Morus, der sagte:
„Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben
der Flamme." Deshalb gebe es auch so viele Leute, die sich für
Denkmalpflege begeistern und die etwa eine Million Denkmäler in
Deutschland mit Leidenschaft und Hingabe pflegen und für die Nachwelt
aufbewahren. All jenen Leuten zolle das Land Anerkennung und Respekt,
so Gödecke.

Für Andrea Köhler und Hartmut Witte bedeutete die Planungsphase und
schließlich die Renovierung ihres Hauses, in dem sie bereits seit 30
Jahren gelebt haben, vor allem Stress. „Wir mussten für elf Monate
zu Nachbarn ziehen", erzählte das Paar am Rande der Verleihung.

Das Haus Mayer-Kuckuk in Bad Honnef sei eine „Ikone der
Nachkriegsarchitektur, wie Dr. Andrea Pufke, Landeskonservatorin und
Leiterin des LVR-Amtes für Denkmalpflege im Rheinland in ihrer
Laudatio betonte. Vom Architekten Wolfgang Döring 1967 in
Systembauweise errichtet, mutet es gewollt wie ein Container an. Das
Trägersystem bestehend aus außen angebrachten Leimholzbalken wurde
in nur fünf Tagen errichtet. Dieses Trägersystem war im Laufe der
Jahre vollkommen durchfeuchtet und sollte komplett ausgetauscht
werden.

Die besondere Herausforderung: Das Haus schwebt über dem Boden und
war durch die feuchten Träger einsturzgefährdet. Es begann ein
langer Planungsprozess. Fünf komplette Planungsversuche waren nötig,
bis das Konzept für die etwa 300.000 Euro teure Renovierung stand,
berichtete der Architekt des Umbaus, Christian Welter. Mit dem
Ergebnis waren gleichermaßen Architekt und Bauherren zufrieden: „Es
ist schön geworden." Die Auszeichnung bedeute den Eigentümern sehr
viel. „Es ist Balsam für unsere Seele. Wir sind sehr stolz auf die
Auszeichnung", sagte Andrea Köhler.

Der Preis ist eine staatliche Auszeichnung des Landes NRW, der seit
1996 alle zwei Jahre im Wechsel im Rheinland und in Westfalen für
herausragende Leistungen im Denkmalschutz ausgelobt wird. Das Haus
Mayer-Kuckuk ist aus 26 eingereichten und sechs angenommenen
Bewerbungsobjekten von der Jury einstimmig als Sieger gekürt worden.
Die fünf weiteren undotierten Anerkennungen für besondere
Instandsetzungen, Sanierungen und Umnutzungen von Baudenkmälern
gingen nach Duisburg, Mülheim und Viersen.

- Magdalena Marek

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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