Gott sei Dank, nur ein Traum!
Schauspiel der Theater-AG an der MDR feierte Premiere
Pulheim - (bn) Der erste Tag an der neuen Schule, für Teenager ein Ereignis mit
vielen Unbekannten: Findet man sich zurecht? Wie sind die neuen Lehrer
und Mitschüler? Und werden sie einen mögen? Genug Ängste, um in der
Nacht davor von Albträumen geplagt zu werden. Und Stoff genug, um
daraus ein Theaterstück zu machen.
„Nur geträumt!?“ lautete die Eigenproduktion, die von der
Theater-AG der Marion-Dönhoff-Realschule auf die Bühne gebracht
wurde. Unter der Leitung der Lehrer Antje Oberkönig und Fabian
Lagodny entwickelten und inszenierten die Schüler ein Stück um die
junge Emma, gespielt von Zoe Zilt, die vor ihrem ersten Tag an der
neuen Schule nachts von Albträumen geplagt wird. Die vergessene
Fahrkarte für den Bus, ein unfreundlicher Fahrer, abweisende Schüler
und die Angst, zu spät zu kommen, sind dabei nur harmloser Auftakt.
In der Klasse von Herrn Lekter freuen sich die kannibalistischen
Schüler über das „Frischfleisch“ und in der Mensa scheint sich
keiner über die Fingernägel im Essen aufzuregen. Und Emmas erster
Katastophen-Tag wird nicht besser. Gleich am ersten Tag muss sie in
der Klasse von Frau Müller eine Mathearbeit schreiben und landet als
Mobbings-Opfer auf dem Schulhof in der Abfalltonne. Da ist auch die
neue, beste Freundin Precious keine Hilfe. Sie sieht in Emma nur ein
Fashion-Opfer. Gott sei Dank, dass es nur ein Traum ist, oder?
Bei der Entwicklung des Schauspiels ließen jedenfalls alle
Beteiligten ihrer Kreativität freien Lauf. Anfang des Schuljahres
werde geschaut, wer überhaupt mimache, erklärt Oberkönig.
Abhänigig von den Schülern gaben die beiden Lehrer anfangs lediglich
eine Grundidee vor, auf deren Basis die Schüler eigene Einfälle
beisteuerten. Eine tolle Idee war es jedenfalls, die Szenen
minimalistisch zu inszenieren, auf einer weißen Bühne, mit weißen
Requisiten und wechselnder Farbausleuchtung. Zudem hoben Emmas
Mitspieler den albtraumhaften Charakter der Inszenierung hervor:
schwarze Kleidung, bunte Perücken und weiß geschminkte Gesichter und
Masken. Dass sich aus den Jugendlichen der Klassen sieben bis zehn
innerhalb eines Schuljahres eine Gruppe entwickelte, freut die
Pädagogen. Denn die Theater-AG ist eine komplett freiwillige
Veranstaltung. Jedes Jahr findet sich die AG quasi neu zusammen. Dabei
sind Jakob, Helin und Chiara aus der 9d bereits „alte Hasen“ und
seit drei Jahren jedes Mal an Bord. Apropos Hase: Im kommenden Jahr,
so eine Überlegung, sollen die Zuschauer Alice und dem weißen
Kaninchen ins Wunderland folgen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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