Auf die Eröffnung vorgereitet
Schulen bereiten sich auf ihre Schüler vor
Rhein-Erft-Kreis - (hs) Die Städte, Kreise und Gemeinden appellieren an die
Landesregierung, bei der weiteren Öffnung von Schulen behutsam
vorzugehen und das Praxiswissen in den Kommunen endlich mit
einzubeziehen. Die Wiederaufnahme des Betriebs in der Vorwoche sei
Dank des großen Engagements in den Schulen und Kommunen trotz
unzureichender Vorgaben und sehr später Übermittlung von
Informationen durch das Land erfolgreich verlaufen.
Natürlich bereiten sich die Schulen im Kreis auf eine mögliche
weitere Öffnung der Schulen vor und stellen Hygiene-Konzepte auf. Wie
schwierig und aufwendig das ist, zeigt zum Beispiel ein Blick in die
Gesamtschule Pulheim in Brauweiler. Hier werden vier 10. Klassen und
ein Kurs seit dieser Woche wieder unterrichtet.
„Unsere Schüler stellen sich nach Klassen an vorgezeichten
Markierungen auf, bevor sie das Schulgebäude betreten. Je eine
Schülerin und ein Schüler können dann gleichzeitig in den
jeweiligen Santitäräumen mit ausreichend Abstand ihre Hände
waschen, bevor es in den Klassenraum geht“, skizziert Schulleiterin
Ute Wollenweber das Konzept. Die Schüler tragen alle in der Schule
einen Mund-Nase-Schutz. „Die meisten haben ihre Masken selbst
mitgebracht. Schülermütter hatten sich im Vorfeld angeboten und die
Masken selbst genäht“, so Ute Wollenweber. Aber es gibt auch Masken
zum Ausleihen.
Die Türen und Fenster des neuen Schulgebäudes sind geöffnet:
Belüftung ist in diesen Tagen besonders wichtig. Zu den
Klassenräumen geht es auf einem Einbahnstraßensystem: durch den
Haupteingang ins Gebäude, vorbei am Waschraum und vom Klassenzimmer
durch einen Seitenausgang nach dem Unterricht wieder ins Freie.
Ständig wird auf einen ausreichenden Abstand zwischen den Schülern
geachtet. Tische und Bänke stehen weit auseinander. Unterrichtet wird
in Wechselgruppen. Wenn die erste Gruppe geht, kann die zweite Gruppe
nach der gleichen Prozedur einziehen. Allerdings in neue
Klassenräume. Die Räumlichkeiten werden dann nach Schulschluss
gereinigt und desinfiziert.
„Unser rollierendes System funktioniert bis hierhin sehr gut. Unsere
Schüler sind sehr vernünftig“, resümiert die Schulleiterin nach
der ersten Woche. Auch die Notbetreuung einer Fünfergruppe klappt gut
und könne sogar ausgeweitet werden. Ansonsten geschehe der
Schulalltag viel über Video- und Telefonkonferenzen. Man wolle den
Kontakt zu Eltern und Schülern nicht verlieren. Beim soganannten
Homeschooling setzen die Lehrer viel auf Wettbewerbe und kreative
Projekte, damit das Lernen zu Hause Spaß macht. „Wichtig sind uns
die ‚Global Goals‘, die auf drei Grundideen basieren: Global
denken, Erfahrungen teilen und Potenziale entwickeln“, so Ute
Wollenweber. Ein großer Schwerpunkt des Schulkonzeptes sei Bildung
für nachhaltige Entwicklung. Daneben gibt es Lernpläne mit Lösungen
in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch.
Die Schulen stehen jetzt vor großen Herausforderungen, ist sich Ute
Wollenweber durchaus bewusst. Gerade mit steigenden Schülerzahlen
würden die Schwierigkeiten zunehmen. Aber: „Wir müssen sehen, wie
die Schüler zu Hause klarkommen. Sie lernen dort unter sehr
unterschiedlichen Bedingungen!“.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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