Theateraufführung
Showdown am Esstisch

In dem Konversationsstück „Geächtet“ werden die Themen Rassismus, Identität, Religion und Selbsthass aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. | Foto: Sabine Haymann
  • In dem Konversationsstück „Geächtet“ werden die Themen Rassismus, Identität, Religion und Selbsthass aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet.
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Pulheim - (lk) „Ein Moslem, ein Jude, eine Christin und eine Afroamerikanerin
essen gemeinsam zu Abend“: Was sich anhört, wie die Einleitung zu
einem Witz ist in Wirklichkeit eine kurze Zusammenfassung des
Theaterstücks „Geächtet“ von Ayad Akhtar, welches am Dienstag,
27. Februar, 20 Uhr, im Kultur- und Medienzentrum Pulheim,
Steinstraße 15, aufgeführt wird.

Wenn ein Moslem, der seine Herkunft verachtet, ein Jude, der Political
Correctness über alles stellt, eine aufgestiegene Afroamerikanerin im
Karriere-Rausch und eine weiße Christin, die der Kunst des Islams
verfallen ist, sich zum Abendessen treffen, dann ist das
Konfliktpotenzial auch so schon riesengroß.

Doch auch äußere Einflüsse bleiben nicht aus bei diesem Dinner, das
in der schicken Upper-East-Side-Wohnung von Amir und Emily
stattfindet. Der Pakistani Amir ist Anwalt, die Afroamerikanerin Jory
seine Konkurrentin in der Firma. Sie begleitet ihren Mann, den
jüdischen Kurator Isaac, der sich zuvor Emilys Bilder angesehen hat
und ihr an diesem Abend die frohe Nachricht überbringt, dass ihre
Werke in seiner nächsten Ausstellung gezeigt werden. Der Abend
gehört Emily. Für ganze zwei Minuten. Danach beginnen die
Diskussionen um Tradition, Glaube und Fundamentalismus. Wenn Amir
erzählt, wie er an Flughäfen angestarrt wird, weil man in ihm immer
einen Terroristen vermutet oder Jory sich empört, dass Verschleierung
der Frau das Individuum auslösche, fliegen harte Thesen durch die
Luft. Und viele von ihnen schweben noch lange im Raum.

Nach und nach kommen die (Vor-)Urteile und Weltanschauungen der vier
sehr unterschiedlichen Menschen in den Dialogen zum Vorschein und
buchstäblich auf den Tisch. Zwischendurch reicht man Pfeffermühle
und Brot hin und her. Als schließlich der Alkohol die Zungen löst,
werden die Diskussionen hitziger.

Die Auseinandersetzung mit gängigen Klischees über religiöse oder
ethnische Zugehörigkeiten bestimmt „Geächtet“ von Ayad Akhtar..
Mal subtil und witzig, mal nachdenklich, mal aggressiv – immer geht
es darum, die eigene Meinung und Perspektive zu hinterfragen. „Ein
unverzichtbares Stück Literatur in einer multikulturellen Welt, in
der es noch immer an adäquaten Antworten auf die gestellten Fragen
mangelt“, bewirbt das Tournee-Theater Thepiskarren die Produktion.

Eintritt: 13 – 22 Euro. Kartenvorverkauf im Rathaus Pulheim, Zimmer
37, ( 0 22 38 - 80 81 16 und kartenverkauf@pulheim.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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