Feuerwehrübung
Stromausfall in der Pulheimer Pumpstation
Die Feuerwehr hat in einer Übung mit einem Notstromaggregat die Stromversorgung für eine Abwasserpumpstation im Pulheimer Stadtgebiet störungsfrei übernommen und sich weiter für den Ernstfall gerüstet.
Pulheim (hs). Der Katastrophenschutz des Landes Nordrhein-Westfalen unterhält 25 Notstromaggregate-Anhänger, wovon fünf Stück im Regierungsbezirk Köln bereit gehalten werden. Eines dieser Notstromaggregate ist bei der Feuerwehr Pulheim am Standort Stommeln stationiert. Um diese Technik sicher zu beherrschen, hat sich innerhalb der Feuerwehr Pulheim ein besonders spezialisiertes, 25-köpfiges Team aus allen Löschzügen unter Leitung von Hauptbrandmeister Thomas Krämer gebildet.
Den Führungskräften der Feuerwehr der Stadt Pulheim ist es gelungen, aus ihren Reihen Elektrofachkräfte, Elektromeister, Elektroingenieure und KFZ-Mechatroniker sowie weitere Fachkräfte zu einer schlagkräftigen Einheit zu formen. Diese Ehrenamtler bringen hier in besonderer Form ihr berufliches Wissen ein. Zusätzlich zu den normalen Übungsdiensten trifft sich dieser Kreis einmal monatlich, um diese Technik auch im Krisenfall sicher zu beherrschen. Zwei Mal im Jahr wird dann auch unter Ernstfallbedingungen geübt.
Gemeinsam mit dem Tiefbauamt der Stadt Pulheim wurde jetzt im Zuge einer solchen Übung eine Pumpstation, die die Abwässer und das Oberflächenwasser von zwei Pulheimer Stadtteilen aufnimmt und an die Zentralkläranlage in Sinnersdorf weiterleitet, vom öffentlichen Stromnetz getrennt und mit dem zehn Tonnen schweren Notstromanhänger weiter betrieben. Aufgabe war, dass die Hochleistungspumpen der Station, die immerhin bis zu 45 Litern Abwasser in der Sekunde über mehrere Kilometer weit fortleiten müssen, in einem störungsfreien Betrieb zu halten.
Im Zuge dieser Übung wurden durch die Feuerwehrkräfte mit Spezialwerkzeugen, wie sie in der Elektrotechnik für solche Arbeiten vorgesehen und vorgeschrieben sind, zunächst die Hauptzuleitung aus dem öffentlichen Stromnetz unterbrochen. Die hierfür notwendigen Arbeitsschritte wurden unter Anleitung von Unterbrandmeister Hardi Reininghaus unter Berücksichtigung und Benennung der einschlägigen Sicherheitsvorschriften und Möglichkeiten mit hoher Konzentration und Ruhe besprochen und dann in die Tat umgesetzt.
Unmittelbar im Anschluss wurden die sorgfältig vorbereiteten Zuleitungen vom Notstromaggregat auf das Stromnetz der Pumpstation aufgelegt. Jetzt konnte Jörg Riffeler, Mitarbeiter des Tiefbauamtes der Stadt Pulheim, die Anlage, wenige Minuten nach deren spannungslosen Zustand, problemlos wieder in Betrieb nehmen. Im Hintergrund schnurrte der besonders gekapselte, knapp 300 PS-starke Dieselmotor und hätte insgesamt eine Leistung von 250 kVA abgeben können, die an diesem Abend aber nicht produziert werden musste. Dem Team um Krämer konnte man jetzt anmerken, dass die zuvor noch vorhandene Spannung einer gewissen Gelassenheit und üblicher Routine gewichen war.
Krämer und seine Mannschaft kümmerten sich jetzt um die reichlichen Anzeigen des Aggregats, die alle auf einen störungsfreien Betrieb hinwiesen. „Eine große Erleichterung“ so Hauptfeuerwehrmann Philipp Tigges „ist, dass wir alle diese Daten auch über ein Tablet darstellen können und gar nicht hier stehen müssten. Das erleichtert uns die Kontrolle und den Betrieb dieses Aggregats insbesondere bei Regen oder sonstigen widrigen Wetterbedingungen“ und erinnerte an die tagelangen Einsätze an der Erft im Sommer 2021.
Nachdem die Stromversorgung der Pumpstation etwa eine halbe Stunde über das Aggregat erfolgreich verlaufen war, begann das Team nun den Rückbau, der genauso konzentriert erfolgte wie der Aufbau dieser Übung. Bevor die Feuerwehrleute sich dann für die Unterstützung bei Riffeler bedanken konnten, ließ er es sich nicht nehmen, die Anwesenden über die gesamte Anlage und durch das Gebäude zu führen und diese zu erläutern.
Redakteur/in:Holger Slomian aus Pulheim |
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