Zusage per Handschlag
Uta Laschet (50) feut sich über neue Aufgabe bei Segmüller
"Es wäre ein Frevel, würden wir die Erfahrung der über
50-Jährigen nicht nutzen", sagt Reinhold Gütebier. Der 63-Jährige
ist Gesamtvertriebsleiter des Familienunternehmens Segmüller und -
wie er selber sagt - "Möbler durch und durch". Für das neue
Einrichtungshaus in Pulheim hat Segmüller insgesamt rund 450 neue
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt. Darunter viele ältere
Menschen, Langzeitarbeitslose und Berufsrückkehrer. Für Gütebier
und die Verantwortlichen bei Segmüller eine Selbstverständlichkeit:
"Wir stellen uns dieser gesellschaftspolitischen Verantwortung". Eine
dieser Mitarbeiterinnen ist Uta Laschet aus Pulheim. Die 50-Jährige
Mutter hat früher in der Kosmetikbranche gearbeitet, dann für die
Erziehung ihrer Kinder eine Pause eingelegt und jetzt bei Segmüller
eine neue Herausforderung gefunden.
Frau Laschet, was hat Sie dazu bewogen, sich bei Segmüller zu
bewerben?
Uta Laschet: Ich habe den Baufortschritt immer beobachtet und
die Berichte in der Presse verfolgt. Dann habe ich in ihrer Zeitung
die Anzeige für den Job-Day im studio Dumont gesehen und mir gedacht:
Wenn Segmüller so etwas macht, dann muss das schon was Besonderes
sein...
...und sind dann dort hin gefahren?
Uta Laschet: Ja. Es war eine wirklich tolle Veranstaltung.
Besonders beeindruckt haben mich dann die sehr emotionalen Ansprachen
von Herrn Gütebier und von Andreas Segmüller. Aber ich war unsicher,
hatte auch keine Bewerbungsmappe vorbereitet. Als ich dann aber
eher zufällig direkt neben Andreas Segmüller stand, habe ich mir
ein Herz gefasst und ihn direkt angesprochen.
Ein Bewerbungsgespräch direkt beim Firmenchef also?
Uta Laschet: Nein, ganz so war es nicht. Aber er hat mir Mut
gemacht und gesagt ich soll schnell eine offizielle Bewerbungsmappe
einreichen. Das habe ich dann auch gemacht und zwei Tage später hatte
ich schon die Einladung zum Interview im Bewerberzentrum hier in
Pulheim.
Das ging schnell...
Uta Laschet: Nach einem zweistündigen Gespräch mit dem
Personalchef aus Friedberg hatte ich die Zusage per Handschlag. Ja,
das ging alles sehr schnell.
Sie arbeiten jetzt in der Abteilung für hochwertige Schlafmöbel.
War das Ihr Wunsch?
Uta Laschet: Für mich als Quereinsteigerin war die ganze
Branche völlig neu. Dass ich in dieser Abteilung bin, haben die
Experten von Segmüller vorgeschlagen, weil Sie meinten, es würde zu
meiner Persönlichkeit und zu meinen Qualifikationen passen. Ich
glaube, es war die richtige Entscheidung.
Qualifikation ist ein gutes Stichwort: Auch Sie haben das
Schulungsprogramm durchlaufen? Wie war's?
Uta Laschet: Intensiv. Acht Wochen Theorie, sechs Wochen
Praktikum in den anderen Filialen in Süddeutschland, Schulungen bei
Herstellern. Da hatten wir eine richtige 6-Tage-Woche.
Als Pulheimerin werden Sie die juristische Auseinandersetzung um
das neue Möbelhaus besonders intensiv erlebt haben. Wie war da Ihre
Stimmung?
Uta Laschet: Natürlich bin ich von Bekannten und Freunden
darauf angesprochen worden. Ich war auch in der Initiative, die
Unterschriften gesammelt und dem Bürgermeister überreicht hat.
Selbst hatte ich nie Zweifel daran, dass es zum guten Ende kommen
würde. Die Stimmung in dieser Phase war vor allen Dingen immer von
der Kraft und dem Unternehmergeist der Segmüllers geprägt. Das hat
uns allen Zuversicht gegeben und wir sind noch enger als Team zusammen
gewachsen.
Letzte Frage an die Fachfrau für Schlafmöbel: Woran erkenne ich
ein gutes Bett?
Uta Laschet: Das Problem ist: Die wirklich entscheidenden
Dinge, die ein gutes Bett ausmachen, wie zum Beispiel die
Unterfederung können Sie nicht sehen. Sie stecken sozusagen im Bett
drin. Hinzu kommt die passende Matratze für gesundes Liegen. Und wenn
das alles passt, geht es ums Design.
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Redakteur/in:Ulf-Stefan Dahmen |
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