Zweiter Teil der Saga
Vermächtnis einer Heilerin
Die Pulheimer Autorin Christine Rhömer hat mit „Das Vermächtnis der Meda von Trier“ den zweiten Teil der „Meda von Trier Saga“ vorgelegt.
Pulheim (red/hs). Meda von Triers Werk lebt auch nach ihrem Tod weiter. Sie hat ihr Wissen um Naturheilkunde, medizinische Behandlungsmethoden und Kräuter an ihre Schülerin und deren Tochter weitergegeben, und ebenso ihren vom Heidentum geprägten Glauben an Naturphänomene, Luftzeichen und nordische Gottheiten. Denn das Leben der Menschen im Hochmittelalter war noch nicht zur Gänze vom christlichen Glauben durchdrungen.
Gero von Rheinsporn, ihr Mündel, ist nun erwachsen und verheiratet mit seiner Jugendliebe. Doch die Weggefährten seines Onkels, den er in Notwehr getötet hat, verbreiten Missgunst und Hass. Sein Schwiegervater wird in einer Schlacht heimtückisch ermordet, Geros Familie durch seinen Erzfeind in Bedrängnis gebracht und seine Burg besetzt. Auslöser für diese Verwicklungen ist die Liebe seiner ältesten Tochter Ida zu Leonhard, einem Ritter aus dem Gefolge seines Widersachers. Nun müssen das naturheilkundliche Wissen und das Buch Medas vor der Zerstörung bewahrt werden.
Doch neben der realen gibt es eine zweite, metaphysische Ebene: Ida und Leonhard scheinen sich aus früheren Leben zu kennen – ja, sind seit Urzeiten füreinander bestimmt. Immer wieder tauchen beiden Bilder aus vorangegangenen Epochen auf, was der Lektüre zusätzliche Spannung und Dramatik verleiht. Das menschliche Leben beschränkt sich nicht nur auf unser weltliches Dasein; eine weitere Sphäre ist immer mit im Spiel – wie auch beim Vorgängerband, dem „Mündel der Meda von Trier“. Wer die Protagonisten bereits aus Band 1 kennt, wird sich über das Wiedersehen freuen. Jedoch ist die Handlung auch ohne die Lektüre des Vorgängers verständlich.
Es ist bemerkenswert, wie Christine Rhömer die Lebensumstände des Hochmittelalters, sowohl des Adels als auch des einfachen Volks, zu vermitteln weiß. Bräuche wie die Verheiratung, Kampftechniken, Turniere, die Ausbildung von Kindern, Pilgerreisen, das damalige Wissen und Weltbild – der Leser erfährt nebenbei eine unendliche Fülle an interessanten Fakten. Und zur Orientierung in Zeit und Raum gibt es neben einem Glossar zwei illustrierte Landkarten.
Eins jedenfalls ist beiden „Meda von Trier“-Bänden gemein: Sie sind extrem spannend geschrieben und fesseln ihre Leserschaft. Wer beide Bände gelesen hat, hofft auf eine fleißige Autorin und einen flinken Verlag! Wie wird es weitergehen mit dem Wissen Medas, welche Wege bestimmt das Schicksal der Familie von Rheinsporn, was hat es mit der besonderen Beziehung Idas zu Leonhard auf sich, und welche Bestimmung ist für sie vorhergesehen?
Christine Rhömer kennt die Eifler Gegend rund um Koblenz wie ihre Westentasche – 1969 wurde sie in Niedermendig geboren und verbrachte ihre Kindheit in Thür, dem Ort ‚Thure’ im Roman. Schon als Kind interessierte sie sich für alles, was mit Lesen, Schreiben, Sprache, Malen und dem Ersinnen von Geschichten zu tun hatte. Nach dem Umzug nach Mayen und dem Abitur absolvierte sie zunächst eine Ausbildung bei der örtlichen Stadtverwaltung. Parallel zum Studium der Germanistik und Kunst in Köln und Wuppertal begann sie, Kurzgeschichten, Gedichte und Romanfragmente zu verfassen. 2017 veröffentlichte sie ihren ersten Roman „Weißgold-Flügel“; 2018 folgten weitere Werke. „Das Mündel der Meda von Trier“ war ihr erster historischer Roman und gleichzeitig ihr Debüt beim pinguletta Verlag; mit dem „Vermächtnis“ erscheint nun Band 2 der „Meda von Trier“- Saga. Sie lebt heute mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Pulheim, kehrt aber immer wieder gerne in ihre Eifler Heimat zurück.
Eine Lesung aus dem neuen Buch findet am Freitag, 7. Februar, 19.30 Uhr, mit musikalischer Begleitung durch Christian Häckl und einer Ausstellung von Kunstwerken von Matthias Kronz statt.
Redakteur/in:Holger Slomian aus Pulheim |
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