In Geyen gehen die Lichter aus
Vorstand droht mit Rücktritt
Geyen - (he) Der Klassenerhalt in der Bezirksliga ist für den Sport Club
Germania Geyen 1932 e.V. gesichert. Das Team von Erfolgstrainer Björn
Effertz konnte sich nach dem Aufstieg im vergangenen Jahr erfolgreich
in der Staffel behaupten. Die Verantwortlichen des Vereins haben eine
Änderung für die Staffel beantragt, um zukünftig nicht so weite
Fahrwege zu haben und somit auch wieder auswärts mehr Unterstützung
von den eigenen Fans genießen zu können.
Die Zukunft ist für den Traditionsverein von 1932 aus Geyen ein
äußerst wichtiges Thema. In der idyllischen Bacharena an der Grenze
zum Nachbarort Sinthern wird auf einem Naturrasenplatz gespielt. Als
Ausweichmöglichkeit dient ein Ascheplatz jenseits des Geyener Baches.
Doch dieser Ascheplatz am Mühlengrund ist nicht mehr zeitgemäß,
weiß der Präsident des Sport Clubs – Patrick Gartmann zu
berichten. „Uns laufen die Mitglieder davon und so langsam wird es
für die Existenz des Vereins wirklich ernst. Wir brauchen dringend
einen Kunst-rasenplatz, wenn wir auch in Zukunft konkurrenzfähig
bleiben und weiterhin existieren wollen.“
Viele Spieler hätten in den vergangenen Jahren schätzen gelernt, was
es heißt auf einem Kunstrasenplatz zu spielen. Doch der Wunsch nach
dem neuen Grün ist sehr kostenintensiv.
Nicht ohne Grund hat man in der Bacharena eine Spendenaktion ins Leben
gerufen. Die Bürger und Zuschauer können sich an der Neugestaltung
des Platzes, der immerhin alles in allem an die 800.000 Euro kosten
wird, beteiligen. Der Platz wäre vielseitig, wie beispielsweise für
die benachbarte Grundschule, Kindergärten oder auch die Vereine aus
Sinthern und Manstedten nutzbar.
Doch das Problem liege nicht bei den Sponsoren, sondern vielmehr bei
der Stadt, sagt Gartmann. Der Verein werde vertröstet und im Unklaren
in Bezug auf die Zukunft gelassen. Im Sommer 2018 soll wieder ein
Doppelhaushalt verabschiedet werden und von offizieller Seite der
Stadt hieße es, für einen Kunstrasenplatz in Geyen seien keine
finanziellen Mittel vorgesehen.
Das ärgert Gartmann und die Verantwortlichen der Germania. „Es geht
einfach nicht voran und wir treten nach vielen Gesprächen und
Sitzungen mit der Stadt immer noch auf der Stelle“, so Gartmann. Der
Präsident geht sogar noch einen Schritt weiter und sagt, wenn nicht
bis Ende des Jahres mit dem Bau eines Kunstrasenplatzes begonnen
werden könne, dann würden in Geyen so langsam aber sicher die
Flutlichter ausgehen. Jugend- und Seniorenspieler würden den Verein
lieber in Richtung umliegender Vereine mit Kunstrasenplatz verlassen,
als weiter auf Asche trainieren und spielen zu müssen. „Allein in
den letzten zwei Jahren haben uns aus diesem Grund knapp 150 Kinder
verlassen“, gibt Gartmann alarmierend zu bedenken.
Ein weiteres gravierendes Problem sind der Vandalismus auf dem
Gelände sowie die Schmierereien an den Gebäuden. Der Ascheplatz ist
nicht abgeschlossen und es sind gravierende Schäden an der Zaunanlage
vorhanden. Auch was die Konkurrenzfähigkeit beträfe, würde man in
Geyen mit einem Ascheplatz deutlich hinterherlaufen. Andere Vereine
hätten durch die Kunstrasenplätze deutlich mehr Mitgliederzuwachs.
„Wir fühlen uns in Geyen mit dem Ascheplatz wie das Gallisches
Dorf, umgeben von vielen anderen Vereinen mit Kunstrasenplätzen.“
Der Verein und Gartmann fühlen sich von den Verantwortlichen der
Stadt vernachlässigt und im Stich gelassen. Die Stadt müsse endlich
Farbe bekennen, andernfalls würde der Vorstand geschlossen zum
Saisonende 2018/19 zurücktreten. Das Ende des Vereins wäre aus
heutiger Sicht damit besiegelt, gibt Gartmann zu bedenken.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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