Ortsumgehung Sinnersdorf
Was macht der Feldhamster?
Pulheim - Das Stück Straße wird - wenn überhaupt - nur wenige Kilometer
lang, soll aber große Wirkung zeigen und Sinnersdorf vom
Durchgangsverkehr entlasten. Ein einfacher Fall, wären da nicht die
Feldhamster und mindestens zwei Lokalpolitiker, die um das Recht an
der Wahrheit streiten.
Was bisher geschah:
„Nach aktueller Auskunft des Ministeriums für Bauen, Wohnen,
Stadtentwicklung und Verkehr, ist mit dem Baubeginn der L 183n
unmittelbar nach Ostern zu rechnen. Dann wird mit der Realisierung
eines Kreisverkehrsplatzes L 183/ L 93 im nördlichen Bereich der
geplanten Umgehungsstrecke begonnen.“
So liest sich das in einer aktuellen Pressemitteilung des
SPD-Landtagsabgeordneten Guido van den Berg. Der hat sich vorher
schlau gemacht: „Aus meinen Besuchen vor Ort und durch die
Schilderungen meiner Pulheimer und Sinnersdorfer Parteigenossinnen und
Genossen ist mir bekannt, wie dringend diese Entlastungsstrecke bei
der Bevölkerung gewünscht ist. Deshalb freut es mich ganz besonders,
dass es jetzt endlich für alle sichtbar mit diesem Projekt voran
geht.“
Auch die CDU-Politikerin Rita Klöpper hat sich - auf Bitten der
CDU-Sinnerdorf - informiert und „erneut“ mit einer „kleinen
Anfrage“ bei Landesbauminister Groschek nach dem aktuellen Sachstand
beim Thema „Westumgehung Sinndersdorf“ gefragt. Sie hat also
offensichtlich die gleiche Quelle wie der „Kollege“ von der SPD.
Allerdings reagiert sie weniger euphorisch auf die Antwort. Vielmehr
haben Klöpper und die CDU „schon seit Jahren den Eindruck, dass die
rot-grüne Landesregierung den Bau nicht zügig umsetzen will“.
Oder ist etwa doch der Feldhamster schuld? „Ob der Bau der Straße
durch Natur- oder Tierschutzfragen weiter verzögert werden könnte,
lässt die Landesregierung offen“, sagt Klöpper. Es sei noch eine
artenschutzrechtliche Untersuchung zum Feldhamstervorkommen
durchzuführen.
Davon weiß Sozialdemokrat van den Berg nichts, jedenfalls taucht der
Feldhamster in seiner Pressemitteilung zum Thema nicht auf: „Bei
meinen Gesprächen mit Minister Groschek habe ich immer für dieses
Projekt geworben und ich bin auch für die Unterstützung der
Verkehrspolitiker in der SPD-Landtagsfraktion sehr dankbar.“
Baubeginn unmittelbar nach Ostern? Ja, das kann Rita Klöpper
bestätigen - aber nur für einen Kreisverkehr, ganz in der Nähe
eines bereits bestehenden Kreisels am Ortsausgang Stommeln. Mehr
nicht, denn: „Ebenso nebulös fällt die Antwort (der
Landesregierung) auf die Frage aus, ob alle erforderlichen
Grundstücke rechtzeitig erworben werden... Heißt im Klartext: Nach
Ostern wird ein erst einmal ein Kreisverkehr auf dem Feld gebaut und
danach wird versucht, die übrigen Grundstücke zu erwerben.“
Weder der Feldhamster noch fehlende Grundstücke sind bei Genosse van
den Berg ein Thema. Stattdessen fehlt wohl noch Geld: „Jetzt gilt es
die restliche Finanzierung für den Bau in Höhe von 1,857 Millionen
Euro für 2018 zu sichern, damit die dringend benötigte Entlastung
für die Sinnersdorfer Bürger endlich Realität wird,“ betont van
den Berg abschließend.
Anders das Fazit aus CDU-Sicht: Es kann immer noch kein Datum genannt
werden, wann die Straße nach jahrzehntelangen Diskussionen und
Versprechen an die Sinnersdorfer Bevölkerung fertiggstellt
werden.“
Mal sehen, wer dann so alles zum 1. Spatenstich im Matsch steht....
Redakteur/in:Ulf-Stefan Dahmen |
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