Deutschlands jüngste Rockband
Watt aufs Ohr - Nach der Grundschule in den Proberaum

Julian, Yannick und Manuel - 7, 8 und 9 Jahre jung: Das ist die Band "Watt aufs Ohr" aus dem beschaulichen Pulheimer Stadtteil Dansweiler. Die drei Jungs können auch "Ein Hoch auf uns", haben sich aber eher der härteren Gangart verschieben: AC/DC zum Beispiel. | Foto: Holger Bienert
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  • Julian, Yannick und Manuel - 7, 8 und 9 Jahre jung: Das ist die Band "Watt aufs Ohr" aus dem beschaulichen Pulheimer Stadtteil Dansweiler. Die drei Jungs können auch "Ein Hoch auf uns", haben sich aber eher der härteren Gangart verschieben: AC/DC zum Beispiel.
  • Foto: Holger Bienert
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Dansweiler - Spaß an der Musik, ein Auftritt beim dreitägigen „Gothic Meets
Rock“-Festival als Überraschungsgast und die Suche nach einem
zweiten Gitarristen: Liest sich jetzt schon wie die Vita einer
aufstrebenden Band, mit der musikalisch zu rechnen ist. Ist auch
möglicherweise der Fall, allerdings erst in ein paar Jahren. Denn die
Mitglieder sind erst sieben, acht und neun Jahre alt. Sie sind –
zumindest inoffiziell – Deutschland jüngste Band, kommen aus
Dansweiler und nennen sich „Watt auf´s Ohr“.

Im Proberaum erzählt das quirlige Trio seine blujunge
Bandgeschichte. Einen ersten Anschub bekam die Sache, als Julian (7)
die Idee hatte, im Kindergarten den Song „Ein Hoch auf uns“ auf
der E-Gitarre zum Abschied zu spielen. Musikalisch unterstützt wurde
er nicht nur von Bruder Yannick (8) am Schlagzeug, sondern auch von
Papa Vincent Piperis und Mitgliedern von dessen Band
„Ganztagshelden.“

Die Frage also, woher das Talent der beiden Jungs stammt, erledigt
sich damit beinahe ganz von alleine.

Musik begleitete die beiden Jungs seit ihrer Geburt. Und das
Ausprobieren von Instrumenten auch. Trotzdem war Julian nervös vor
dem ersten öffentlichen Auftritt.

Er dachte, er kriege es nicht hin. Ein paar Mal habe er sich auch
vertan und erhielt gleichzeitig eine der wichtigsten Lektionen: „Man
muss einfach weiterspielen. Dann findet man wieder ´rein.“

Um eine Band zu gründen, sprach Bruder Yannick seinen Kumpel Manuel
(9) in der Schule an, ob der nicht Lust hätte, mitzumachen. Manuel
musste nur kurz überlegen: „Ich habe mich gefragt, wie es ist, in
einer Band zu spielen.“ Seit vier Monaten ist Manuel dabei.  Ein
Instrument `spielte` er vorher nicht. Aber am Bass macht er nach so
kurzer Zeit eine richtig gute Figur.

Einmal in der Woche wird eine Stunde geprobt, unter der Aufsicht und
Anleitung von Papa Piperis, im Proberaum der "Ganztagshelden". Dort
können die Jungs sich nach Lust und Laune an den verschiedenen
Instrumenten ausprobieren, am Schlagzeug oder Keyboard, auf der
Gitarre oder Mandoline oder am Bass. Aber wenn es ernst wird, proben
die drei konzentriert Bouranis Hit „Ein Hoch auf uns“ und
„TNT“ von AC/DC. Und das Ergebnis klingt schon richtig gut.

„Es geht nicht um Perfektion. Das wichtigste ist, dass die Jungs
spielen und Spaß haben. Natürlich sind da noch viele Wackler drin,
aber das passt schon wirklich gut. Ich finde es jedenfalls nicht
gewöhnlich, dass die drei schon so gut zusammen spielen“, freut
sich Piperis senior über das tolle Ergebnis, das im Internet bereits
Aufmerksamkeit erregte.

Wenn die Hausgaben nicht fertig sind, fällt die Probe aus

Eine erste Anfrage für einen Auftritt liegt vor. Direkt für die
große Bühne. Videos im Netz haben die Veranstalter des dreitägigen
Festivals „Gothic Meets Rock“ auf die Jungs aufmerksam gemacht.
Dort sollen sie am 25. Mai das Musikspektakel eröffnen. „Ein
Festival mit Pyro-Show hab ich auch noch nie gespielt“, freut sich
Piperis für die Jungs. Um auch sofort kräftig auf die Bremse zu
treten. „Neulich hat mir jemand gesagt, dass `Watt auf´s Ohr´ die
jüngste Band in Deutschland sei. Das war mir gar nicht bewusst.
Trotzdem fällt die Probe aus, wenn die Hausaufgaben nicht erledigt
sind. Und wenn die Jungs in letzter Sekunde doch noch kalte Füße
bekommen und nicht auftreten wollen, dann ist das halt so.“

Deshalb ist die wöchentliche Übungsstunde auch weit entfernt von
einem, sagen wir mal, Musik-Drill. Ganz entspannt geht es zu. Nach
einer Probe machen die Jungs Pause, spielen auf anderen Instrumenten
oder schauen sich Musik-Clips an.

Was jetzt noch fehlt, ist eine musikalische Verstärkung. „Watt
auf´s Ohr“ suchen Jemanden, der musikalisch ist, Rhythmusgefühl
hat und Spaß hätte, in einer Band möglicherweise Rhythmusgitarre zu
spielen. Wichtig sei einfach ein  musikalisches Grundverständnis, so
Piperis. „Um den Rest kann ich mich kümmern.“ Geprobt wird immer
donnerstags, 17 Uhr. Mehr Infos unter 0174 - 4137102.

- Holger Bienert

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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