Kunsthaus kaethe:k
Wege aus der Realität

LVR-Direktorin Ulrike Lubek (2. v.l. obere Reihe) eröffnete gemeinsam mit der Vorständin des Kaethe:k Freunde e.V., Jutta Mattern (3. v.l.), und der Leiterin des Kunsthauses kaethe:k, Melanie Schmitt (4. v.l.), die Eröffnung im LVR-Landeshaus. Auch die Künstlerinnen und Künstler sowie das Team des Kunsthauses waren bei der Eröffnung dabei. | Foto: Mona Kakanj/Gold-Kraemer-Stiftung
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  • LVR-Direktorin Ulrike Lubek (2. v.l. obere Reihe) eröffnete gemeinsam mit der Vorständin des Kaethe:k Freunde e.V., Jutta Mattern (3. v.l.), und der Leiterin des Kunsthauses kaethe:k, Melanie Schmitt (4. v.l.), die Eröffnung im LVR-Landeshaus. Auch die Künstlerinnen und Künstler sowie das Team des Kunsthauses waren bei der Eröffnung dabei.
  • Foto: Mona Kakanj/Gold-Kraemer-Stiftung

Gibt es eine Welt ohne Grenzen? Gibt es Wege aus der Realität? Erschaffen wir nicht auch eine ganz eigene Realität mit dem, was wir Traum oder Fantasie nennen? Mit seiner Ausstellung KLARTRAUM im Landeshaus der Landschaftsverbandes Rheinland versucht das kaethe:k Kunsthaus eine Antwort auf Fragen, die sich jeder auf die ein oder andere Weise schon einmal gestellt hat.

Köln/Pulheim-Brauweiler (hs). Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) präsentiert aktuell die Ausstellung KLARTRAUM des Kunsthauses kaethe:k im Landeshaus in Köln-Deutz.

Seit vier Jahre arbeiten im Kunsthaus der Gold-Kraemer-Stiftung am Brauweiler Guidelplatz Künstlerinnen und Künstler mit Behinderung an ihrem eigenen Traum. Für Michelle Kykal, eine der sieben ausstellenden Künstler, ist es der Wunsch, sich in eine Figur verwandeln zu können, die sie bei ihrer Arbeit erfunden hat: einen Lamigula. Die zwei Meter große Figur ist eine Mischung aus Wolf und Katze und zeigt sich bei der Ausstellung in Lebensgröße auf Leinwand. „Mit Klartraum zeigen wir, dass unsere Künstlerinnen und Künstler ihre ganz eigenen Welten erschaffen und diesen auf unterschiedliche Weise Leben einhauchen“, sagt Melanie Schmitt, Leiterin des kaethe:k Kunsthaus und Kuratorin der Ausstellung. Für Gabriele Feldhoff sind es ihre abstrakten Farb- und Formkreationen, die durch Fantasie zum Leben erwachen. „Ich sehe vielfach Figuren und Köpfe in meinen Bildern, die im Zusammenspiel mit den gewählten Farben unheimlich starke Gefühle auslösen“, erläutert sie. „Mit Fantasie kann man aus den Bildern Geschichten lesen und entdecken dann auch eine ganz eigene Welt.“„Die Ausstellung KLARTRAUM repräsentiert gerade mit den gegenständlichen Werken von Elias von Martial, Michelle Kykal, Anka Haller und Clara Gott eine Art Zwischenwelt oder Parallelwelt, die dazu einladen, sich mit ihnen in der Tiefe auseinandersetzten“, so wünscht es sich Melanie Schmitt. „Diese Parallelwelten ermöglichen den Künstlern zum einen, ihre Gedanken und Utopien Wirklichkeit werden zu lassen, die in ihrer realen Welt bisher ungehört geblieben sind, da sie an vielen Stellen keine Teilhabe und Selbstwirksamkeit erfahren konnten“, erklärt sie. Mit ihren Werken offenbaren die Künstler auf herausfordernde Weise, was Menschen mit der Welt und was die Welt mit den Menschen macht.

Im Rahmen der Ausstellungseröffnung unterstrich die LVR-Direktorin Ulrike Lubek die Bedeutung des Kunsthauses für die Entwicklung der dort arbeitenden Künstler: „Das kaethe:k Kunsthaus ist nicht nur ein Ort der künstlerischen Kreativität, es schafft vielmehr auch berufliche Perspektiven für Menschen mit Behinderungen.“ Dass die Ausstellung im LVR-Landeshaus, dem Verwaltungssitz des Landschaftsverbands Rheinland in Köln-Deutz, gezeigt werden kann, verdankt das kaethe:k einer Einladung der Vorsitzenden der Landschaftsversammlung Rheinland, Anne Henk-Hollstein. Sie ist auch Mitglied des kaethe:k Freunde e.V. und engagiert sie sich dort mit dafür, die Künstler auf ihrem individuellen Weg der Professionalisierung zu begleiten.

Der LVR hat als Kostenträger das Kunsthaus als anderer Leistungsanbieter anerkannt und ermöglicht es somit den dort arbeitenden Künstlern, ihrem Traum einer professionellen Tätigkeit in der Kunst ein Stück näher zu kommen. „Ich habe mich hier ganz anders entwickeln können, als es mir sonst über eine Werkstatttätigkeit möglich wäre“, so beschreibt es der Künstler Elias von Martial. Für Melanie Schmitt und das Team des kaethe:k kommt es darauf an, vorhandene Potentiale zu identifizieren und ihnen Raum und Zeit zur Entwicklung zu geben. „Wir wollen als Brücke zwischen Traum und Realität einer künstlerischen Tätigkeit unseren Teilnehmenden genügend Rüstzeug an die Hand geben, ihren eigenen Weg zu finden, der immer auch ein Stück weit ungewisse Zukunft bedeutet. Das Quäntchen Ungewissheit müssen sie dabei annehmen.“

Interessierte können die Ausstellung noch bis zum 22. November im Nordfoyer des LVR-Landeshauses, Kennedy-Ufer 2, Köln, kostenfrei besuchen. Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

www.kaethe-k.de

Redakteur/in:

Holger Slomian aus Pulheim

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