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Besinnliches
Fräulein Mäuslein und der Osterhase

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Und hier noch eine Geschichte für die Kleinen, vielleicht zum Vorlesen! Viel Freude mit Fräulein Mäuslein!

„Bald ist Ostern! Juhuuuuu …!“, freut sich Fräulein Mäuslein. Die Osterglocken und die Forsythien-Sträucher blühen schon in leuchtendem Gelb. Und die Luft und alles riecht nach Frühling. Fräulein Mäuslein ist schon ganz gespannt! „Mama Mäuslein und Papa Mäuslein, ob Paulchen Osterhase dieses Jahr auch wieder bei mir vorbei hoppelt und mir ein paar bunte Ostereier auf der Wiese oder im Wald verstecken wird?“, piepst Fräulein Mäuslein mit aufgeregter Stimme. „Aber sicher doch! Das glaube ich ganz bestimmt!“, antwortet Papa Mäuslein, der in seinem gemütlichen Ohrensessel sitzt und die Feldpost-Zeitung liest. Wobei seine Brille etwas schief auf seiner Mäusenase sitzt. „Warten wir's mal ab!“

Alle Hühner auf dem Bauernhof von Bauer Fritz Fröhlich legen schon seit Tagen ganz fleißig Eier, weil Ostern vor der Türe steht. Weiße Eier und braune Eier. Für Ostern müssen die Hühner viele Eier legen. Viel mehr, als in der übrigen Zeit! Täglich hoppelt Paulchen Osterhase bei den Hühnern vorbei und schaut nach, ob sie schon genug Eier gelegt haben. „Halloooo, alle meine Freunde!“, ruft Paulchen schon von weitem. „Wie sieht es denn aus mit den Eiern? Seid Ihr fleißig gewesen?“ Das gibt wieder ein Hallo und ein Gegackere, weil sich alle Hühner immer auf den Besuch von Paulchen Osterhase freuen. Die Hühner sind gute Freunde von Paulchen Osterhase, und Paulchen ist der beste Freund der Hühner!

Alle zusammen müssen vor Ostern ganz besonders fleißig sein! Paulchen Osterhase hat eine richtig große Werkstatt, in der für das Osterfest alles vorbereitet werden kann. Immer wieder sammelt Paulchen Osterhase bei den Hühnern ihre schon gelegten Eier ein und bringt sie ganz vorsichtig in einer Osterhasenkiepe zu seiner Werkstatt. Pfote für Pfote schleicht Paulchen ganz behutsam und langsam mit den rohen Hühnereiern in seiner Kiepe, damit kein einziges Ei kaputt geht. „Immer schön langsam und vorsichtig, laaangsam und voooorsichtig!“, murmelt Paulchen immer wieder vor sich hin. In der Werkstatt angekommen, kommen die Eier nach und nach in einen großen Topf mit kochendem Wasser und werden so lange gekocht, bis sie nicht mehr roh und flüssig, sondern hart sind. Und dann müssen all die gekochten Eier erst einmal an der frischen Luft auf der Wiese vor Paulchens Werkstatt abkühlen.

In der Werkstatt von Paulchen Osterhase stehen schon jede Menge Töpfe mit ganz vielen wunderschönen bunten Farben bereit und ein Glas mit vielen Pinseln, damit Paulchen, zusammen mit seinen Hühner-Freunden, alle Eier für das Osterfest bunt anmalen können. Rot und blau. Gelb und grün. Orange und lila und pink. Lauter tolle leuchtende Farben. Die Hühner gackern fröhlich vor sich hin und kreuz und quer durcheinander und sie und Paulchen Osterhase malen und malen, den ganzen Tag lang, ohne Pause, damit Paulchen zum Osterfest für alle Kinder und für alle seine Freunde viele bunte Ostereier verstecken kann. Das macht großen Spaß! Und Paulchen liebt es sehr, an Ostern allen eine Freude zu bereiten! Und das Eier-Verstecken und Eier-Suchen liebt er auch!

Mit einer schwer beladenen Kiepe auf seinem Rücken hoppelt Paulchen Osterhase schon ganz früh am Ostersonntag zum Mausezuhause von Familie Mäuslein. Fräulein Mäuslein und Paulchen sind schon lange die besten Freunde und spielen immer zusammen im Wald Fangen oder Verstecken. Der Schnellere beim Fangenspielen ist natürlich immer Paulchen! Er hat ja viel größere Pfoten und ist damit auch viel schneller als Fräulein Mäuslein mit ihren kleinen Mausepfötchen! Aber das bessere Versteck beim Versteckenspielen hat immer Fräulein Mäuslein. Paulchen Osterhase hat meistens ziemliche Mühe, seine kleine Mause-Freundin unter den Blättern oder den Wurzeln oder im Gebüsch oder zwischen den hohen Grashalmen oder hinter einem Maulwurfshügel zu finden. Fräulein Mäuslein hält völlig still und rührt sich nicht, so dass Paulchen oft suchen und suchen und suchen muss, bis er sie findet. Beide haben einen Riesenspaß dabei!

„Jetzt muss ich ganz leise sein, damit ich Fräulein Mäuslein nicht aufwecke!“, überlegt sich Paulchen Osterhase. „Sicherlich schläft sie noch tief und fest. Und sie darf ja nicht sehen, wo ich überall ein Ei für sie verstecke! Sonst macht das Suchen überhaupt keinen Spaß.“ Ein leuchtend rotes Osterei versteckt Paulchen Osterhase in dem kleinen Korb hinter dem Mausezuhause. Mit diesem Korb sammeln Mama Mäuslein und Papa Mäuslein im Wald immer Bucheckern und Samen für den Wintervorrat. Ein grün-gelbes und ein pinkfarbenes Osterei legt Paulchen unter einen Strauch am Wiesenrand. Paulchen hoppelt mit seiner Kiepe auf dem Rücken von rechts nach links, von vorne nach hinten und überlegt sich die tollsten Verstecke für seine Ostereier! „Fräulein Mäuslein soll die versteckten Eier ja nicht so schnell finden. Sie soll schon ein bisschen suchen. Und spannend muss die Sucherei ja auch sein. Und große Freude muss sie auch machen!“, murmelt Paulchen vor sich hin, während er von hier nach da hoppelt und überall ein buntes Osterei versteckt.

Als die Kiepe von Paulchen Osterhase leer ist und alle Ostereier für Fräulein Mäuslein versteckt sind, hoppelt Paulchen genau so leise wieder zurück zu seiner Werkstatt, wie er gekommen ist. Familie Mäuslein scheint immer noch zu schlafen. Nichts rührt sich im Mausezuhause. Kein Ton ist zu hören.

Langsam schickt die Sonne ihre warmen Strahlen auf den Weg. Die Sonnenstrahlen kitzeln Fräulein Mäuslein an ihrem kleinen Mausenäschen, und sie schlägt vorsichtig erst ein Mauseäuglein auf … und dann das zweite. „Mausekind, aufstehen!“, ruft Mama Mäuslein aus der Küche. „Raus aus den warmen Federn! Frühstück ist fertig! Die Sonne scheint, und vielleicht war ja auch der Osterhase schon da!“

Mit einem Satz springt Fräulein Mäuslein aus dem Mausebett und ist sofort
hellwach! „Osterhase! Osterhase! Osterhase! ...“, tönt es in Fräulein Mäusleins kleinen Mauseohren. „Ob Paulchen Osterhase wohl schon vorbei gehoppelt ist und Eier für mich versteckt hat?“, fragt Fräulein Mäuslein ganz aufgeregt. Fräulein Mäuslein putzt sich schnell ihre kleinen Schnurrbarthaare, springt in ihre Latzhose und stürmt in die Küche! „Nach dem Frühstück kannst Du raus gehen und schauen, ob Du vielleicht irgendwo ein Osterei findest“, meint Mama Mäuslein. Aber schwupps flitzt Fräulein Mäuslein schon aus dem Mausezuhause heraus und hält Ausschau nach Paulchen Osterhase. Aber von ihm keine Spur! „Frühstücken tue ich später! Erst muss ich Ostereier suchen!“ Fräulein Mäuslein ist nicht zu halten! Viel wichtiger als Frühstück am Ostermorgen ist es doch, ob sie auf der Wiese, hinter einem Busch, unter einem Blatt oder hinter einem Baum etwas findet, was Paulchen Osterhase dort für sie versteckt hat.

„Ich hab eins! Ich hab eins gefunden! Ein rotes Osterei!“, freut sich Fräulein Mäuslein! Ganz aufgeregt springt sie überall herum und schaut und sucht, quiekt vor Freude und Vergnügen und findet ein Versteck nach dem anderen! So spannend ist Ostern und das Ostereier-Suchen! So viele bunte Ostereier hat Paulchen Osterhase für Fräulein Mäuslein versteckt, und Fräulein Mäuslein findet sie alle. Rote, gelbe, grüne, blaue, orange- und pinkfarbene Ostereier! Fröhlich kugelt sie alle Ostereier in die Küche vom Mausezuhause und zeigt Mama Mäuslein und Papa Mäuslein, wie viele Ostereier sie gefunden hat. Mama Mäuslein und Papa Mäuslein schmunzeln über die Begeisterung ihres kleinen Mausekindes. „Danke, lieber Paulchen Osterhase! Danke für all die schönen bunten Ostereier, die Du für mich angemalt und versteckt hast! Ich freue mich so!“

Nun kann ganz in Ruhe und gemütlich das Osterfrühstück, zusammen mit Mama Mäuslein und Papa Mäuslein, beginnen. Und es gibt nicht nur Milch und Käsestückchen zum Frühstück, sondern auch das ein oder andere Osterei von Paulchen Osterhase!

(C) Ellen Thoms

LeserReporter/in:

Ellen Thoms aus Pulheim

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