Nachdenkliches
Informationsveranstaltung Flüchtlinge 29.04.2024

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Gestern Abend um 19 Uhr fand im Köstersaal die Informationsveranstaltung der Stadt Pulheim zum Thema Flüchtlinge statt! Auf dem Podium saßen, was mich sehr gewundert hat, die gleichen Personen, wie bei der Veranstaltung des Ausschusses für Liegenschaften und Hochbau am letzten Donnerstag, dem 25.04., im Ratssaal der Stadt Pulheim. Ich hatte wohl andere Personen erwartet.

Mit dabei gestern war der Bürgermeister von Pulheim, Herr Frank Keppeler! Den Termin am Donnerstag hatte er nicht wahrgenommen.

Die Wortmeldungen gestern waren sehr komplex, sodass ich nur das wiedergeben möchte und kann, was mir in Erinnerung geblieben ist! Das ist aber bei Weitem nicht alles. Ein Protokoll der gestrigen Veranstaltung soll online unter der Stadt Pulheim veröffentlicht werden, sodass jeder den Inhalt nachlesen kann!

Sehr gut fand ich, dass zu Beginn der Veranstaltung erst einmal von unserem Bürgermeister und seinen Mitstreitern sehr ausführlich über die Gegebenheiten informiert wurde! Viele informative Grafiken dazu wurden gezeigt und von zwei Damen der Stadt Pulheim erläutert. Daraus konnte jeder Besucher ersehen, was genau Sache sein wird! Die Begeisterung hielt sich, genau wie am Donnerstag im Ratssaal, sehr in Grenzen!

Der Leiter des Dezernates III, Herr Jens Batist, erster Beigeordneter und Kämmerer der Stadt Pulheim, erläuterte die gleichen Argumente hinsichtlich der von Bund und Land verpflichtenden Aufnahme und Unterbringung der Flüchtlinge, die auch schon von Donnerstag bekannt war! Geändert daran hat sich nichts! Alles deckte sich auch mit den Aussagen von Herrn Bürgermeister Keppeler!

Nach all diesen eingehenden, sehr guten und detaillierten Informationen des "Podiums" ging es dann über zu den Wortmeldungen der anwesenden Bürger!

Kurz zur Information ... der Köstersaal (Theatersaal) war zwar nicht "ausgebucht", aber doch recht gut besucht! Einige Bürger kannte ich von Donnerstag! Ebenso ihre Ausführungen und Argumente gegen die vorgestellten und wohl feststehenden Standorte sowie ihre Bedenken hinsichtlich des Verlustes ihrer Lebensqualität (dem stimme ich voll zu), ihre Sorgen und Nöte hinsichtlich ihrer Zukunft! Ihre Darlegungen wurden wieder mit starkem Applaus der Empathie und des Verständnisses der anderen Bürger bedacht! Gelächter gab es gestern nur selten! Insgesamt fand ich die Stimmung gestern Abend sogar wesentlich ruhiger und weniger aufgeladen, als am Donnerstag im Ratssaal! Gerechnet hatte ich mit dem genauen Gegenteil!

Bewundernswert, und das möchte ich nach zwei Versammlungen ehrlich und deutlich sagen, fand ich die Ruhe und positive Gelassenheit von Herrn Batist, der auf alle Angriffe fair, unaufgeregt, unaggressiv und ausführlich reagiert hat !!! Und was mich ebenfalls sehr fasziniert hat und was ich bisher nicht kannte und auch noch nicht erlebt habe, ist die Wort- und Redegewandtheit unseres Bürgermeisters, der gestern wirklich unermüdlich Rede und Antwort gestanden hat, wenn ich das einmal so sagen darf !!? Er war ja gestern "Neuling", weil Donnerstag nicht dabei, und hatte somit keine Ahnung, was auf ihn zukommen wird! Was ich aber auch, MEINER Meinung nach, reklamieren möchte, war leider teilweise wieder die fehlende Nähe zum Mikrofon.

Einen Redner konnte ich leider kaum verstehen ... weder von der Lautstärke her, noch von der Deutlichkeit seiner Sprache!

Kurz zusammenfassen möchte ich ein paar Anregungen der Bürger, die teilweise schon im Ratssaal vorgetragen wurden und die in der Regel alle drei Standorte, Stommeln, Sinnersdorf und Brauweiler, betrafen:

* Die Turnhallen sollen unbedingt unangetastet bleiben und auf jeden Fall weiterhin dem Schulsport und den Vereinen erhalten bleiben!

* Warum wird die NEUE Dreifachturnhalle des Gymnasiums Brauweiler für Flüchtlinge geschlossen und nicht die Turnhalle des Pulheimer Gymnasiums?

Zusage von Herrn Bürgermeister Keppeler und Herrn Batist:

Die Turnhallen sollen so schnell wie möglich wieder geöffnet werden!

Für die Kinder und Vereine werden mögliche Ausweich-Sporthallen gesucht, was allerdings wieder beachtliche KOSTEN verursacht für die Beförderung per Bus!

* Es soll geprüft werden, ob eventuell Industrie-Hallen im Gewerbegebiet zur Unterbringung der Flüchtlinge angemietet oder gekauft werden können!

* Vorgeschlagen wurde ebenfalls, Bauern eine Feld-Fläche abzukaufen und dann dort Container-Häuser aufzustellen!

Bedacht werden muss immer, und das ist Pflicht: Die Standorte für die Flüchtlings-Unterkünfte müssen erschlossen sein, meint ... Strom, Wasser und Telefonanschlüsse müssen vorhanden sein!

* Es wurde noch einmal gefordert, die Flüchtlinge dezentral und in kleinen Gruppen unterzubringen! Weil die Bürger die Ansicht vertreten, dass eine kleine Unterbringung von Flüchtlingen die Integration erleichtert und generell auch besser für diese Menschen ist!

* Auf die Frage, nach welchem Prinzip die Aufteilung der Flüchtlinge erfolgt, wurde geantwortet ... nach Herkunftsland, Alter und Religionszugehörigkeit.

* Auch noch angemerkt wurde, dass für die Flüchtlingskinder sowohl Kindergarten- und Kita-Plätze, als auch Plätze in den Schulen zur Verfügung gestellt werden müssen! Und dass alle Flüchtlinge als allererstes einmal unsere deutsche Sprache lernen müssen, um sich im Laufe der Zeit hier überhaupt verständigen und integrieren zu können!

Herr Bürgermeister Keppeler versprach, alles zu prüfen! Außerdem sagte er zu, Fragen, die er gestern nicht spontan beantworten konnte, zu recherchieren und ins Protokoll aufzunehmen! Alles absolut korrekt, meiner Meinung nach!

Wobei ich glaube, wenn ich ehrlich bin, dass sich an den bereits festgezurrten drei Standorten nicht wirklich noch etwas ändern wird, weil sich möglicherweise in der Kürze der Zeit, bis die ersten Flüchtlinge kommen, nichts ändern KANN !?? Obwohl versprochen wurde ... ALLES wird geprüft und noch nach anderen Möglichkeiten der Unterbringung gesucht!

Ich möchte zu der Flüchtlingsproblematik in BRAUWEILER noch einmal darauf hinweisen, und darauf wurde ich von einem meiner Leser aufmerksam gemacht ... außer den Containern für 270 bis 300 Flüchtlinge an der Bernhardstraße stehen noch Container in der Donatusstraße in unmittelbarer Nähe zum Schulzentrum, in denen wohl insgesamt 150 Flüchtlinge untergebracht werden sollen !!! 50 Flüchtlinge leben dort schon! EIN Wohncontainer, der in der Donatusstraße stand und wohl leer geworden ist, wurde vor einiger Zeit "zurück gebaut"! Würde im Klartext bedeuten ... Brauweiler wird mit der "Masse" von 420 bis 450 Flüchtlingen belastet !!!!

Fällt mir gerade noch ein: Den Anwohnern der Bernhardstraße wurde erläutert, dass der Zugang zu den Flüchtlings-Unterkünften über die BERNHARDSTRAẞE erfolgt und NICHT, wie bisher angenommen, über den Laurentiusweg!

Und es wurde zugesagt, dass der Standort des Containerhauses I auf dem vorgesehenen Gelände getauscht werden kann!

Die vorgestellte Planung wird dann vom Rat der Stadt Pulheim in einer Sonder-Sitzung am 07. Mai 2024 beschlossen! Eine sehr schwierige Aufgabe, stelle ich mir vor, die dann über die Zukunft und das Wohlergehen unendlich vieler Menschen, sowohl der Flüchtlinge, als auch der Anwohner von Flüchtlingsunterkünften sowie der im Umfeld lebenden Bürger entscheidet!

Und das wars, was mir zu der gestrigen Informationsveranstaltung einfällt und was ich im Groben mitbekommen habe!

Um 22 Uhr habe ich mich nach Hause verabschiedet, den Kopf übervoll von Informationen, Beschwerden, Sorgen, Anregungen der anwesenden Bürger sowie den ausführlichen Antworten der Damen und Herren der Stadt Pulheim!

Und schauen Sie die Tage mal ins Internet auf die Seite der Stadt Pulheim! Dort finden Sie dann diese Informationen von oberster Stelle und aus erster Hand!

(C)eth

LeserReporter/in:

Ellen Thoms aus Pulheim

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