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Freizeit-Tipp
MAASTRICHT, Niederlande

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Lange schon war ich nicht mehr in Maastricht! Das letzte Mal wohl vor über dreißig Jahren, als ich mit meiner Familie noch in Aachen gelebt habe. Von Aachen aus ist Maastricht fast nur einen Sprung weit entfernt!

Als ich vor ein paar Tagen überlegte, was ich bei dem schönen Wetter anstellen könnte, fiel mir Maastricht ein! Da ich gerade zwölf Tage Norderney wegen anderer Termine gecancelt hatte, dachte ich mir spontan … Maastricht ist eine gute Wahl, aber keine Lust, an EINEM Tag hin und zurück! Wobei man von hier aus, gemütlich per Autobahn, in einer Stunde in dieser schönen Stadt ist! Zwei Tage sollten es schon sein, um in Ruhe alles zu genießen. Also, spontan wie ich bin, ein paar Stunden Hotels gegoogelt. Eins gefunden, nahe am Centrum. Versucht, zu buchen. Ging aber nicht, wegen für mich komischer Bankverbindungen, über die ICH nicht überweisen kann! Warum auch immer !? Egal! Habe dann eine Nachricht über ein vorgegebenes Mail-Feld an das Hotel geschrieben. Konnte ich nicht abschicken! Warum? Keine Ahnung! Ging einfach alles nicht so, wie ich spontan wollte. Mehrmals im Hotel angerufen, um zu sagen … ich komme gleich, bitte Zimmer reservieren. Nix! KEIN persönlicher Kontakt möglich! Per Computer wurde ich abgefragt „Englisch oder Niederländisch“. Deutsch war leider nicht gefragt !!! Hab mich dann für Niederländisch entschieden, damit es endlich irgendwie vorwärts ging! Eine Computer-Dame quasselte ununterbrochen auf mich ein und hörte einfach nicht auf! Ich erwartete sekündlich einen lebenden Hotel-Menschen am Telefon! NIX! Boooaahhhhh …! Ich wurde meinen Reservierungswillen nicht los! Und die Zeit lief! Meine kleine Reisetasche stand schon gepackt im Flur und wartete auf den „Abflug“! Ich konnte ja nicht ahnen, dass ich ständig mit allem nur vor eine Wand lief! So etwas kenne ich eigentlich gar nicht.

Mein Geduldsfaden war inzwischen ziemlich gespannt! Wenn ich etwas möchte, dann möchte ich das !!! Punkt. Und dann sollte das auch klappen !!! Punkt. So wie immer. Jetzt alles nix! Alles weit entfernt von klappen! Sehr weit !!! Im Grunde war ich ja schon startbereit!

Ich bin, wie ich bin! Daran führt kein Weg vorbei! Meistens total spontan! STIER! Mit dem Kopf durch die Wand! Um inzwischen 18.30 Uhr dann die Erleuchtung !!! Tanken und losfahren !!! Ich WOLLTE nach Maastricht! Für zwei Tage! Mit EINER Übernachtung! Tasche geschnappt. Rucksack geschnappt. Sprudelwasser geschnappt. Ins Auto. Zur Tankstelle. Und ab auf die Autobahn Richtung Aachen. Gut gelaunt. Abenteuerlustig. Unternehmungslustig. Ein fröhliches Liedchen auf den Lippen. Und in dem Bewusstsein, dass alles klappen wird !!!! Schließlich ist es lange hell! Schließlich bin ich unabhängig und kann machen, was und wie ich will! Und schließlich habe ich im Internet einige Hotels mit freien Zimmern gefunden, falls es mit meinem Wunsch-Hotel überhaupt nicht klappen sollte! Und … wenn alle Stricke reißen sollten, fahre ich eben spät abends wieder zurück nach Hause! Ist ja nur ne schlappe Stunde! Also alle Wege und alle Möglichkeiten offen! Null Problem! So mag ich das!

Um 20 Uhr kam ich in bester Stimmung im Hotel meiner Wahl an! Habe dem jungen Mann an der Rezeption mein Sprüchlein aufgesagt und um das Zimmer gebeten, was ich online buchen wollte, was aber ja nicht geklappt hat. Wir Beide kamen nicht so richtig weiter. Ich vermute, er hat mich nicht wirklich verstanden !? Nix Deutsch, nur Englisch oder Niederländisch ??? Er rief einen anderen Kollegen, der recht gut Deutsch sprach, weil zwei Jahre in Düsseldorf! DÜSSELDORF! Der „Parkplatz“ von Köln! (Karnevalistischer Witz mit langem Bart !!!)

Nun lief alles wie geschmiert! Geht doch! Der Hotel-Computer hatte meine Buchung bekommen … OHNE sofortige Überweisung !!! Meine Nachricht ebenfalls !!! Wie das ??? Keine Ahnung! Aber der Computer hatte dann alles weggeschmissen oder ausgeblendet oder so. Jedenfalls haben wir nett miteinander geplauscht, der deutschsprachige junge Mann an der Rezeption und ich! Ich bekam ein schönes Zimmer auf dem dritten Stock! So hatten wir das abgesprochen! Mein Tag war gerettet! Maastricht auch! Ich war sehr zufrieden!

Mit dem Aufzug hoch zum dritten Stock. Zimmer gesucht. Reisetasche abgestellt. Und dann mein allererster Weg in jedem Hotelzimmer … Fenster auf und raus gucken! Und frische Luft ins Zimmer lassen! Mein Herz klabasterte etwas. Fenster war NICHT zu öffnen !!! Keine Chance! Alle Versuche null! In einem Raum OHNE Fenster oder Balkontüre auf, ohne frische Luft und Kontakt zur Außenwelt, geht für MICH überhaupt gar nicht !!! Platzangst oder so. Keine Luft zum Atmen. Nur mit Klimaanlage geht überhaupt auch nicht! Also mit dem nächsten Aufzug wieder runter und mit meinem netten jungen Mann an der Rezeption besprochen, dass ich in diesem Zimmer leider nicht bleiben kann, sondern gerne ein anderes Zimmer haben möchte, wo ich das Fenster öffnen kann. Auskunft meines Gesprächspartners … in diesem Hotel gibt es leider keine Fenster zum Öffnen, aus Sicherheitsgründen. Weil wohl schon mal Menschen auf die Idee gekommen sind, aus dem Fenster ........... Seitdem Fenster verschlossen! Wir haben dann ganz nett und freundlich abgesprochen, weil er absolutes Verständnis für mich hatte, dass er mein Zimmer annulliert und ich mir ein anderes Hotel suchen kann.

Und dann schaltete sich der erste junge Mann an der Rezeption in unser Problem ein, nachdem er mit seinem Kollegen die Situation besprochen hatte. Und, guck mal, es gab wohl wenige Zimmer, wo die Fenster zu öffnen waren! Dem zweiten jungen Mann war das wohl nicht bekannt !? Möglich ist alles! Und dann bekam ich ein Zimmer auf dem ersten Stock, doppelt so groß, wie das Zimmer auf dem dritten Stock … vermutlich auch doppelt so teuer !? (Mein Onlinezimmerbuchungsversuch beinhaltete einen Rabatt von 7 %, eben weil Onlinebuchung!) Sogar mit seitlichem Blick nach rechts auf Wasser und Schiffe! So super! Und unter mir einem Lokal mit Tischen und Stühlen direkt am Wasser. Mein neues Zimmer allerdings auch mit einem kleinen Stolperstein ... nämlich mit einer vorgebauten Hauswand vom Nebengebäude, die ein Drittel meines Fensters verdunkelte und einem Treppenhaus, das die ganze Nacht hellstens beleuchtet war. Aber ich hatte ja Vorhänge! Ach, war das schön! Ich war happy! „Am Ende wird alles gut, und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende!“ Frei nach Oscar Wilde! Im Grunde hatte ich nun einen ganzen Nachmittag bis abends 21 Uhr gebraucht, um das zu erreichen, was ich eigentlich spontan erreichen wollte. Immerhin! Am Ende war alles gut !!!

HUNGER !!! Draußen auf dem Marktplatz, ca. 450 m von meinem Hotel entfernt, Partybrotscheiben mit Kräuterbutter und Oliven als Appetitanreger und eine Pizza als Abendessen. Voll zufrieden! Danach Lokalwechsel und bis 23 Uhr draußen gesessen und ein Wässerchen getrunken! Von MIR kann keine Kneipe leben! Ein Lokal neben dem anderen! Alle rappelsvoll! Menschen über Menschen! Eine tolle Atmosphäre! Richtig wie Urlaub! Klasse. Hat mir gut gefallen!

Recht gut geschlafen! Nur Bettdecke zu dick und schwitzig. Zimmer durch hell erleuchtetes Treppenhaus nebenan hell erleuchtet! Vorhang vor. Sehr gutes Frühstück mit allem, was man so braucht im Urlaub! Sehr zufrieden! Hotel-Personal sehr freundlich! Gute Note für mein Hotel!

Übrigens … Parken auch kein Problem! Um die Ecke vom Hotel ein Parkhaus für die Autos der Hotel-Gäste. 15,- € für 24 Stunden! Für das Centrum einer Touristenstadt ein akzeptabler Preis!

MAASTRICHT ist eine der ältesten Städte im Süden der Niederlande, in Zuid-Limburg. Laut Kapitän des Rundfahrt-Schiffes DIE älteste Stadt aus der Römerzeit. Maastricht hat enorm viel zu bieten an Architektur und Kultur und hat viele tolle Geschäfte zum Shoppen! Shoppen in Maastricht macht Spaß! In meiner Aachener Zeit bin ich schon öfter zum Shoppen nach Maastricht gefahren. Der absolute Knüller ist ein Geschäft mit Quietscheentchen !!! Quietscheentchen ohne Ende in allen denkbaren Variationen !!! Wobei sich bei mir beim lachenden Anblick sofort das Gedankenkarussell drehte … alle Geschäfte leben vom Umsatz! Wovon bitte lebt ein Geschäft, das ausschließlich Quietscheentchen zu bieten hat! Ich wäre gerne zum Fotografieren in dieses Geschäft gegangen, habe mich aber dann dagegen entschieden.

Die Altstadt von Maastricht ist komplett kopfstein-gepflastert! Teilweise ganz eben. Teilweise auch uneben. Für MICH ein bisschen anstrengend zum Laufen. Es gibt den Marktplatz mit dem Rathaus, umrandet von Lokalen ohne Ende. Und es gibt den Vrijthof, einem städtischen Platz, ehemals einem alten römischen und fränkischen Friedhof, mit St. Johannis, dem roten Turm, und St. Servatius, umgeben von zahlreichen Hotels, Bars und Lokalen und historischen Gebäuden. Hier finden regelmäßig öffentliche Veranstaltungen statt … unter anderem mit André Rieu und seinem tollen Orchester.

Maastricht hat jede Menge zu bieten! Mittwochs und freitags findet auf dem Marktplatz von 9.00 bis 15.00 Uhr ein großer Warenmarkt statt! Wirklich sehens- und besuchenswert! 2014 wurde der Freitags-Markt mit 400 Ständen ausgezeichnet! 2017 erhielt der Mittwochs-Markt ebenfalls eine Auszeichnung! Einen großen Teil dieses Marktes nehmen verschiedene Fischstände mit frischem Fisch ein. Ich habe nur gestaunt! Ich bin zwar seit über dreißig Jahren Vegetarierin, aber ich muss ehrlich sagen, diese Fischstände haben mich fasziniert! Besonders die Auslagen eines sehr großen Fischhändlers waren ... wie soll ich sagen, eine besondere Augenweide! Fischfilets von verschiedenen Fischen, fast alle gleich groß, wirklich dahindrapiert! Ich glaube, so ist es richtig und treffend ausgedrückt. Ich war echt beeindruckt und habe gefragt, ob ich die Auslage fotografieren darf! Ich durfte! Natürlich konnte man an all diesen Ständen auch Backfisch, Kibbeling, Hering undundund essen! Echt beeindruckend!

Des Weiteren gab es Stoffstände, Kleidung in allen Ausführungen, Blumen, einen großen Käsestand mit Käsesorten, auch zum Probieren, von denen ich im Leben noch nie etwas gehört habe. Soooo lecker! Und so ausgefallen. Und so teuer. Ein normales kaufübliches konsumentenfreundliches und zweipersonenhaushaltgebräuchliches Stück Käse locker 13/14,- € und mehr !!! Schluck! Aber alles hat ja bekanntlich seinen Preis! Und Menschenmassen über Menschenmassen! Total diszipliniert und rücksichtsvoll! Es wurde nicht gerempelt! Keine Ellbogen-Mentalität! Ich fiel von einem Staunen ins andere! Ich hätte gerne noch soooo viel gesehen, aber das Kopfsteinpflaster hat mir etwas Mühe gemacht. Und auch das Menschengewusele. Das ist nicht meins! Auch die Stadt, die Einkaufsstraßen, die umliegenden Lokale … Menschen, Menschen, …! Es war der absolute Wahnsinn! Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet !!!! Ich dachte, Donnerstag und Freitag ist es relativ ruhig! Völlig falsch! Aber ich wusste ja auch nicht, dass freitags Markttag ist!

Irgendwann bin ich geflüchtet, schleichend wie Schnecke, weg von den ganzen Menschen! Hin zur Maas! Wo ein Fluss ist, muss ich Schiff fahren !!! Fluss ohne Schiff geht nicht! Herrlich, bei dem schönen Wetter! Verschiedene Schiffstouren waren im Angebot! Ich wäre gerne unendlich lange rumgeschippert, habe mich aber dann für eine Rundfahrt von leider nur fünfzig Minuten entschieden! Weil … die startete in zehn Minuten! Bei den anderen Touren hätte ich mindestens eine Stunde und länger warten müssen. Wollte ich nicht! Wollte möglichst sofort auf Wasser auf Schiff in Sonne sitzen und Seele baumeln lassen !!!! Es wurden viele architektonische und kulturelle Informationen während der Rundfahrt gegeben! Und ICH … habe ab- und auf Durchzug geschaltet, die Sonne genossen, das Rauschen des Wassers und fotografiert, wenn etwas für mich interessant war. Glücklicherweise waren auf dem Schiff nicht so viele Menschen! Die meisten tummelten sich wohl in der Stadt ??! So schön war's! Leider war die Zeit auf dem Schiff für mich viel zu kurz und zu schnell vorbei!

Hunger! Also zurück ins Getöse und Gewimmel! Schon vor dreißig Jahren gab es am Marktplatz in Maastricht eine bekannte und stark besuchte Friterie! Mit sooo leckeren Fritten! Nicht die kleinen schmalen, wie bei uns! Nein, die dicken holländischen (oder auch belgischen) Fritten! Irgendwann ist die Friterie wohl umgezogen nach schräg gegenüber. Erwartungsgemäß Menschenschlange! Nicht so prickelnd in dem kleinen Raum. Aber ich wollte Fritten Speciaal, eine große! Nicht in der Tüte … weil totales Gematsche, sondern in einer Schale! Zwangsweise also angestellt! Schon wieder ein Highlight! Eine große Fritten Speciaal mit Mayo, Curryketchup und frischen Zwiebelstückchen SECHS Eurochens! Als ich das letzte Mal dort war … DREI Eurochens-irgendwas! Na ja, sind ja schon paar Jährchen vergangen seitdem! War geistig noch auf dem alten Stand! Die wenigen Tische vor der Friterie waren alle besetzt, von Menschen aller Nationen! Drinnen, in der Hitze und bei all den auf Fritten wartenden Menschen war ein kleiner Tisch frei! Für MICH! Sooo lecker, die Friet Speciaal !!! Ich habe sie sehr genossen !!! So ganz satt war ich nicht, aber fürs Erste hat es gereicht! Ich hätte noch mehr gekonnt ….

Nun war ich etwas geschafft! War ja schon Nachmittag und ein ereignisreicher Tag voller Action! Zum Parkhaus geschlichen, Auto geholt und meine im Hotel deponierte Reisetasche. Mich brav von meinem jungen, sehr hilfsbereiten und freundlichen Rezeptionisten bis zum nächsten Mal verabschiedet. Und dann gemütlich an der Maas entlang spazieren gefahren. Müde vom frühen Aufstehen (bis 10 Uhr musste man im Hotel gefrühstückt haben!), von der Sonne und Hitze, von den vielen Menschen, von den ganzen Aktivitäten, vom Kopfsteinpflaster, von all dem Gewimmel und der Unruhe und von den Friet Speciaal und ein bisschen mitgebrachtem Schoklädchen! Irgendwo an der Maas auf dem schmalen ruhigen grünen Parkstreifen von einem Motorboot-Club geparkt, alle Fenster runter und Schläfchen gemacht! Ich war in dem Moment etwas fertig mit der Welt! Wollte ja auf der Rückfahrt streckenweise über Land und über Vaals fahren und in meinem damaligen Lieblings-Supermarkt Leckerlis für meine Kinder und Enkel kaufen … Honigkuchen, holländisches und belgisches Bier, Fristi, Chocomel und Schokostreusel und -flocken für aufs Brot. Wenn ich alle Schaltjahre mal in Holland oder Belgien bin, ist das ein moralisches MUSS für mich und eine Freude und Überraschung für meine großen und kleinen Lieben !!!

Gegen 20.30 Uhr war ich dann, putzmunter und quietschvergnügt und seeehr zufrieden mit mir und der Welt, wieder zu Hause! Diese beiden Tage waren eine richtig tolle Abwechslung, eine teilweise Herausforderung, viel Spaß, Vergnügen und große Freude, und alles bei strahlendem Sonnenschein, OHNE vorausgesagten Regen und Gewitter! Ein kurzes Intermezzo, aber super zum Auftanken! Danach brauchte ich erst einmal wieder, meinem Naturell entsprechend, die Ruhe der Natur und diese möglichst menschenfrei!

LANGER Rede KURZER Sinn ... MAASTRICHT ist immer eine Reise wert !!!! Wenn, dann ganz viel Freude!

(C)eth

LeserReporter/in:

Ellen Thoms aus Pulheim

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