Nachdenkliches
Wummmmmms ...
… und peng!
Ein wunderschöner problemloser erholsamer Urlaub ist abgehakt! Leider! Die schöne Zeit schon wieder vorbei! Das ist doof! Kein Meer mehr zwischen meinem täglichen Leben, dem Stress, dem Rentnerstress und all dem, was meinen täglichen Trott so ausmacht! Ich habe vor Urlaubsbeginn fröhlich und voller Begeisterung alles zurück gelassen ... auf dem Festland, versteht sich, nur Lebenslust und Lebensfreude auf der Insel gelebt und genossen, und nun, wummms und peng, hat mich alles wieder und wieder eingeholt. Die Pflichten und Verpflichtungen, Problemchen und Probleme, Termindruck und alles, was den Alltag so schön rund und bunt macht! Gelauert hat alles auf mich schon in dem Moment, als ich nur vorsichtig die Haustüre aufgeschlossen und den ersten Fuß über die Schwelle gesetzt habe!
Zwei sinnige Sprüche dazu:
„Man kann nicht weglaufen! Man nimmt alles immer überall mit hin!“
Nö, kann ich so nicht sagen. Vielleicht kreisen olle und belastende heimatliche Gedanken die ersten zwei Tage noch in meinem Kopf rum. Aber dann hab ich auf Urlaubsmodus umgestellt und genieße meine Zeit! Ganz bewusst auf Urlaubsmodus umgestellt! Zeit, Tage, Momente, die nie mehr wieder zurück kommen! Nicht zurück zu drehen sind! Die mir einmalig geschenkt wurden, so, wie ich sie jetzt gestaltet und erlebt habe! Im Urlaub nehme ich meine neue Umgebung wahr, lerne alles neu kennen oder besuche mir schon bekannte Lieblingsplätze und beginne, ganz allmählich, die Seele baumeln zu lassen und mich an dem zu freuen, was ich nun habe … URLAUB.
„Das Schöne geht immer so schnell vorbei!“
Stimmt! Zwei lange Wochen Meer, Strand, Sand, Dünen, Möwen, nichts tun müssen, sich treiben lassen, einfach in den Tag hineinleben, nur das tun, was Freude macht … schwupps, vorbei! Wo bitte sind diese zwei Wochen geblieben, auf die ich mich so lange gefreut habe? Zack, weg! Aber Fotos und Erinnerungen bleiben! Unvernichtbar! Bilder im Kopf! Empfindungen im Herzen! Gefühle in der Seele! Und Dankbarkeit für das, was ich leben durfte!
Und jetzt, zurück in meinem alten Trott, überrollt mich wieder alles wie eine große Lawine! Was ist während meines Urlaubs alles liegen geblieben? Was muss alles schnellstens erledigt werden? Welche Schreiben müssen noch beantwortet werden? Welche Termine für die Jubiläums-Ausstellung meines Fotoclubs muss ich bestätigen? Welche Bilder möchte ich alle noch zum Entwickeln an mein Labor geben? Zwar nur Hobby, aber muss trotzdem erledigt werden, weil … wer A sagt, …! Und die Wäschekörbe, die da rumstehen und auf mich warten! Zusammenlegen. Bügeln. Wegräumen. Bei dem schönen Wetter war draußen auf der Leine alles im Ruckzuck trocken. Wann brauchen mich meine Enkelkinder, die noch eine Woche Ferien haben und „gehütet“ und bespaßt werden wollen, da die Eltern berufstätig sind und morgen wieder ran müssen? Das ist überhaupt Thema Nummer eins, meine Enkelchen! Blumen pflegen. Auto endlich mal wieder in die Waschanlage. Aufräumen. Ausmisten. Anstreicher anheuern, der eigentlich schon im Sommer dran gewesen wäre. Hab ich aber nicht, weil ich das damit verbundene Chaos gescheut und lieber das schöne Wetter genossen habe. Flucht! Aber weglaufen oder wegschauen bringt nix! Nix erledigt sich von alleine! Undundund ...........
Wenn ich alles auf einmal betrachte, nimmt es mir die Luft zum Atmen! Schaffe ich nie! Will wieder Urlaub! Nix wie weg!
Ich vermute einmal vorsichtig, so geht es jedem Menschen nach dem Urlaub! Weiblein wie Männlein. Erst freut man sich, dass man nun mit neuer Kraft und gut erholt alles in Ruhe meistern, wieder neu durchstarten kann, … und dann wird man dezent von der Masse der Dinge überrollt.
Gefällt mir so nicht mehr! Also muss ich einen Weg finden, die Situation zu ändern! Hierbei erinnere ich mich an ein sehr schönes und treffendes Zitat von Paul Watzlawick, österr. Philosoph, 1921 – 2007: „Wenn Du immer wieder das tust, was Du immer schon getan hast, dann wirst Du immer wieder das bekommen, was Du immer schon bekommen hast. Wenn Du etwas Anderes haben willst, musst Du etwas Anderes tun! Und wenn das, was Du tust, Dich nicht weiterbringt, dann tu etwas völlig Anderes, statt mehr vom gleichen Falschen!“
Als ich vorhin darüber nachgedacht habe, dass ich meine Stressgedanken als erstes entwirren und wieder innerlich ungehetzt und ruhig werden muss, fiel mir eine einfache Lösung ein! Einfache Lösung? Hmmmm! Erkenntnis ist der erste Weg zur Besserung! Man kann sein Verhalten und seine Denkweise ändern, denke ich! Es braucht nur Bewusstwerden, dass etwas nicht gut tut, nicht so bleiben kann und dann üben üben üben üben … !!!!!
Was genau macht das Gefühl aus, erholt zu sein? Abstand zu haben zum täglichen Trott? Wie fühle ich mich in einem schönen Urlaub? In einer kurzen Auszeit? Dann, wenn ich raus bin aus meinem täglichen Einerlei? Entspannt. Fröhlich. Losgelöst vom täglichen Trott. Gelassen. Innerlich ruhig. Glücklich. Locker. Unverkrampft. Frei.
Ich schließe einfach mal einen kurzen Moment die Augen und versuche, genau diese Empfindungen und Gefühle wieder hoch zu holen! Und bewusst festzuhalten! Ich fühle mich wohlig und leicht! Und genau dieses Gefühl muss man bei Stress versuchen, nachzuempfinden! Man muss es konservieren! Üben, es bei Bedarf abzurufen! Sich hinein fallen zu lassen! Das tut so gut, dieses Gefühl! Vielleicht dazu noch ein paar Lieblingseindrücke und Lieblingsbilder vor dem inneren Auge ablaufen lassen! Lieblingsmomente, in denen man glücklich war! Und all dies dann mit in den Alltag zu übernehmen, wenn der Stress einen wieder voll erwischt. Und sich immer bewusst machen, dass man nur EINS nach dem anderen erledigen, bearbeiten, bedenken kann! Und nicht mehrere Dinge auf einmal! Auch dann nicht, wenn viele Dingen sich häufen und darauf warten, erledigt zu werden! Alle Belastungen und Pflichten auf einmal zu sehen, ist falsch! Gibt Negativ-Stress! Es gibt nicht nur den EINEN Tag, an dem alles abgearbeitet werden muss! Morgen ist auch noch ein Tag! „Rom ist auch nicht in einem Tag erbaut worden!“ Passt das? Fällt mir gerade so ein! Ich denke, so müsste es gehen, aus der Stresshölle heraus zu kommen! Mit Hilfe von im Kopf eingeübten und verankerten Urlaubsgefühlen, die man immer wieder mit in den Alltag nimmt! Ob das so gelingt, wie ich mir das zurecht gedacht habe? Übung macht den Meister! Und … Versuch macht kluch!
Versuchen wir doch einfach mal, schöne Gefühle und Erinnerungen bei Bedarf in unseren Alltag abzurufen und einzubauen und damit eine eventuelle Stresslawine zu stoppen oder abzumildern und innerlich ruhig zu werden. Dann geht man mit Sicherheit mit ganz anderer Energie an die zu erledigenden Aufgaben heran! Und nicht vergessen … immer eins nach dem anderen! Wobei es natürlich nicht unbedingt Gedanken an den Urlaub sein müssen! War bei mir nur gerade naheliegend! Auch in Bezug auf die Herbstferien!
Vielleicht trainieren wir das einfach mal? Kostet ja nix, außer einem Moment Ruhe und Konzentration! ICH versuche es und werde übenübenüben! Ich bin überzeugt davon, dass es mit etwas Geduld im Laufe der Zeit gut gelingt! Und das nicht nur MIR!
(C)eth
LeserReporter/in:Ellen Thoms aus Pulheim |
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