17-jähriges Motocross-Talent
Jan Krug zurück auf internationaler Bühne
Das 17-jährige Motocross-Talent Jan Krug aus Pulheim war mit dabei, als die internationale deutsche Motocross-Meisterschaft, die ADAC MX Masters, Station im schwäbischen Gaildorf machte.
Pulheim (red). Fahrer aus 14 Nationen folgten der Einladung des MSC Gaildorf und kämpften um den Sieg beim 5. Lauf der zweithöchsten Klasse, dem Youngster Cup 250. Bei sommerlichen Temperaturen galt es in drei Läufen die Maximalpunktzahl zu erringen, um sich in der Meisterschafts-Wertung weiter nach vorne zu arbeiten und den begehrten Sieger-Pokal für das Rennwochenende abzuholen.
Auch der für den MSC Grevenbroich startende Jan Krug stellte sich nach seiner sechswöchigen Verletzungspause wieder der Konkurrenz der europäischen Top-Talente und Jungprofis. Jan Krug startete nach seinem Wechsel von der 125er- in die 250er-Klasse sehr verheißungsvoll in die Saison. Bereits im ersten Lauf zum Youngster Cup holte er sich die ersten Punkte – diese gibt es im Motocross traditionell für die Top20. Im zweiten Lauf im österreichischen Möggers stürzte er leider unglücklich und brach sich dabei den Daumen, so dass er Meisterschafts-Lauf 3 und 4 ausfallen lassen musste.
Sechs Wochen später saß Jan dann in Gaildorf das erste Mal wieder auf dem Motorrad und signalisierte sein „o.k.“ für das anstehende Rennwochenende.
Die insgesamt 60 Starter kämpften im Zeittraining am Samstag zunächst um die 40 begehrten Startplätze. Jan Krug konnte sich dabei relativ souverän innerhalb der Top30 (Platz 14 in Gruppe 1 von 2) qualifizieren, so dass ihm der kräftezehrende Hoffnungslauf erspart blieb.
So war der Start frei zu Lauf 1. Das Startgatter fiel und Jan Krug gelang ein solider Start, so dass er als 24. aus der ersten Runde kam. Runde um Runde machte er Boden gut und fuhr bis auf Platz 20 vor – also in die Punkteränge. Drei Runden vor Schluss und kurz bevor er sich an den nächsten Überholvorgang machte, rutschte ihm das Vorderrad weg und er fand sich auf Platz 23 wieder. Auch wenn nicht viel Zeit verstrichen war, galt es nun doch erst wieder den Rhythmus aufzubauen. Das gelang ihm zwar sehr schnell, aber mehr als der 23. Platz war nicht mehr drin. Aus sportlicher Sicht aber dennoch ein sehr gelungenes Comeback.
Am Sonntag standen dann nach einem 20-minütigen WarmUp, das von den meisten Fahrern genutzt wird, um sich schon an das spätere Renntempo heranzutasten, noch zwei weitere Rennläufe auf dem Programm.
Jan hatte sich im WarmUp bewusst geschont, sich aber sektionsweise an die Ideallinien und den Topspeed rangetastet. Um 13 Uhr hieß es dann „Start frei zur nächsten Runde“. Jan Krug schoss hervorragend aus dem Gatter und kam als 20ter durch die erste Kurve. In den ersten beiden Runden musste er leider drei Plätze an schwächer gestartete Topfahrer abgeben. Trotz brühlender Hitze und ordentlichem Trainingsrückstand gelang ihm aber ein sehr guter Lauf, so dass er die schwarz-weiß karierte Flagge abermals auf Platz 23 sah. „Boah, Leute! Bin ich fertig. Meine Arme wurden immer länger. Hoffe, dass ich den dritten Lauf irgendwie über die Runden bringe.“, so ein sichtlich erschöpfter Jan Krug nach dem zweiten Wertungslauf des Wochenendes.
Kein Wunder, dass ihn die fehlende Trainingspraxis schwer zu schaffen machte. Bei den MX Masters gilt es für die Athleten pro Wertungslauf 25 Minuten mit Puls 180 bis 200 zu absolvieren und sich dabei voll zu konzentrieren. Ein kleiner Fehler kann sofortigen Bodenkontakt und das Renn-Aus bedeuten. Erschwerend kamen an diesem Wochenende dann noch die hohen Temperaturen hinzu.
Nach einer knapp dreistündigen Regenerationsphase ging es auf zu Lauf 3, dessen Geschichte leider schnell erzählt ist. „Ich habe mich körperlich nicht gut gefühlt. Hab daher das Rennen lieber vorzeitig beendet“, so ein leicht enttäuschter Jan Krug zum DNF (Did Not Finish) im letzten Lauf.
Dennoch hat Jan Krug bewiesen, dass er zu Recht zu Deutschlands Top-Talenten zählt und bei entsprechender Fitness die internationale Konkurrenz nicht zu scheuen braucht. Bis zum nächsten Lauf der ADAC MX Masters im sächsischen Jauer hat er nun fünf Wochen Zeit, sich wieder auf Top-Niveau zu heben.
Redakteur/in:Holger Slomian aus Pulheim |
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