Müllsünder
39 Mitarbeiter des Ordnungsdienstes bitten bald zur Kasse

Die Stadtspitze mit OB Ashok Sridharan will ein sauberes Bonn. | Foto: we
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Bonn - Mit einem neuen Konzept rückt der Ordnungsdienst der Stadt Bonn den
gedankenlosen Zeitgenossen zu Leibe, die ihre Zigarettenkippen in der
freien Natur entsorgen, die nicht wissen, dass ihre Pappbecher für
den Coffee to go in den Mülleimer gehören, die ihren Privatmüll der
Öffentlichkeit in schöner Regelmäßigkeit präsentieren, kurzum:
Die nicht wissen, was sich gehört. „Wir wollen, dass die Stadt
sauberer wird. Damit wird sie zugleich auch sicherer“, sagt OB Ashok
Sridharan.Insgesamt 39 Ordnungsamts-Mitarbeiter, davon etliche eigens
für die neue Tätigkeit eingestellt, werden ab Januar 2019
gelegentlich ihrer Streifengänge die Leute verwarnen, die etwa die
Hundekothaufen ihrer vierbeinigen Lieblinge der Öffentlichkeit
überlassen. „Es gibt die entsprechenden Tüten wieder in Bonn“,
meint Ashok Sridharan, der überhaupt kein Verständnis für das wilde
Entsorgen des eigenen Mülls hat.

„Überall da, wo es schmuddelig ist, kommt über kurz oder lang auch
die Kriminalität“ fügt Günter Dick von den Bürgerdiensten hinzu.
Zunächst gilt ab Januar noch die sanfte Welle. Die Müllis bekommen
die gelbe Karte gezeigt. Auf der steht vermerkt, was sie zahlen
müssen, wenn sie weiterhin den Müll auf die Straße kippen. Nach
einer Übergangszeit von 4 bis 6 Wochen wird es dann ernst: Dann
greift das Ordnungswidrigkeitenrecht.

Die Ordnungshüter bitten gleich an Ort und Stelle kräftig zur Kasse:
25 Euro kostet die weggeworfene Zigarettenkippe, 35 Euro die
Getränkedose. Bei Kaugummis ist man im Fall der Fälle gleich mit 50
Euro dabei. Wer gar Sperrmüll auf die Straße oder ins Gebüsch
kippt, zahlt 100 Euro. Ob sich das dann wirklich lohnt?

Die Stadt versichert, dass sie mit der Anti-Müll-Maßnahme kein Geld
verdienen will. Ziel sei es vielmehr, die Sauberkeit und die
Sicherheit im Stadtbild zu erhöhen. Die speziell geschulten
Ordnungsamtskräfte versprechen derweil, höflich und ruhig mit den
Betroffenen umzugehen: „Wir arbeiten immer deeskalierend“, sagt
Oliver Weisert. Es gibt angenehmere Jobs. Einsicht zu zeigen und zu
bezahlen sind nicht jedem gegeben...

- Harald Weller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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