Die erste Bundesliga-Saison des 1. CfB Köln
„Wir wollen das kölsche Flair beibehalten"
Köln - Für den 1. CfB Köln ist es in jeglicher Hinsicht eine
außergewöhnliche Saisonvorbereitung. Zum einen ist der
Trainingsbetrieb aufgrund der Corona-Maßnahmen seit dem 13. März
eingestellt. Zum anderen steht bei der 1. Mannschaft die erste
Bundesliga-Saison der Vereinsgeschichte vor der Tür. Wie der älteste
Badmintonclub Kölns mit dieser schwierigen Situation umgeht,
erläutert Vorstandsmitglied Matthias Thiele im Interview.
Herr Thiele, gibt es trotz Corona auch während der
Saisonvorbereitung viel zu tun?
Allerdings. Der Sprung von der Regionalliga in die 2. Bundesliga ist
sowohl sportlich als auch organisatorisch riesig. Wir benötigen
beispielsweise noch immer eine neue, zentral gelegene Halle, die den
Bundesliga-Anforderungen genügt. Diese Suche ist durch Corona erstmal
ausgebremst worden. Zudem müssen wir Spielmatten kaufen, die selbst
gebraucht recht teuer sind. Wir müssen außerdem die Auswärtsfahrten
inklusive Hotelübernachtungen organisieren – ein kleiner
Mannschaftsbus wäre in dieser Hinsicht ein Traum. Aber, das alles
geht ohne weitere Sponsoren nicht so einfach.
Die dürften während der Corona-Krise noch schwerer zu finden sein
als ohnehin schon.
Natürlich. Die Unternehmen haben gerade andere Sorgen. Dennoch
versuchen wir, regionale Unterstützer zu finden. Zu diesem Zweck
haben wir beispielsweise eine Aktion auf der Plattform fairplaid.org
veröffentlicht. Dort kann man uns mit Spenden unterstützen,
Sponsorenflächen – beispielsweise auf unseren Trikots – erwerben
oder Gutscheine kaufen. Die reichen von individuellen Trainings mit
Spielern der 1. Mannschaft, über Shops und Restaurants bis hin zur
Organisation von Kindergeburtstagen oder der Zubereitung eines
perfekten Dinners.
Sind auf sportlicher Ebene Verstärkungen geplant?
Wir gehen im Grunde mit der Aufstiegsmannschaft ins Rennen, wollen
unbedingt das kölsche Flair und den guten Zusammenhalt behalten, der
uns im Aufstiegsjahr im ganzen Verein ausgezeichnet hat. Um optimal
aufgestellt zu sein, werden wir uns allerdings voraussichtlich mit
einem internationalen Topspieler verstärken.
Wie bereiten sich die Spieler so ganz ohne Training vor?
Die Saison für unsere Bundesliga-Mannschaft beginnt Anfang Oktober,
für den Rest geht es Ende August los. Wir hoffen also erstmal, dass
alle Teams mit ausreichend Vorlauf wieder in die Halle können.
Derzeit hält sich jeder auf seine Weise fit – offizielle
Trainingspläne für die Bundesliga-Mannschaft gibt es nicht. Wir
bieten unseren Mitgliedern aber unterschiedliche
Trainingsmöglichkeiten digital an. Für weitere Lockerungen der
Politik haben wir schon Pläne ausgearbeitet, wie das Training im
Verein unter Corona wieder aufgenommen werden könnte. Gleiches gilt
für die Stadtmeisterschaften, die wir ausrichten. Die sind auf
unbestimmte Zeit verschoben, sollen jedoch auf jeden Fall stattfinden.
Wie viele Mannschaften werden in der kommenden Badminton-Saison
denn an den Start gehen?
Die vergangene Saison lief überragend. Sechs unserer neun
Seniorenteams sind aufgestiegen. Für die neue Spielzeit haben wir
zehn Senioren- und drei Jugendteams gemeldet. Grundsätzlich haben wir
rund 300 sehr aktive Mitglieder und sind damit der größte
Badmintonverein in Köln. Unsere Hallenkapazitäten sind am Anschlag,
weshalb wir ständig nach neuen Möglichkeiten suchen, um allen
Spielern, ob Hobby oder Mannschaft, gerecht zu werden. Doch auch hier
werden wir wohl auch erst nach weiteren Lockerungen der
Corona-Maßnahmen vorankommen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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