Vereine tragen Verantwortung für Sportangebote
Immer eine Einzelfall-Entscheidung
Köln - (hh). Die Ankündigung der Landesregierung vor wenigen Wochen,
wonach die Sporthallen wieder geöffnet seien, hat leider bei vielen
Aktiven zu falschen Erwartungen geführt. Hiermit wird auch die DJK
Wiking fast täglich konfrontiert. „Es ist natürlich einfacher,
etwas kundzutun, als es unter Beachtung aller Vorkehrungen und
notwendigen Voraussetzungen an der Basis umzusetzen“, sagt Jörg
Benner, Abteilungsleiter des DJK-Frisbeesports und zuständig für die
Öffentlichkeitsarbeit.
Die Basis sind letztlich die Vereine, die für die Einhaltung der
Vorgaben und somit die Gesundheit ihrer nach Sport dürstenden
Mitglieder und Aktiven verantwortlich sind. „Aktuell ist es erlaubt,
Sport mit und ohne Körperkontakt sowie im Freien und in der Halle
durchzuführen. In der Halle ist der Kontaktsport jedoch auf zehn
Personen beschränkt. Vor und nach diesem müssen aber die
Abstandsregeln auf dem Weg in die Halle, in den Kabinen und bei dem
Verlassen der Halle beachtet werden. Das ist doch ein Witz“,
schüttelt Benner den Kopf. Auch das regelmäßige Lüften der Hallen
ist oftmals aus baulichen Gründen überhaupt nicht möglich. „Wir
haben daher entschieden, jeweils im Einzelfall zu entscheiden, ob ein
Sportangebot wieder stattfinden kann und ob eine Halle tatsächlich
wieder nutzbar ist.“
Lars Görgens, erster DJK-Vorsitzender, betont die Bedeutung des
Sporttreibens für die Aktiven. „Gerade im Gesundheitssport macht es
sich negativ bemerkbar, wenn die gezielten Übungen über einen
längeren Zeitraum nicht stattfinden. Vielen Teilnehmern fehlt vor
allem auch das Gemeinschaftsgefühl des Sporttreibens in der Gruppe.
Es ist daher sehr wichtig, dass es wieder losgeht. Doch noch wichtiger
ist es, dass möglichst alle gesund bleiben.“
Um den Sportlern Verlässlichkeit bieten zu können, legt der Verein
seinen Fokus bis und während der Sommerferien auf Aktivitäten im
Freien. Dies betrifft etwa die Volleyballer, Turner und Gymnasten oder
Benners eigene Abteilung. Übungsleiter informieren zudem ihre Gruppen
über stattfindende Angebote in geöffneten und geeigneten Hallen.
Eine eventuelle „kreative“ Auslegung der gesetzlichen Vorgaben
kommt für die DJK Wiking jedoch nicht in Frage. „Wir müssen im
Zweifelsfall ja nachweisen, alles richtig gemacht zu haben. Es ist
wirklich eine unheimliche Bürde, die den Vereinen, die überwiegend
von Ehrenamtlern geführt werden, auferlegt wird.“
Während die finanziellen Corona-Spätfolgen, etwa aufgrund
schwindender Mitgliederzahlen, erst frühestens im kommenden Jahr
sichtbar werden, bleibt den Vereinsverantwortlichen und Übungsleitern
nur ein sehnlicher Wunsch: „Es wäre super, wenn schnellstmöglich
ein Impfstoff gefunden wird, damit wir so bald wie möglich zur
Normalität zurückkehren können“, so Jörg Benner, zugleich
hauptamtlicher Geschäftsführer des Deutschen Frisbee-Verbandes.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.