Vor der Aktion gab es viele ergebnislose Gespräche
Zukunft des AZ unklar

Das Autonome Zentrum an der Luxemburger Straße wird von vielen Jugendlichen genutzt. Doch die Zukunft ist ungewiss, denn hier soll Parkstadt-Süd entstehen und ein alternativer Standort ist nicht in Sicht. | Foto: tau
  • Das Autonome Zentrum an der Luxemburger Straße wird von vielen Jugendlichen genutzt. Doch die Zukunft ist ungewiss, denn hier soll Parkstadt-Süd entstehen und ein alternativer Standort ist nicht in Sicht.
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Köln - (tau). Die Sympathisanten des „Autonomen Zentrums“ (AZ) machten
mit der Aktion „Schnitzeljagd“ von sich reden. Die eigentliche
Demonstration endete am Deutzer Stadthaus, einige Aktionsgruppen aus
dem Aktionsbündnis „RABAZ“ hatten anschließend einige Büros
besetzt. Sie wollen erreichen, dass das AZ dauerhaft am Standort an
der Luxemburger Straße 93 bleibt und die Wagenschlafplätze weiter
bestehen. Mit der Aktion haben sich die Sympathisanten des AZ‘s
nicht zwingend einen Gefallen getan – doch was möchten die
Aktivisten des AZ‘s erreichen und warum ist die „Verzweiflung“
der Beteiligten derart groß?

Wenige Tage zuvor hatte Kim Wolnosc von der „Interessengemeinschaft
Autonomes Zentrum“ auf diese Fragen Antworten gegeben. Ihm ist
wichtig zu betonen, dass er nicht Teil der Organisation rund um die
„Schnitzeljagd“ war, sondern für die Verhandlungsgruppe spricht.
Dieser geht es um die Frage, wie es mit der ungeklärten Standortfrage
des Zentrums weitergehen wird. Denn Ende letzten Jahres hatte
Baudezernent Greitemann bei der Veranstaltung „Parkstadt Süd geht
weiter“ versprochen, dass das AZ nicht abgerissen werde, bevor es
eine Alternative gebe. 

„Wir führen Gespräche und versuchen, eine Lösung zu erzielen. Wir
würden gerne in den Grüngürtel integriert werden und wissen nach
wie vor nicht, warum man die Baupläne von Parkstadt-Süd nicht
ändern kann“, berichtet Wolnosc. „Wir passen da gut hin und
bieten vieles an, was ohnehin dort entstehen soll. Das sind zum
Beispiel Arbeitsgemeinschaften, Sportangebote oder Veranstaltungen“,
so der Sprecher. Die Stadt habe zwar Vorschläge gemacht, aber diese
seien unbrauchbar gewesen. Zum Beispiel habe die Verwaltung
vorgeschlagen, ein Brachgelände zu nutzen. Doch dieses Gelände, so
habe es sich herausgestellt, gehörte der Stadt nicht, eine Nutzung
war nicht möglich. Ein anderes Gelände sei sehr weit außerhalb
gewesen.

Die Aktivisten des AZ‘s betonten in dem Gespräch, dass man eigene
Beiträge leisten wolle, um eine Lösung zu finden. So habe man der
Stadt vorgeschlagen, den Kalkberg zu nutzen. Doch dies habe die
Verwaltung abgelehnt, wenngleich das AZ die Idee nicht verwerfen
möchte, so Wolnosc. Auf eigene Anfrage in dieser Sache gab es von
Seiten der Verwaltung keine Antwort.

Grundsätzlich sei die Gesprächsatmosphäre mit der Verwaltung
positiv, jedoch sei eine Lösung nicht in Sicht. „Zwar haben wir
eine kurzzeitige Vertragsverlängerung durchbekommen, doch unsere
Sympathisanten beruhigt das nicht. Sie sind überzeugt, dass die Stadt
sie vertreiben möchte und unsere sozialen Projekte in einem Jahr ohne
Gebäude da stehen“, so der Sprecher. „Wir können unseren
Autonomen keine Entwarnung geben, so gerne wir es möchten“, sagt
Wolnosc.

Diese Situation ist nun, nach der Aktion im Stadthaus, nicht einfacher
geworden. „Verhandlungen zwischen Autonomen und Stadt sind immer
eine besondere Herausforderung. Für beide Seiten. Doch wir sind
dialog- und kompromissbereit“ betont Wolnosc als Sprecher der
Verhandlungsgruppe.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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