Goldene Narrenkappe
Die Goldene Narrenkappe

- Fotoshooting am Weiher in Nümbrecht bei der Verleihung der Goldenen Narrenkappe.
- Foto: Michael Kupper
Denklingen/Nümbrecht. Thomas Kardel, Ehrenpräsident der Karnevalsfreunde Schönenbach, wurde im Kursaal von der KG Rot-Weiß Denklingen mit der „Goldenen Narrenkappe“ ausgezeichnet. Seit 32 Jahren werden damit Personen geehrt, die sich in besonderer Weise um den oberbergischen Fastelovend und das jecke Brauchtum verdient gemacht haben.
Zu diesem Anlass, traditionell eine Woche nach der Proklamation der Denklinger Tollitäten, hatten sich Karnevalisten aus dem ganzen Kreis von Wipperfürth im Norden bis Morsbach im äußersten Süden getroffen, um der Ehrung im Kursaal beizuwohnen.
Zuvor gab es jedoch ein karnevalistisches Programm mit den „Burgmäusen“ als Eisbrecher. Die jüngste Gruppe der KG präsentierte ihren Tanz „Mäuse rund um die Welt“, den Kommandantin Jeanette Ginczek in Anbetracht der vielen Tollitäten im Saal in „Mäuse rund um Oberberg“ umbenannte:
„Für mich ist das eine der schönsten Karnevalsveranstaltungen im Oberbergischen.“ Mit ihrem schwungvollen Auftritt brachten die 33 Burgmäuse die Jecken auch gleich richtig Touren und erhielten dafür die erste Rakete des Tages.
„Ab in die Disco“ hieß es sodann beim Tanz der „Pänz von der Burg“, womit die mittlere Garde der Denklinger die Stimmung weiter anheizte. Zwischendurch freute sich Vorsitzender Dennis Spexard, dass Ginczek ihrer Aufgabe als Kommandantin bei dieser Veranstaltung noch nachkommen konnte: „In fünf oder sechs Tagen gibt es Nachwuchs für die KG.“ Schließlich bereitete die Funkengarde 52 der Waldbröler Karnevalsgesellschaft WKG mit ihren Tänzen den Boden für die Laudatio durch den Senatspräsidenten Ralf Langhein.
Er schilderte zu Beginn, dass nur ein kleiner „konspirativer“ Kreis über die Identität des zukünftigen Kappenträgers informiert sei. So sei es dann erforderlich „janz höösch“ mit engen Vertrauten des neuen Preisträgers Kontakt aufzunehmen, um ihn zur Verleihung der Narrenkappe nach Nümbrecht zu „locken“. Schritt für Schritt beschrieb er die persönliche und karnevalistische Entwicklung des 55-jährigen Waldbrölers, der seit 2001 mit seiner Familie in der Ortschaft Schönenbach lebt. Am Tisch der Karnevalsfreunde war zu sehen, wie Kardel zunehmend schluckte und schwer atmete.
Als der Laudator beschrieb, dass der zukünftige Preisträger den ersten Karnevalsumzug in „Schürmich“ organisiert hatte, war allen klar, um wen es sich handelt. Unklar sei jedoch, warum er als der „unheimliche Präsident“ bezeichnet werde. Zu Tränen gerührt trat Thomas Kardel auf die Bühne und nahm die „Goldene Narrenkappe“ in Empfang, die seit Jahren von dem Waldbröler Karosseriebauunternehmen Selent als Unikat gefertigt wird.
Daraufhin erlebten die Gäste ein seltenes Ereignis: Mehr als „Ich bin sprachlos“ brachte der Geehrte nicht hervor. Nachdem er seine Fassung wiedergewonnen hatte, unterstrich er jedoch: „Ich nehme diesen Preis auch für unsere Schwarzjacken entgegen, denn im Karneval macht keiner etwas allein.“
Schließlich klärte er noch auf, dass die fragliche Bezeichnung auf einen karnevalistischen Frühschoppen zurückgehe, wo er als nie gewählter, also „heimlicher“ Präsident der Karnevalsfreunde, deren jetzigen Prinzen Jörg-Oliver I. Tietz getroffen habe und dieser sagte: „Wenn Du kein heimlicher Präsident sein willst, bist Du eben der unheimliche Präsident.“


Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Michael Kupper aus Reichshof |
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