Verkehrssicherheitsaktion
Prävention mit "Gabi"

Erhard Lindhardt und Udo Dederichs leisteten gemeinsam mit ihrem Helfer „Gabi“ Präventionsarbeit im Straßenverkehrsamt.  | Foto: Marco Führer
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Rhein-Erft-Kreis - Der Vordermann ist zu langsam, fährt in Schlangenlinien oder
bemerkt nicht, dass die Ampel mittlerweile auf Grün steht. Situation
wie diese sind Alltag auf den Straßen des Kreises. Grund ist meist
der Blick aufs Mobiltelefon. Während der deutschlandweiten
Verkehrssicherheitsaktion „sicher.mobil.leben – Ablenkung im
Blick” ist auch die Polizei in Bergheim gegen das Problem
vorgegangen.

Dabei setzte die Polizei auf eine Kombination von Repression und
Prävention. Während mehrere Beamte in Zieverich Autofahrer mit Handy
am Ohr aus dem Verkehr winkten, leisteten andere Präventionsarbeit im
Straßenverkehrsamt. Dort wurden die zwei Verkehrssicherheitsberater
Udo Dederichs und Erhard Lindhardt von einem etwa ein Meter großen
Helfer unterstützt: Heinz Gabriel Schmitz, oder „Gabi, wie ihn
seine Freunde nennen. „Durch die Puppe unterhalten sich die Leute
mit uns auf einer ganz anderen Ebene”, erklärt Dederichs. „Sie
lassen sich eher auf Gespräche über das Thema Handy am Steuer ein.
Der Umgang ist lockerer”. Der Gesprächseinstieg gelingt den beiden
mit ihrem Helfer problemlos. Zückt einer der Wartenden im
Straßenverkehrsamt sein Mobiltelefon, spricht „Gabi” ihn sofort
an. Dann gibt es Tipps zum richtigen Verhalten und den Hinweis, welche
schwerwiegenden Folgen die kurze Ablenkung haben kann. „Das Handy
ist mittlerweile unser täglicher Begleiter. Und im Auto hört das
nicht auf”, sagt Lindhardt. „Wir vermuten, dass viele Unfälle
darauf zurückzuführen sind. Beweisen können wir es aber meistens
nicht”. Auch wenn Handys nach Unfällen sichergestellt würden, sei
der Nachweis oft schwer.
Im Straßenverkehrsamt zeigen sich viele einsichtig. Ob sie auf das
Telefon verzichten, ist dennoch fraglich. In einer Studie, die das
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur in Auftrag
gab, hielten 92 Prozent der Befragten das Mobiltelefon am Steuer für
gefährlich. 61 Prozent gaben allerdings an, dass sie in bestimmten
Situationen wahrscheinlich trotzdem das Handy benutzen würden, etwa
im Stau oder beim Warten an einer roten Ampel. „An der Ampel ist das
nur ärgerlich. Wenn aber der Fahrer eines 40-Tonners auf der Autobahn
mit dem Handy spielt, dann führt das eventuell zu vielen Toten”,
sagt Polizeihauptkommissar Siegfried Filla, stellvertretender Leiter
der Direktion Verkehr. Bei einer Geschwindigkeit von 100 Kilometern
pro Stunde legt ein Autofahrer in einer Sekunde rund 28 Meter zurück
– der Blick auf das Handy dauert häufig deutlich länger.
Bereits am Morgen der Sicherheitsaktion stoppten die Beamten mehrere
Fahrer mit dem Handy am Ohr. Besorgniserregend war für die Polizei
aber auch ein anderer Fund: Einige Fahrer hatten ihren Sicherheitsgurt
nicht angelegt.
 

- Marco Führer

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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