Qualität der Bahnhöfe und Haltepunkte
Bedburg sinkt in roten Bereich
Rhein-Erft-Kreis/Region - Der Nahverkehr Rheinland (NVR) hat wieder einen kritischen Blick
auf die Bahnhöfe und Haltepunkte im Verbundgebiet geworfen.
Herausgekommen ist der neue Stationsbericht für das Jahr 2019, bei
dem zum siebten Mal in Folge Merkmale wie der Zustand von
Sitzgelegenheiten, Abfallbehältern und Vitrinen oder das
Vorhandensein eines Wetterschutzes untersucht und bewertet wurden.
Wichtig ist stets auch der Blick auf die Sauberkeit und die Frage, ob
die Stationen barrierefrei zu erreichen sind.
(me). Ganz schlecht kommen dabei die Stationen in Quadrath-Ichendorf
(74,7 Prozent), Bergheim (76,4 Prozent), Zieverich (82,2) und Bedburg
(80,5) weg. Bedburg war 2018 noch in der besten Kategorie und ist nun
in den roten Bereich, der nicht akzeptablen Stationen gerutscht. Die
Station wurde aufgrund von Vandalismusschäden an mehreren
Ausstattungsmerkmalen abgewertet.
Von den mittlerweile 201 Stationen im NVR-Gebiet wurden im Herbst 2019
insgesamt 199 in Augenschein genommen und bewertet. Bei der
Untersuchung werden die Stationen in drei Kategorien eingeteilt:
akzeptabel (grün), noch akzeptabel (gelb) und nicht akzeptabel (rot).
Beim Gesamtergebnis gab es nahezu so viele Stationen in der besten
Kategorie (akzeptabel) wie im Jahr zuvor: 2019 waren es 160 Stationen
(80 Prozent), 2018 waren mit 163 Stationen (82 Prozent) so viele
Haltepunkte wie nie zuvor in der besten Kategorie gelandet.
Auf dem Gebiet des NVR sind neben der DB Station&Service AG noch die
Euregio Verkehrsschienennetz GmbH (EVS) und die Rurtalbahn GmbH (RTB)
für den Betrieb der Stationen verantwortlich.
Für NVR-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober belegen die
Ergebnisse der Untersuchung, dass sich die konsequenten Kontrollen des
NVR bezahlt machen: „Dass die weit überwiegende Mehrheit der
Stationen in der besten Kategorie zu finden ist, zeigt, dass den
Stationsbetreibern bewusst ist, wie wichtig das Erscheinungsbild und
die Ausstattung der Bahnhöfe heutzutage für die Fahrgäste sind. Dem
NVR ist daran gelegen, dass sich der Zustand weiter verbessert. Mit
der finanziellen Förderung von Umbaumaßnahmen an mehr als 50
Bahnhöfen sind wir daran konkret beteiligt.“
Nicht mehr akzeptable Mängel an acht Stationen
Die Anzahl der Bahnhöfe und Haltestellen mit nicht mehr akzeptablen
Mängeln ist gesunken: Sie fiel von fünf Prozent (11 Stationen) in
2018 auf vier Prozent (8 Stationen) in 2019. Die Anzahl der als noch
akzeptabel eingestuften Stationen ist dadurch nach den Rückgängen
der Vorjahre auf 16 Prozent (31 Stationen) angestiegen (2018: 13
Prozent; 2017: 19 Prozent; 2016: 24 Prozent).
Der größte Handlungsbedarf besteht an den Stationen
Vettweiß-Jakobwüllesheim (58,8 Prozent) und Vettweiß (70 Prozent).
Sie liegen beide an der Strecke der Rurtalbahn (RB 28) zwischen
Euskirchen und Düren und sind nur eingeschränkt vergleichbar: Auf
der Linie wurde erst im Dezember 2019 der Betrieb auch an den
Wochentagen wieder aufgenommen. Zuvor hatte es auf der eingleisigen
Strecke nur an Wochenenden und Feiertagen Zugverkehr gegeben. Aufgrund
der aktuellen Modernisierungsarbeiten an den Stationen der Bördebahn
wird bereits bei der diesjährigen Bewertung mit einem besseren
Ergebnis gerechnet. Im roten Bereich liegt an der RB-28-Strecke auch
Zülpich (81,7 Prozent).
Während im Herbst die Qualität aller Stationen beleuchtet wird,
werden im Frühjahr die 60 Stationen mit der schlechtesten Bewertung
aus dem Vorjahr erneut in Augenschein genommen. Hierdurch kann die
Behebung der Mängel bereits nach kurzer Zeit überprüft werden. In
diesem Frühjahr (2020) konnte die Überprüfung aufgrund der
Corona-Pandemie nicht stattfinden.
Sofortige Beseitigung sicherheitsgefährdender Mängel
Für die Bewertung des Erscheinungsbilds wurden sowohl die
Zugangsbereiche als auch die Bahnsteige nach einheitlicher Methodik
bewertet. Dabei wird nicht nach Verantwortungsbereichen unterschieden:
Für die Beseitigung von Mängeln können die oben genannten
Stationsbetreiber aber auch DB Netz, DB Vertrieb, die Kommunen oder
auch Private zuständig sein. Zur Erhöhung der Stationsqualität
müssen somit alle beteiligten Akteure zusammenarbeiten. Im Dialog mit
den Stationsbetreibern konnte im vergangenen Jahr eine Vielzahl von
Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität umgesetzt werden.
Sicherheitsgefährdende Mängel wurden sofort gemeldet und unmittelbar
beseitigt.
85 Prozent der Stationen sind stufenfrei erreichbar
Von den insgesamt 201 Stationen sind inzwischen 172 (86 Prozent)
stufenfrei erreichbar. Der Bahnhof in Brühl ist als einziger im
Rhein-Erft-Kreis nicht stufenfrei. Hier liegt der Einsteiger-Tageswert
von Montag bis Freitag bei 2420 Fahrgästen.
Die Anzahl der von Graffiti betroffenen Stationen ist von 33 in 2018
auf 41 in 2019 gestiegen. In den meisten Fällen handelt es sich dabei
um Bahnhöfe mit einer Unterführung.
Oft werden frisch gestrichene Wände in kürzester Zeit erneut
besprüht.
Verschmutzt ist an vielen Stationen das Gleisbett. Besonders betroffen
sind hoch frequentierte Stationen wie beispielswiese einige Bahnhöfe
im Kölner Stadtgebiet.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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